09.
2019
Arger Dämpfer für die Red Ants
Das erste Saisonspiel der Red Ants endete mit einer 3:4-Niederlage in Frauenfeld und einer herben Enttäuschung. Nicht nur das Resultat widerspricht den Erwartungen, auch die Spielweise wirft Fragen auf.
Mit einem Penalty hätte Alexandra Frick die Red Ants 46 Sekunden vor Schluss wenigstens noch in die Verlängerung retten können - sie scheiterte mit ihrem Versuch aber an Frauenfelds gut aufgelegter Torhüterin Selina Steiger. Zuvor hatten Melea Brunner und Vivien Kühne nur die Torumrandung getroffen und im ersten Drittel vergab allein der erste Block der Gäste um die Rückkehrerinnen Margrit Scheidegger und Géraldine Rossier ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen. Kurz, es wären mehr als genug Möglichkeiten vorhanden gewesen, um die Partie in Frauenfeld wie erwartet zu gewinnen. Mit den Chancen wurde aber ebenso fahrlässig umgegangen wie mit den zahlreichen 3-gegen-1-Situationen, die sich immer dann ergaben, wenn das intensive Forechecking der Thurgauerinnen überspielt werden konnte. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass die hoch emotional kämpfenden Frauenfelderinnen die Partie je länger je mehr mitbestimmten - während die Red Ants dem Ball immer weniger Sorge trugen oder damit liefen, anstatt das vor der Saison angekündigte schnelle Passspiel zu suchen. „Frauenfeld trat so auf, wie ich es erwartet hatte. Wir hatten auch die Lösungen dafür, kamen aber einfach nicht in den Flow", bemängelte Red-Ants-Coach Lukas Eggli nach der Partie. Sein Amtskollege Clemens Strub auf der anderen Seite strahlte dagegen überglücklich: „Was wir an Mentalität auf den Platz brachten, hat meine Vorststellungen weit übertroffen." In der Tat feierten die Thurgauerinnen jedes Tor und jeden geblockten Schuss, wie wenn es ein Cupspiel zwischen einem Unter- und Oberklassigen gewesen wäre.
Frauenfeld wollte den Sieg mehr
In der letzten Saison konnten die Red Ants mit einem jungen Team als Aussenseiter nur gewinnen. Seit längerer Zeit wurde nun erstmals wieder eine Partie aus der Favoritenrolle in Angriff genommen, was dem Team nicht gut bekam. Das Startdrittel blieb torlos, was der fatalen Verschwendung von Chancen geschuldet war. Erst auf den Rückstand - gemäss Eggli der Weckruf - vermochte Scheidegger 45 Sekunden später zu reagieren. Nach dem zweiten Gegentreffer brauchte Nicole Mattle gar nur 15 Sekunden bis zum zwischenzeitlichen 2:3. Aber auf Frauenfelds Ausgleich in der 43. Minute wussten die Winterthurerinnen keine Antwort mehr, auch nicht im miserablen Powerplay. Und den letztlich nicht unverdienten Siegtreffer Frauenfelds in der 59. Minute hätte nur noch Alexandra Frick mit ihrem Penalty korrigieren können. „Wir nutzten unsere Chancen nicht und Frauenfeld wollte den Sieg insgesamt mehr", fasste Eggli den unerfreulichen Abend zusammen. Als Erkenntnis nehme er mit, dass es gegen jeden Gegner Vollgas brauche und am Mindset gearbeitet werden müsse. Viel Zeit dafür bleibt nicht, es folgen zwei Heimspiele gegen SU Mendrisiotto und Zug United, in denen die Red Ants wieder als Favoriten an den Start gehen. Immerhin ging das letzte Wochenende doch noch erfolgreich zu Ende - mit einem 27:1-Kantersieg im Cup gegen den 2.-Ligisten Frenkendorf.
UH Red Lions Frauenfeld - Red Ants Rychenberg 4:3 (0:0, 2:3, 2:0)
Kantihalle Frauenfeld, Frauenfeld. 131 Zuschauer. SR Bucheli/Margraf.
Tore: 31. (30.06) Mahler (Fitzi) 1:0. 31. (30.51) Scheidegger (Mattle) 1:1. 33. Rossier (Schmuki) 1:2. 39. (38.32) Mahler (Hofmann) 2:2. 39. (38.47) Mattle 2:3. 43. Mahler (Fitzi) 3:3. 59. Kradolfer 4:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Frauenfeld. 3mal 2 Minuten gegen Red Ants.
Frauenfeld: Steiger; Hohl, Lindenstruth; Adank, Schnetzer; Meister, Lenz; Schlub, Kradolfer, Müggler; Fitzi, Hofmann, Mahler; Vacinova, Merz, Beck.
Red Ants: Angehrn; Frick, Schmuki; Jael Koller, Tanner; Tabitha Koller, Mäkelä; Mattle, Rossier, Scheidegger; Krausz, Büchi, Brunner; Leone, Kühne, Jeyabalasingam.
Bemerkungen: Red Ants ohne Heer, Rüegger (verletzt) und Larsson (krank). 58.51 Time-Out Red Ants. 59.14 Frick verschiesst Penalty.