11.
2012
Piranhas Zittersieg im Spitzenkampf
Piranha Chur hat vor der dreiwöchigen Unihockey-Meisterschaftspause den Vorsprung ausgebaut: Nach dem 7:6-Sieg im Spitzenkampf gegen Verfolger Dietlikon führen die Churerinnen nun mit sechs Punkten die SML der Frauen an.
Im Mitteldrittel fielen die Tore plötzlich wie reife Äpfel vom Baum. 4:0 hatte Piranha Chur bis zur33. Minute souverän geführt und schien einem sicheren Sieg entgegen zu fahren. Doch Dietlikon wollte nicht wieder eine Schlappe einfahren wie beim Hinspiel. Simone Berners 4:1 im Fallen löste die Verkrampfung bei den Zürcher Unterländerinnen. Bis zur 34. Minute hiess es plötzlich nur noch 5:3 - zwischendurch hatte Sonja Putzi das zweite ihrer drei Tore geschossen.
Über die Zeit gebracht
«Wir sind für unsere Nachlässigkeit bestraft worden», analysierte Churs Michelle Russi in der Pause. Nach Dietlikons 5:4 (45.) schien eine Wende im Spiel möglich zu sein, doch Russi - in Abwesenheit von Mirca Anderegg als umsichtiger Captain unterwegs - sorgte mit dem 6:4 eine Minute später für Ruhe, die omnipräsente Putzi doppelte kurz später nach (47.). Zum zweiten Mal sah Chur wie der sichere Sieger aus, erneut kam Dietlikon aber heran (55.). Die Schlussphase wurde endgültig zur Churer Zitterpartie, als Dietlikons Rebecca Hermann in Überzahl auf 6:7 verkürzte. Mit vereinten Kräften brachten die Churerinnen den hauchdünnen Vorsprung über die Zeit.
Unnötiges Zittern
Die Churerinnen gehen als verdiente, aber auch glückhafte Sieger aus dem Spitzenkampf heraus. Vor allem im Startdrittel waren sie die deutlich präsentere Equipe. Die Piranha-Strategie mit zwei Linien für Tempo zu sorgen ging auf, ganz im Gegensatz zur Drei-Block-Taktik der Dietlikerinnen. Ab dem zweiten Abschnitt spielten auch die Zürcherinnen nur noch mit zwei Formationen.
Dass sich Chur durchsetzte, hing vor allem mit der Kaltblütigkeit zusammen. Im ersten Abschnitt nutzten die Piranhas ihre Chancen resolut, während Dietlikon bei den Kontervorstössen die Nerven versagten. Dass am Schluss um den Sieg gezittert werden musste, haben sich die Churerinnen mit Nachlässigkeiten in der Abwehr aber selber zuzuschreiben.
Piranha Chur - Dietlikon 7:6 (3:0, 2:3, 2:3)
GBC. - 312 Zuschauer. - SR Bösch/Rosenberger.
Tore: 5. Stadelmann (Putzi) 1:0. 7. Ulber (Marti) 2:0. 13. Putzi (Russi) 3:0. 22. Ludwig (Ukkonen) 4:0. 33. (32:29) Berner 4:1. 33. (32:55) Zimmermann (Andrea Streiff) 4:2. 34. (33:32) Putzi (Stadelmann) 5:2. 34. (33:59) Weiss 5:3. 45. (44:12) Vögeli (Hollenstein) 5:4. 46. (45:19) Russi (Zwinggi) 6:4. 48. Putzi (Ulber) 7:4. 55. Hermann (Weiss) 7:5. 59. Herrmann (Weiss/Ausschluss Stadelmann) 7:6.
Strafen: je 1-mal 2 Minuten.
Chur: Siltanen; Simona Streiff, Marti; Ukkonen, Kornberger; Ulber, Stadelmann, Putzi; Russi, Zwinggi, Ludwig; Handl, Beer, Fausch.
Dietlikon: Schmid; Hollenstein, Berner; Zimmermann, Andrea Streiff; Rittmeyer; Chalverat, Vögeli, Güttinger; Bickel, Wiki, Meier; Weiss, Hermann, Ackermann.
Bemerkungen: Chur ohne Anderegg, Dominoni, Rüttimann, Walther, Dietlikon ohne Bärtschi, Gabathuler, Wüthrich (alle verletzt).- 58. (57:06) Siltanen hält Penalty von Weiss, 60. (59:32) Time-out Dietlikon.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz am Sonntag"