09.
2012
Buntgemischte 4-Klassengesellschaft
Die Swiss Mobiliar League der Frauen ist im Umbruch. Viele neue ausländische Spielerinnen wechselten in die höchste Liga. Schweizermeister Piranha Chur ist der gejagte Verein.
Neben dem üblichen Fitness- und Regeltest hätten die Schweizer Nationalliga-Schiedsrichter wohl auch einen Englischkurs absolvieren müssen. 16 neue Spielerinnen - durchschnittlich zwei also pro NLA-Verein - aus sechs Ländern wechselten im Sommer in die Schweiz. Spitzenreiter der «Babylon-Tabelle» ist Burgdorf, wo Spielerinnen aus Finnland, Tschechien, Polen, Ungarn und Lettland unter Vertrag stehen. In Dürnten besteht die Offensivabteilung mehrheitlich aus finnischen, polnischen, amerikanischen und australischen Stürmerinnen.
Vier Duelle zeichnen sich in der Liga ab. Das Duell um den Meistertitel dürften sich Meister Piranha Chur und Play-off-Finalist Dietlikon liefern. Die Churerinnen mussten Abgänge in der Abwehr hinnehmen, konnten sich aber mit der aus Schweden zurückgekehrten Rekord-Internationalen Natalie Stadelmann und der letztjährigen Liga-Topskorerin Fabienne Walther (Bern) im Angriff verstärken. Dietlikons Trainer Beni Cernela holte Nationalverteidigerin Ramona Gabathuler (Chur) und die starke schwedische Stürmerin Petra Weiss. Die 25-jährige zeigte am Masters in Zürich, dass sie nicht nur stramme Waden, sondern auch einen ausgeprägten Torinstinkt besitzt.
Ein Duell um den dritten Rang werden sich voraussichtlich Cupsieger Red Ants Winterthur und Play-off-Halbfinalist Zug United liefern. Der Kader der Winterthurerinnen verdünnte sich weiter - unter anderem gab Captain Sina Casutt ihren Rücktritt, dazu riss sich Sandra Dirksen die Kreuzbänder. Das aufstrebende Zug verpflichtete zwei starke Finninnen. Dazu gibt Nationalhüterin Helen Bircher ihr Comeback, nachdem sie sich an der WM im letzten Dezember vor dem ersten Spiel beim Einlaufen am Knie verletzte.
Duell Nummer 3 wird voraussichtlich zwischen Burgdorf und Dürnten um Rang 5 ausgetragen. Beide dürften zu schwach für die Play-offs, aber zu stark für die Play-outs sein. In diesen werden sich wohl Höfen und die Bern Capitals im vierten Duell messen. Gerade den Stadtbernerinnen wird eine ganz harte Saison prognostiziert. Nach einem wahren Exodus an Spielerinnen, müssen die Caps einen Neuanfang mit jungen Spielerinnen aus unteren Ligen starten. Mit der 0:10-Pleite im Cup 1/16-Final gegen NLB-Aufsteiger Skorpion Zollbrück ging der Start aber gründlich in die Hosen.
Spielplan
1. Runde
Samstag, 15. September
16.00 Uhr Dietlikon - Zug United
Hardau Zürich
18.00 Uhr Riders Dürnten - Red Ants Winterthur
Roosriet Rüti ZH
19.00 Uhr Piranha Chur - Höfen
Gewerbliche Berufsschule Chur
Sonntag, 16. September
12.00 Uhr Burgdorf Wizards - Bern Capitals
Wankdorfhalle Bern
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