11.
2012
Piranha schlittert in 1. Niederlage
Ohne Mirca Anderegg hat Piranha Chur am Sonntag gegen die Red Ants Winterthur die erste Saisonniederlage erlitten. Das Churer Heimspiel endete mit einem 1:2.
69 Tore hat Piranha Chur vor dem Heimspiel gegen die Red Ants aus Winterthur im Nationalliga-A-Championat geschossen. Verteilt auf die acht Partien ergibt dies einen Schnitt von fast neun Treffern pro Spiel. 70 Tore waren es nach dem Spiel. Denn von der geballten Ladung offensiver Durchschlagskraft war wenig bis nichts zu sehen gewesen. Es passte ins Bild, dass das Toreschiessen in der sechsten Minute auch per Penalty nicht gelingen wollte. Die Offensivflaute war letztlich so akut, dass sie in einer 1:2-Niederlage gegen die kriselnden Winterthurerinnen gipfelte.
Den fälligen Penalty in der Startphase hatte Aushilfsstürmerin Flurina Marti nicht im Tor untergebracht. Der Richtungswechsel der Nationalverteidigerin beim Dribbling war zu wenig schnell, als dass sich zwischen der starken Red-Ants-Torhüterin Jonna Mäkelä und dem Tor eine Lücke aufgemacht hätte. Herausgeholt hatte den Penalty Natalie Stadelmann.
Zu einem Teil war die fehlende offensive Durchschlagskraft der Churer Absenzenliste geschuldet. Zur langzeitverletzten Vollblutstürmerin Corin Rüttimann und zu Fabienne Walther, der wertvollsten NLA-Spielerin der letzten Saison, die auf diese Saison von Bern zu Chur gestossen war und die am Pfeifferschen Drüsenfieber leidet, gesellte sich gestern Piranhas wertvollste Spielerin. Mirca Anderegg, die bei 30 der besagten 69 Saisontreffer ihren Stock im Spiel hatte, musste angeschlagen passen und übte sich für einmal als Antreiberin an der Bande.
Ulbers Anschlusstreffer, mehr nicht
Den Churerinnen kann zugute gehalten werden, dass sie sich vehement gegen die drohende Niederlage stemmten. Weil sie dabei bisweilen zu ungestüm und zu wenig koordiniert agierten, reichte es aber lediglich zu Seraina Ulbers Anschlusstreffer gut fünf Minuten vor Schluss und nicht zu mehr. Die Winterthurerinnen ihrerseits dürfen sich darüber freuen, dass ihnen auf den schlechten Saisonstart der Vereinsgeschichte (drei Siege, fünf Niederlagen) die passende Antwort gelungen ist. Eine tadellose Defensivleistung genügte, es bedurfte nicht einmal einer Steigerung ihrer bisherigen mageren Torausbeute - der Torschnitt der amtierenden Cupsiegerinnen lag vor der Partie bei 3,6 pro Spiel. Piranha-Trainer Fabian Disch liess die Niederlage angesichts der Tatsache, dass Piranha die Tabelle nach wie vor anführt, kalt. «Sie spielt nicht so eine Rolle», meinte er gelassen.
Piranha Chur - Red Ants Winterthur 1:2 (0:0, 0:2, 1:2)
GBC. - 300 Zuschauer. - SR Hohl/Keel.
Tore: 26. Kinnunen (Daniela Stettler) 0:1. 36. Scheidegger (Kunz) 0:2. 55. Ulber (Russi) 1:2.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Piranha Chur, 2-mal 2 Minuten gegen Red Ants Winterthur.
Piranha Chur: Siltanen; Sgier, Ukkonen; Streiff, Kornberger; Stadelmann, Marti, Putzi; Ulber, Russi, Zwinggi; Dominioni, Fausch, Ludwig;
Red Ants Winterthur: Mäkelä; Kokko, Karin Stettler; Kunz, Bühler; Frick, Daniela Stettler, Kinnunen; Kern, Scheidegger, Kathriner;
Bemerkungen: Piranha Chur ohne Anderegg, Rüttimann (beide verletzt) und Walther (krank). Red Ants Winterthur u.a. ohne Dirksen und Räss (beide verletzt). 6. Mäkelä hält Penalty von Marti. 23. Lattenschuss Kern. 58.31 Time-out Piranha Chur. 58.31 bis 58.50, 59.08 bis 59.37 und ab 59.50 Piranha Chur ohne Torhüterin und mit sechster Feldspielerin.