03.
2019
Das überraschende Break
Der Auftakt der Playoff-Viertelfinalserie zwischen den Kloten-Dietlikon Jets und den Red Ants endete mit einer kleinen Sensation. Vivien Kühne schoss die Winterthurerinnen in der Verlängerung ins Glück.
Mit 2:6 und 0:9 hatten die Red Ants die beiden Qualifikationspartien gegen die Kloten-Dietlikon Jets deutlich verloren. Doch im ersten Durchgang der Viertelfinal-Playoffserie zählte diese Vorgeschichte nichts mehr. Sindy Rüegger demonstrierte dies mit dem frühen Führungstreffer in der 2. Minute. Die Jets schlugen zwar sofort zurück, führten nach fünf Minuten und erhöhten in Überzahl den Erwartungen entsprechend auf 3:1. Die Winterthurerinnen, die zu überraschend vielen Chancen kamen, verkürzten aber durch Melea Brunner kurz vor Drittelsende bereits wieder und hielten sich so in Schlagdistanz. Im zweiten Drittel kam es für die Gäste sogar noch besser, als Alexandra Frick im Powerplay den Ausgleich realisierte und kurz danach Michelle Wiki einen Penalty nicht an der glänzend disponierten Nicole Heer im Kasten der Red Ants vorbei brachte. „Das Training am Donnerstag war bereits sehr gut. Beim Einschiessen wirkte das Team noch etwas nervös, aber einmal im Match angekommen, wurden alle drei Blöcke mit jedem Einsatz grösser", beschreibt Assistenztrainerin Kati Eteläpää die Leistung ihres Teams, das immer mehr an den möglichen Sieg zu glauben begann. Spätestens, als die 15-jährige Linn Larsson in der 42. Minute mit einem Backhand-Volley zum 3:4 traf, schien die grosse Überraschung in greifbare Nähe zu rücken. Noch einmal glichen die Jets jedoch durch die Internationale Tanja Stella aus, es kam zur Verlängerung. Dort gehörten die ersten Minuten dem Favoriten, der auf den erlösenden Treffer drängte, doch den Schlusspunkt setzten die Red Ants. Nach mehreren Abprallern bediente Sina Krausz die freistehende Vivien Kühne, die zum 5:4-Sieg und dem 1:0 in der Serie einschoss.
Nichts zu verlieren
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jets uns unterschätzt haben - bei so viel Erfahrung wissen sie, dass Playoffspiele etwas anderes sind als die Qualifikation", beurteilte Eteläpää den unerwarteten Ausgang. Vielmehr lobte sie die Leistung ihres Teams, das um jeden Ball kämpfte und sich mit dem Quali-Zeiten über weite Strecken auf Augenhöhe befand. Dies auch, als nach dem verletzungsbedingten Ausfall Jasmin Krähenbühls ab dem zweiten Drittel nur noch zwei Verteidigungspaare zur Verfügung standen - Nationalspielerin Jael Koller hatte schon vor Spielbeginn passen müssen. Im Vergleich zu den Duellen in der Regular Season kamen die Red Ants mit dem Pressing des Gegners viel besser zurecht und waren mit mutigen Auslösungen erfolgreich, dazu kamen Tore zum richtigen Zeitpunkt und der nötige Biss beim Abschluss. Die Frage stellt sich nun natürlich, ob dieser Auswärtssieg einfach „das zweite I-Tüpfelchen war", wie es Sportchefin Irène Tschümperlin formulierte - das erste war die souveräne Qualifikation für die Playoffs gewesen. Oder liegt jetzt sogar mehr drin? „Wir haben weiter nichts zu verlieren - an unserer Aussenseiterrolle ändert dieser Sieg in Kloten nichts", relativiert Eteläpää. Die Jets werden am nächsten Samstag in Oberseen alles daran setzen, die Auftaktniederlage zu korrigieren und sich das Heimrecht zurückzuholen, während die Red Ants unbelastet ein drittes „I-Tüpfelchen" anstreben können.
Kloten-Dietlikon Jets - Red Ants Rychenberg 4:5 n.V. (3:2, 0:1, 1:1, 0:1)
Sporthalle Ruebisbach, Kloten. 200 Zuschauer. SR Friemel/Hasselberg.
Tore: 2. Rüegger (Kühne) 0:1. 4. Klapitova (Pedrazzoli) 1:1. 5. Martinakova (Zwissler) 2:1. 17. Stella (Martinakova; Ausschluss Larsson) 3:1. 19. Brunner (Frick) 3:2. 29. Frick (Ausschluss Suter) 3:3. 42. Larsson (Jeyabalasingam; Ausschluss Bürgi) 3:4. 49. Stella (Frisk) 4:4. 66. Kühne (Krausz) 4:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kloten-Dietlikon Jets. 2mal 2 Minuten gegen Red Ants.
Red Ants: Heer; Krähenbühl, Tanner; Tabitha Koller, Mäkelä; Kessler, Schmuki; Brunner, Frick, Mattle; Krausz, Rüegger, Kühne; Larsson, Dierks, Jeyabalasingam.
Bemerkungen: 33. Wiki verschiesst Penalty. Red Ants ohne Jael Koller (verletzt).