11.
2018
Lust, Power und Steigerungspotenzial
Aufsteiger Laupen hat nach einem happigen Startprogramm vier der letzten fünf Partien gewonnen und liegt deutlich auf Playoff-Kurs. Annina Eisenbart (24) zur Überraschungsreise der Zürcher Oberländerinnen, die in der 2. Liga begann.
Wo befindet sich Laupen auf dem Weg „Abenteuer NLA"?
Annina Eisenbart: Wir wissen noch gar nicht genau, was alles möglich ist. Wir befinden uns ja schon seit einigen Jahren auf einer Überraschungsreise - ich bin bereits seit der 2. Liga dabei und an die NLA dachten wir bis zum Sieg im NLB-Playoff-Final der letzten Saison überhaupt nicht.
Nach mehreren Jahren mit Siegen in Serie wurden euch zum Auftakt gleich ein paar harte Brocken vorgesetzt, die Saison begann mit drei Niederlagen.
Wir haben natürlich gemerkt, dass es gegen die NLA-Topteams für uns schwierig ist - es gab aber nur gegen Piranha Chur einen richtigen Klassenunterschied. Rang 6 bildet unsere Lage wohl korrekt ab.
In der letzten Runde hat Laupen bei den Red Ants gewonnen. Macht das Eindruck, einen Gegner mit dieser Geschichte zu schlagen - oder war es ein normaler Sieg?
Wir haben schon letzte Saison im Cup in Winterthur nur knapp verloren. Von daher wussten wir, dass wir nach all den Abgängen bei den Red Ants eigentlich gewinnen sollten.
Im Gegensatz zu den Teams hinter euch verfügt Laupen über mindestens zwei Linien, die regelmässig treffen, richtig?
Ja, und wenn es mal nicht so läuft, bietet das breite Kader noch Möglichkeiten für Wechsel, die wieder einen Schub geben. Aber wir müssen konsequent auftreten. Fehler, die in der NLB meistens folgenlos blieben, werden in der NLA bestraft. Die Chancenverwertung muss ebenfalls noch besser werden, das gilt auch für mich. Kurz gesagt: Wir haben Lust, Freude und Power - und noch einiges an Steigerungspotenzial.
Hinter der Playoffqualifikation steht eigentlich kein Fragezeichen mehr - richtet Ihr den Blick bereits auf eine mögliche Überraschung in den Viertelfinals?
So weit denken wir noch gar nicht. Wir schauen dann, auf welches - wahrscheinlich - Berner Team wir treffen werden.
Mit einem jungen Team in die NLA aufzusteigen ist das eine - dann geht es darum, sich dort mit mehr Trainingsaufwand als bisher zu etablieren. Wo steht Laupen diesbezüglich?
Das ist ein wichtiger Punkt, ja. Wir haben im Sommer den Trainingsaufwand gesteigert und in Turbenthal eine zusätzliche Halleneinheit gefunden, da die Hallenkapazitäten bei uns im Dorf beschränkt sind. Wir müssen definitiv körperlich fitter werden und schon im Sommer mehr machen.
Du arbeitest zu 100 Prozent als Primarlehrerin - kannst und willst du persönlich mehr Zeit in den Sport investieren?
Auf jeden Fall, ich finde das cool. Ich bin All-In (lacht). Im Moment zumindest geht es. Auf längere Sicht muss ich schauen, wie Trainings und Spiele mit dem Job in Einklang gebracht werden können. Ich muss ja auch am Montagmorgen vor den Kindern Präsenz zeigen und kann mich nicht - wie vielleicht mancher Bürolist - etwas zurückhalten.