08.
06.
2012
NLA Frauen | Autor: Schneeberger Jonas (SO)

Schweizer Meister, ledig, sucht

Auf der Suche nach dem neuen Trainer greift Frauen-Meister Piranha Chur zu ungewöhnlichen Mitteln: Der Nachfolger von Interimstrainer Fabian Disch wird per Inserat gesucht. Ein Akt der Verzweiflung? Präsident Thomas Handl verneint.

Schweizer Meister, ledig, sucht Der Pokal ist schon in Chur, jetzt fehlt noch ein Coach (Bild André Burri)

Thomas Handl, ein Schweizer Meister, der per Inserat einen Cheftrainer sucht - das ist schon sehr speziell.
Thomas Handl: Das stimmt.

Ist das ein Akt der Verzweiflung?
Überhaupt nicht. Mit Verzweiflung hat das nichts zu tun. Wir wollen einfach eine gute Auswahl haben. Als Schweizer Meister braucht man einen guten Trainer, und den suchen wir jetzt.

Es ist also nicht so, dass auf konventionellem Weg niemand gefunden wurde?
Keineswegs. Wir führen laufend Gespräche und haben uns eine Frist bis zum 17. Juni gesetzt. Wir sammeln jetzt mögliche Kandidaten und entscheiden uns dann für den geeignetsten.

Welche Voraussetzungen sollte dieser mitbringen?
Ich habe kein Idealbild. Wir werden schauen, was für Optionen wir am 17. Juni haben, und dann werden wir uns für die beste Lösung entscheiden. Bis dahin freuen wir uns über möglichst viele Interessenten. Es gibt sicher viele ehemalige Unihockeyspieler, die den Job gut machen würden. Ich wünsche mir jemanden, der in diesen tollen Verein passt, in dem die Leute respektvoll miteinander umgehen und in dem das Umfeld familiär ist. Es muss kein speziell ausgewiesener Fachmann sein, sondern einer, der einen guten Charakter hat und der gut kommunizieren kann. Kurz: eine Persönlichkeit.

Dennoch scheint es so, als ob es - allein wegen der Gegebenheiten in der Randsportart Unihockey - nicht einfach ist, einen Trainer zu finden, speziell im Frauenunihockey.
Die Suche gestaltet sich in der Tat nicht ganz einfach, das ist so. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass wir zehn Kandidaten haben, die alle super sind. Das hat verschiedene Gründe: Der Aufwand ist gross, die Verantwortung ist gross und die Aufgabe ebenfalls. Kommt hinzu, dass wir uns nicht in einer Sportart befinden, die im Rampenlicht steht. Demzufolge sind auch die Möglichkeiten der finanziellen Entschädigung beschränkter als etwa im Fussball oder Eishockey.

Könnte das Finanzielle ein Knackpunkt sein?
Nein.

Dass Fabian Disch, der nach der Trennung mit Mark van Rooden Ende Januar das Coaching interimistisch übernommen hat, weitermacht, ist ausgeschlossen?
Fabian Disch erhält eine neue Aufgabe: Er übernimmt das Amt des Sportchefs von Karin Hartmann, die nach der Generalversammlung am 21. Juni aus beruflichen Gründen kürzertreten muss.

Heisst das, Disch kümmert sich bereits um seinen eigenen Nachfolger auf dem Trainerposten?
Richtig. Das läuft jetzt über ihn und mich, und Karin Hartmann hilft uns dabei.

Sie sind selbstständiger Vermögensverwalter und arbeiten in Liechtenstein. Haben Sie überhaupt Zeit, sich an der Suche zu beteiligen?
Ja, ich habe Zeit. Ich nehme sie mir. Der Tag hat 24 Stunden. Da gibts viele Stunden, während derer ich mich damit befassen kann. Ausserdem sind wir ein gutes Team, das bestens funktioniert.

Bereuen Sie, dass es zum Bruch mit Mark van Rooden gekommen ist? Immerhin stand er für fast dreijährige Konstanz.
Sicher bereue ich das. Mark van Rooden hat viel für Piranha Chur gemacht. Es ist nie schön, wenn jemand geht, in keinem Unternehmen. Aber: Zu jenem Zeitpunkt war dies die einzige Möglichkeit. Der Entscheid wurde getroffen, und es bringt nichts, wenn man dem Geschehenen nachtrauert. Tempi passati.

Ein Knackpunkt könnte das Geld Gerüchten zufolge in Sachen Champions Cup sein, der «Unihockey-Champions-League», die im Oktober in Schweden stattfindet. Stimmt es, dass Piranha Chur sogar einen Verzicht auf das Turnier in Erwägung zog?
Wir unterhielten uns im Vorstand tatsächlich darüber, wie wir in dieser Sache vorgehen sollen. Die Teilnahme am Champions Cup kostet uns enorm viel Geld, und wir sind nicht in der Lage, dies aus unserer eigenen Kasse zu bezahlen. Wir meldeten deshalb beim Verband unsere Bedenken an. Zudem fragten wir unsere Spielerinnen, ob sie notfalls bereit wären, selber etwas beizusteuern, was sie bejahten. Jetzt sind wir daran, überall anzuklopfen und Leute zu finden, die uns unterstützen. Im Übrigen stehen wir in dieser Sache nicht alleine da. Bei den Männern überlegte sich Wiler-Ersigen offiziell, ob es wirklich teilnehmen soll.

Machen Sie dafür im Notfall Ihren eigenen Geldbeutel locker?
Das werde ich nicht tun. Was ich jetzt getan habe, ist, von meinem grossen Netzwerk zu profitieren, um Leute zu gewinnen, die uns Geld geben. Ich bin kein Christian Constantin, der die Kasse füllt. Das muss ich übrigens auch nicht, unsere Finanzen sind gut. Es liegen einfach keine Abenteuer drin. Im nächsten Jahr werde ich aber mit Sicherheit mit meiner Firma ein Sponsoring im ganz normalen Rahmen tätigen.

Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"

Vor der zweiten Meisterschaftsrunde am Sonntag mit vier Partien in der Frauen UPL stehen sechs Teams am Freitag oder Samstag noch im Cup 1/16-Final im Einsatz. Die Jets... Sieben Teams mit Doppelbelastung
In einem vorgezogenen Spiel verlieren die Floorball Riders gegen BEO mit 5:12. Die Ritterinnen lagen nach sechs Minuten 0:3 und vor Spielhälfte bereits 1:9 zurück. BEO bezwingt die Riders deutlich
Im Spitzenspiel der ersten Runde verliert Superfinalist Zug United gleich mit 2:12 gegen Skorpion Emmental Zollbrück. Zwölf Tore gelingen auch Laupen gegen die Red Ants, BEO... Laupen und Skorps siegen zweistellig
Im zweiten Teil der Saisonvorschau bei den Frauen blicken wir auf die drei Berner Teams sowie die Aufsteigerinnen aus St. Gallen und Piranha Chur. Dabei werden die Skorps und... Saisonvorschau UPL Frauen, Teil 2

Community Updates

Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

Quicklinks