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NLA Frauen | Autor: Streiter Constantin

Saisonvorschau UPL Frauen, Teil 2

Im zweiten Teil der Saisonvorschau bei den Frauen blicken wir auf die drei Berner Teams sowie die Aufsteigerinnen aus St. Gallen und Piranha Chur. Dabei werden die Skorps und Piranha allgemein als die Teams genannt, die sich im Sommer am besten verstärkt haben.

Saisonvorschau UPL Frauen, Teil 2 Marla Siegenthaler und Eliska Trojankova am Supercup. (Bild: Dieter Meierhans)

 

Skorpion Emmental Zollbrück

Saison 2023/24: Rang 3 in der Qualifikation (18 Spiele, 13 Siege, 41 Punkte, Torverhältnis 116:59), Out nach 4 Spielen im Halbfinal gegen die Kloten-Dietlikon Jets

Zuzüge: Eliska Chuda (Chodov, CZE), Doris Berger (Piranha), Ladina Töndury (BEO), Annique Meyer (SSRA, FIN), Alyssa Buri (Giffers), Lina Wieland (Wizards), Flavia Kuratli (Comeback), Livia Schneeberger, Corin Haldemann, Sheryl Kiener (alle Nachwuchs)

Abgänge: Tindra Byström, Nova Ekedahl (SWE), Sarah Aeschbacher (Giffers), Sonia Brechbühl (KF), Helen Bircher, Sina Sturzenegger (beide Rücktritt)

Stars und Schlüsselspielerinnen
Nathalie Spichiger war in der letzten Saison die beste Skorerin aller Nicht-Superfinalistinnen, teamintern dicht gefolgt von Aline Marti. Die Breite des Skorps-Kaders ist vor allem offensiv ein Segen, Alyssa Buri (18 Tore für Giffers) und die tschechische Internationale Eliska Chuda bringen Qualität und werden den Abgang von Sonia Brechbühl kompensieren. Selma Bergmann und Michelle Gerber sind weitere Leistungsträgerinnen im Angriff. Auch in der Defensive gibt es einige namhafte Veränderungen: Ladina Töndury ersetzt im Tor Helen Bircher, die mehrfach als beste Torhüterin der Liga ausgezeichnet wurde. Nationalverteidigerin Doris Berger ist zurück aus Chur, Annique Meyer kehrt aus der F-Liiga zurück und schliesst sich den Skorps an, früher spielte sie für BEO und Zug.

Stars von morgen
Naja Ritter und Michelle Gerber gehören zu den jüngsten Spielerinnen im A-Nationalteam, in den (noch) jüngeren Jahrgängen sticht ein Name hervor: Corin Haldemann. Die 17-Jährige feierte einen starken Einstand im Fanionteam und könnte bereits diese Saison eine wichtige Rolle spielen. Bereits seit zwei Jahren regelmässig im Einsatz steht mit Marla Siegenthaler (19) eine weitere interessante Stürmerin. Die Skorps können seit Jahren auf viele gute, eigene Juniorinnen zählen.

Einschätzung unihockey.ch
Die Skorps stellten zuletzt die grösste Spielerinnen-Fraktion im Kader von Nationaltrainer Oscar Lundin, sogar vor den Spielerinnen der Titeljägerinnen aus Kloten-Dietlikon (7 Skorps, 5 Jets). Doch können die Emmentalerinnen auch in der Meisterschaft oder im Cup einmal die Nase vorn behalten? Obwohl zum zweiten Mal in Folge ein neuer Staff die Saison in Angriff nimmt, muss die Antwort lauten: Es wäre höchste Zeit. Erfahrung, Talent, Kadertiefe, eine gute Torhüterin - die Zutaten für einen Titel wären vorhanden.

 

Piranha Chur

Saison 2023/24: Rang 4 in der Qualifikation (18 Spiele, 10 Siege, 27 Punkte, Torverhältnis 75:72), Out nach 4 Spielen im Halbfinal gegen Zug United

Zuzüge: Sofia Joelsson (Thorengruppen, SWE), Elena Bröker (Älvsjö, SWE), Angelina Juon (Dalen, SWE), Annina Faisst (FB Riders), Simona Schmucki (Laupen)

Abgänge: Doris Berger (Skorps), Petra Hansson, Noora Holle (beide Zug United), Meret Güttinger (Red Ants), Berankova Vendula (Vitkovice, CZE), Mattea Gruber (offen), Jill Münger, Alessandra Schneller (beide Rücktritt)

Stars und Schlüsselspielerinnen
Mit Sofia Joelsson konnte Piranha einen hochkarätigen Zuzug präsentieren, die Schwedin bringt viel Erfahrung und offensive Durchschlagskraft in das junge Team. An ihrer Seite dürfte auch die junge Tschechin Eliska Trojankova noch einmal einen Schritt nach vorne machen. Annina Faisst kommt von den Riders und dürfte ebenfalls zu den besten Piranha-Skorerinnen gehören. Neben den beiden Schwestern Luana und Chiara Rensch übernimmt auch Noelle Weis bereits viel Verantwortung. Im Tor werden Angelina Juon und Ronja Florin spielen - ein sehr interessantes, junges Duo.

Stars von morgen
Nach einer starken U19-WM ist Torhüter Ronja Florin bereit für die UPL, Angelina Juon spielte in Schweden bei den U18 Männern. Im allgemein sehr jungen Kader haben auch die Verteidigerinnen Soraya Gansner und Chiara Moser grosses Potenzial, im Sturm gehören Rahel Wyss und Dina Koch mit 21 Jahren schon fast zum Inventar. Eine neue Generation vom Kaliber der zu den Jets gewechselten Marcia Wick und Laila Ediz zeichnet sich noch nicht am Horizont ab, die U21-Juniorinnen unterlagen zuletzt im Playoff-Vietelfinal gegen die Skorps mit insgesamt 3:24 Toren in drei Spielen.

Einschätzung unihockey.ch
Piranha gewann den BEO-Cup und legte am Supercup einen erfrischenden Auftritt hin, insgesamt fehlte den Bündnerinnen aber noch die Konstanz über 60 Minuten. An einem guten Tag können gegen die absoluten Topteams der Liga nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen und Sofia Joelsson wird keine Angewöhnungszeit in der Schweiz brauchen. Dennoch sollten die Churerinnen auch einen Blick in den Rückspiegel werfen, wenn etwa die Wizards oder Laupen einen guten Saisonstart hinlegen.

 

Wizards Bern Burgdorf

Saison 2023/24: Rang 5 in der Qualifikation (18 Spiele, 8 Siege, 25 Punkte, Torverhältnis 74:85), Out im Viertelfinal nach 5 Spielen gegen Skorpion Emmental Zollbrück

Zuzüge: Ina Leminen (TPS, FIN), Katriina Louna (O2 Jyväskylä, FIN), Samira Inglin (Giffers), Annika Morf, Ilse Stoffers (Basel Regio), Anja Gross, Lilou Hedinger, Dana Misteli, Larisa Müller, Anne Härtsch (alle Nachwuchs)

Abgänge: Anja Wyss (Endre, SWE), Lina Wieland (Skorps), Lara Wüthrich (BEO), Chayenne Hofmann (Giffers), Loana Gasche, Laura Kunz (Lejon), Jana von Rotz (Uri), Ramona Bieri, Larissa Läng (beide Rücktritt)

Stars und Schlüsselspielerinnen
Nach dem Abgang der beiden besten Skorerinnen, Anja Wyss und Ramona Bieri, werden sich andere Spielerinnen in der Offensive aufdrängen müssen. Katriina Louna kam in der F-Liiga auf einen Skorerpunkt pro Spiel, Annika Morf und Ilse Stoffers sind interessante Neuverpflichtungen aus der NLB und Samira Inglin skorte bei Giffers regelmässig - reicht das? Vor U23-Nationaltorhüterin Ella-Fée Greber sorgen erfahrene Spielerinnen wie Nadia Cattaneo, Romina Rudin, Theresa Beppler-Alt und Ina Leminen für Ordnung.

Stars von morgen
Die Wizards bauen auch dieses Jahr wieder fast ein halbes Dutzend Juniorinnen aus dem starken U21-Team ein. Lisa von Arx ist mit 19-Jahren längst Stammkraft und hat bereits eine A-WM hinter sich. Mirjam Wyss erlebte ein weniger fulminantes Debüt als ihre Schwester, kann sich aber noch stetig weiterentickeln. Im Spiel der U23-Nati gegen die A-Nati zeigte Verteidigerin Larisa Müller eine starke Leistung, die Waadtländerin Lilou Hedinger war bereits fünftbeste Skorerin und mit Dana Misteli oder Anja Gross stehen die nächsten Talente im Sturm bereit. Um fehlenden oder zu wenig guten Nachwuchs muss man sich definitiv keine Sorgen machen.

Einschätzung unihockey.ch
Die besten verbliebenen Skorerinnen der letzten Saison haben (in dieser Reihenfolge) Jahrgang 2005, 2004, 2004 und 2006. Der Drahtseilakt für Trainer Adi Seiler wird auch diesmal sein, den jungen Spielerinnen Verantwortung zu geben und gleichzeitig auf ein Gerüst aus erfahreneren Spielerinnen zählen zu können. Wenn im Sturm die nötige Breite und keine Abhängigkeit von zu wenigen Skorerinnen herrscht, kann der Blick allmählich in Richtung Top 4 und Halbfinal gehen. Wenn im extrem jungen Team die Rollen nicht klar verteilt sind oder die Talente überfordert werden, dann ist zwar die Playoff-Qualifikation nicht in Gefahr, aber der 7. Platz könnte winken.

 

UH Berner Oberland

Saison 2023/24: Rang 6 in der Qualifikation (18 Spiele, 8 Siege, 23 Punkte, Torverhältnis 85:89), Out im Viertelfinal nach 5 Spielen gegen Piranha Chur

Zuzüge: Lara Wüthrich (Wizards), Nadja Schüpbach (Giffers), Lea Schlatter (Lejon), Corinna Bluzet (ZO Pumas)

Abgänge: Ladina Töndury (Skorps), Carina Zeller (Wizards), Eliane Fäs (Pause), Jeanne Sollberger (Rücktritt)

Stars und Schlüsselspielerinnen
Es war ein ruhiger Transfersommer im Berner Oberland, doch auf einer wichtigen Position gab es einen Wechsel: Torhüterin Ladina Töndury spielt neu im Emmental bei den Skorps, Jeanine Bieri rückt nach. Das Kader in der Defensive ist etwas dünn besetzt, doch mit Katarina Klapitova, Nikol Pekarkova und Vera Meer sind erfahrene Leaderinnen geblieben. Die dritte Ausländerin, Lucie Rezacova, nimmt genau wie Klapitova und Pekarkova ihre zweite Saison bei BEO in Angriff und kam mit 14 Toren in 16 Spielen auf gute Werte. Und dann wäre da natürlich die Aufsteigerin der UPL 2023/24, Norina Reusser. Auf die erst 16 Jahre alte, blitzschnelle Flügelspielerin werden diesmal von Anfang an viele Augen gerichtet sein. Für BEO ist zu hoffen, dass Jelena Zurbriggen von Verletzungen verschont bleibt.

Stars von morgen
Wenn die mit Abstand jüngste Spielerin Topskorerin ist, dann kann man sie fast nicht mehr als "Star von morgen" bezeichnen. Nicht zu vergessen: Goalie Jeanine Bieri ist auch erst 20, genau wie Jorina Rutschi, die letzte Saison immerhin 9 Tore erzielte. Den gleichen Jahrgang hat U23-Nationalverteidigerin Hannah Soltermann, das aktuell grösste Talent in der BEO-Defensive. Mit Jahrgang 2008 schon über einen Punkt erzielte Aline Schuppisser - man darf gespannt sein, ob sie diese Saison schon in der höchsten Liga eingesetzt wird.

Einschätzung unihockey.ch
Der kometenhafte Aufstieg von Norina Reusser kam auch deshalb zustande, weil einige Stammkräfte sich mit Verletzungen herumplagten. Somit stellen sich zwei Fragen: Können die Oberländerinnen möglichst lange in Vollbestand antreten, und wie weit kann Trainerin Ela Piotrowska das Team in ihrer dritten kompletten Saison noch weiterentwickeln? Abgesehen vom "ewigen" Yves Kempf gehört sie schon zu den dienstältesten Coaches der Liga, dabei wurden vor drei Jahren an dieser Stelle noch grosse Hoffnungen in Seppo Pulkkinen gesetzt. Das Kader wirkt auf den ersten Blick eher unspektakulär, doch die wenigen Wechsel können auch eine Chance sein.

 

WASA St. Gallen

Saison 2023/24: Rang 1 in der NLB-Qualifikation (18 Spiele, 15 Siege, 46 Punkte, Torverhältnis 103:42), Aufstieg in die UPL in 4 Spielen gegen Aergera Giffers

Zuzüge: Jenni Leppänen, Bea Taipale (SB Pelicans, FIN), Petra Magyar (Phoenix Fireball, HUN), Stefanie Meister, Cécile Müller, Ariana Steiger (Frauenfeld), Tamara Perl (Piranha Academy), Selina Buchegger, Sascha Egger, Livia Hug, Lynn Latzer, Malin Sulzberger, Simona Sutter (alle Nachwuchs)

Abgänge: Anni Räisänen (EräViikingit, FIN), Inka Lippojoki (offen), Saskia Schnyder (Dalen, SWE), Livia Angehrn, Charisse Baumann, Anja Fritsche, Alicia Göldi, Cédrine Göldi, Vivienne Pema, Martina Schwarz, Ladina Sgier, Michelle Sieber, Tamara Zogg (alle Rücktritt)

Stars und Schlüsselspielerinnen
Sie überragte schon in der Skorerliste der NLB alle anderen: Shannon Brändli ist geblieben, das letzte ihrer 39 Saisontore brachte die Entscheidung im 4. Aufstiegsspiel gegen Giffers. Ansonsten wird die Luft aber schnell etwas dünn, die zweitbeste verbliebene Skorerin der letzten Saison ist Melanie Judas, die in 32 Spielen 15 Punkte holte - fast viermal weniger als Brändli. Die zwei Finninnen Räisänen und Lippojoki wurden durch ihre jungen Landsfrauen Jenni Leppänen und Bea Taipale ersetzt, beide sind beim Saisonstart erst 18-jährig. Im Tor wird sich Torhüterin Nicole Sieber nicht über mangelnde Arbeit beklagen können.

Stars von morgen
Bea Taipale und Jenni Leppänen spielten vor vier Monaten für Finnland im Final der U19-WM im zweiten Block, die Partie ging gegen Schweden verloren. Mit der Schweiz kreuzten sich die Wege Finnlands an diesem Turnier nicht. Ein halbes Dutzend Spielerinnen schaffte im Frühling den Aufstieg in die U21A, regelmässig in der NLB spielten Lara Longatti (Jahrgang 2004, 14 Skorerpunkte) und Michelle Wagner.

Einschätzung unihockey.ch
Die Mission Ligaerhalt wird nicht einfach für die Ostschweizerinnen. Der einzige Trost für den Staff um den neuen Trainer Simone Baratin dürfte sein, dass mit den Riders und den Red Ants zwei weitere Teams in Reichweite sind und somit eine Playoff-Qualifikation auch mit wenigen Punkten oder zumindest ein Happy End in den Playouts oder in der Ligaqualifikation möglichen scheinen. Die eine oder andere Klatsche dürfte verkraftet werden, wenn das extrem junge Team im entscheidenden Moment ein paar enge Spiele gegen die direkte Konkurrenz gewinnen kann. Auf die Red Ants beispielsweise trifft WASA erst Anfang Dezember und am 1. März in der letzten Runde der Qualifikation. Bis dahin hat man sich an das Tempo der höchsten Liga gewöhnt.

 

In einem vorgezogenen Spiel verlieren die Floorball Riders gegen BEO mit 5:12. Die Ritterinnen lagen nach sechs Minuten 0:3 und vor Spielhälfte bereits 1:9 zurück. BEO bezwingt die Riders deutlich
Im Spitzenspiel der ersten Runde verliert Superfinalist Zug United gleich mit 2:12 gegen Skorpion Emmental Zollbrück. Zwölf Tore gelingen auch Laupen gegen die Red Ants, BEO... Laupen und Skorps siegen zweistellig
Im ersten Teil der Saisonvorschau der Frauen UPL blicken wir auf die Teams aus den Kantonen Zug und Zürich. Mit den Partien Riders - Jets und Laupen - Red Ants kommt es dabei... Saisonvorschau UPL Frauen, Teil 1

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

Quicklinks