03.
2012
Suters Penaltys entscheiden Spiel 1
Piranha Chur ist der Auftakt in den Play-off-Final missglückt. Ohne die erkrankte Topskorerin Mirca Anderegg verloren die Churerinnen gestern Spiel 1 der Best-of-5-Serie zu Hause gegen Dietlikon mit 3:4 nach Penaltyschiessen.
Ungewohntes Bild in der Churer Gewerbeschule vor dem Finalstart: Während sich die Piranha-Spielerinnen für die unmittelbar bevorstehende Partie warmschossen, sass Topskorerin Mirca Anderegg am Spieleldrand und sah zu, den Hals verhüllt mit einem dicken Tuch. Eine Magen-Darm-Grippe setzte die offensiv stärkste Akteurin von Piranha Chur ausser Gefecht. Mit einem Schlag kamen Trainer Fabian Disch damit in Zahlen ausgedrückt die Qualität von 45 Skorerpunkten abhanden. Insbesondere die 35 Torvorlagen, aber auch Andereggs Fähigkeiten als Aggressivleaderin fielen ins Gewicht.
Ungewohnt war nicht zuletzt deshalb auch das Bild nach der Partie. Es zeigte enttäuschte Churerinnen. Zum ersten Mal in dieser Saison hatten sie vor heimischem Publikum verloren. Die 726 Zuschauer hatten eine hoch spannende Partie zu sehen bekommen, die für einmal nicht 60, sondern 80 Minuten dauerte. Weil Sonja Putzi in der Verlängerung nur den Pfosten traf und auch die anderen Abschlussversuche - überwiegend churerischen Ursprungs - scheiterten, fiel die Entscheidung erst im Penaltyschiessen.
Suters K.o.-Stösse
In der Endausmarchung avancierte Dietlikons Julia Suter zur Heldin. Zweimal trat sie an, zweimal gelang es ihr, Sara Vitteti zu bezwingen. Ansonsten musste sich die Piranha-Hüterin im 1-gegen-1 nur Michelle Wiki geschlagen geben. Nachdem Verteidigerin Ramona Gabathuler, die bereits in der regulären Spielzeit zum 1:1 erfolgreich war, die Churerinnen mit ihrem Penalty in Front gebracht hatte, lag die Entscheidung zugunsten des Gastteams in der Luft. Doch Sandra Franks abgefälschter Schuss prallte nur an die Latte. Danach begann Suters Ein-Frau-Show, und der Rest ist Geschichte.
Auf Andereggs Ausfall reagierte Piranha-Trainer Disch, indem er Frank in die erste Formation beförderte. Die 22-jährige Angreiferin, die auf diese Saison vom Ligakonkurrenten Höfen zum Team gestossen war, konnte das grosse Loch erwartungsgemäss nicht stopfen. Piranha musste die Last auf andere und insbesondere mehrere Schultern verteilen.
Dritte Linie überrascht
Unverhofft war es wiederholt die dritte Formation mit den Angreiferinnen Géraldine Rossier, Manuela Dominioni und Michelle Russi, die in die Bresche sprang und für Torgefahr vor Dietlikon-Keeperin Sarah Schwendener sorgte. Bestes Beispiel war Rossiers 2:1 in der 22. Minute, als sie von Verteidigerin Simona Streiff nach deren energischem Vorstoss über rechts ideal lanciert wurde und am linken Pfosten nur noch einzuschieben brauchte. Letztlich führte aber auch der Sondereffort der dritten Piranha-Linie nicht zum Erfolg.
Bereits am Sonntag bietet sich den Churerinnen in der Zürcher Saalsporthalle (Anpfiff 14.30 Uhr) die Gelegenheit, den Fehlstart zu korrigieren. Ob mit oder ohne Mirca Anderegg, ist eine der brennenden Fragen vor Spiel 2.
Piranha Chur - Dietlikon 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:0) n.P.
Gewerbeschule. - 726 Zuschauer. - SR Elmer/Schellenberg.
Tore: 14. Chalverat (Suter) 0:1. 19. Gabathuler (Putzi) 1:1. 22. Rossier (Simona Streiff) 2:1. 35. Berner (Vögeli) 2:2. 51. Putzi (Rüttimann) 3:2. 53. Wiki (Berner; Ausschluss Rossier) 3:3.
Penaltyschiessen: Vögeli -. Pasanen -. Berner -. Gabathuler 1:0. Rittmeyer -. Frank -. Wiki 1:1. Rüttimann -. Suter 1:2. Ukkonen 2:2. Suter 2:3. Pasanen -.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Piranha Chur. 1-mal 2 Minuten gegen Dietlikon.
Piranha Chur: Vitetti; Arpagaus, Gabathuler; Marti, Ukkonen; Kornberger, Simona Streiff; Rüttimann, Putzi, Frank; Zwinggi, Pasanen, Ulber; Rossier, Dominioni, Russi.
Dietlikon: Schwendener; Berner, Hollenstein; Meier, Ressnig; Zimmermann, Andrea Streiff; Vögeli, Wiki, Wüthrich; Ertürk, Suter, Chalverat; Rittmeyer, Bärtschi, Bickel.
Bemerkungen: Piranha Chur ohne Anderegg (krank). - 50. Lattenschuss Wiki (Dietlikon). 67. Pfostenschuss Putzi (Piranha Chur) 60. (59:33) Time-out Piranha Chur.