11.
2012
Zug gewinnt das Pingpong-Spiel
Zug United wusste nach der Meisterschaftspause nicht so recht zu überzeugen und gewann trotzdem etwas glückhaft gegen die Floorball Riders mit 7:3. Dank einem torreichen Schlussdrittel konnten drei weitere Punkte auf dem Zuger Konto verbucht werden, ob diese gerecht fertigt sind, darüber lässt sich diskutieren.
Die Zuschauer in der Roosriet-Halle in Rüti haben sich wohl in den ersten 20 Minuten gefragt, ob sie wirklich an einem Unihockey Spiel teilnahmen. Das Geschehen glich viel mehr einem Pingpong-Spiel auf einer etwas vergrösserten Spielfläche und mit etwas mehr Akteurinnen. Das einzige attraktive an diesem Spiel waren die schnellen Konter von einer Spielhälfte in die andere. Dabei schaute nach 20 Minuten jedoch gerade Mal eine 2:1 Führung für die Zürcher Oberländerinnen auf der Anzeigetafel, da auf beiden Seiten Chancen kläglich vergeigt wurden.
Zug wankt, aber fällt nicht
In der ersten Pause forderten die Trainer der Blau-Weissen mehr Geduld, Genauigkeit und Spielkontrolle. Diese Botschaft schien bei den Zugerinnen angekommen zu sein. Sie liessen die Bälle besser in ihren Reihen zirkulieren. Helen Bircher im Zuger Tor hatte in den ersten paar Minuten im zweiten Drittel fast nichts mehr zu tun. So erstaunte es nicht, dass die United in der 36 Minuten dank Umbricht das 2:2 erzielen konnten. Wer nun dachte, dass Zug endlich das Spieldiktat in die Hand nehmen würde, hatte sich mächtig getäuscht. Schon der nächste Einsatz nutzte Dürnten um den Eintorevorsprung wieder herzustellen. Zug fiel in alte Muster zurück, gewährte den Riderinnen Konter um Konter und schien ernsthaft zu fallen. Die Kolinstädterinnen konnten sich glücklich schätzen, dass sie nach 40 Minuten nur mit 3:2 im Rückstand lagen. Die Riders ihrerseits mussten sich selber an der Nase nehmen, dass sie die schwäche Phase der Zugerinnen nicht ausnutzen konnten.
Zug mit grösseren Kräftereserven zum Sieg?
Im letzten Drittel versuchten die Zugerinnen mit einem Systemwechsel ihre Gegnerinnen schon früh unter Druck zu setzen und zu Fehler zu zwingen. Die Taktik schien aufzugehen, so dass Juuli Hakarainen in der 42 Minute das vielumjubelten 3:3 markieren konnte. Zug spielte nun wieder etwas aggressiver und kontrollierter. In der 48 Minute konnte Zug erstmals an diesem Abend in Führung gehen. Diese Führung liessen sie sich nicht mehr nehmen und erhöhten das Skore um drei weitere Tore zum 7:3 Schlussstand. Die Zugerinnen wurden an diesem Abend für eine mässige Leistung sehr gut belohnt.
„Das erste Drittel war haarsträubend", bilanzierte auch Nationaltorhüterin Helen Bircher. „Das Spiel war auf Messers Schneide und hätte ebenso positiv für die Riders ausgehen können." Schlussendlich zählen jedoch nur die drei Punkte und die haben sich die Zugerinnen in den letzten 20 Minuten dank fünf Toren geholt. Vielleicht verfügten die Blau-Weissen, das ganze Spiel mit drei Linien agierend, über die grösseren Kräftereserven als ihre Gegnerinnen, welche nur mit zwei Linien ihr Glück versuchten. „Wollen wir nächstes Wochenende gegen Chur und Burgdorf weiter erfolgreich sein, müssen wir mindestens zwei Zacken zulegen", schaut Bircher bereits voraus.
Floorball Riders DBR - Zug United 3:7 (2:1, 1:1, 0:5)
Roosriet/Rüti ZH - 110 Zuschauer - SR Elmer/Schellenberg
Tore: 11. Pfister (Muuri) 1:0. 11. Bachmann (Umbricht) 1:1.17. Luomaniemi (Pfister) 2:1. 36. Umbricht (Eisler) 2:2. 36. Luomaniemi (Röder) 3:2. 42. Hakkarainen (Von Rickenbach) 3:3. 47. Zünti (Polenska) 3:4. 56. Frei (Jenal) 3:5. 59. Bachmann (Limacher) 3:6. 60. (59:21) Frei 3:7.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Dürnten-Bubikon-Rüti. 2mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (Zünti) gegen Zug United.
Floorball Riders DBR: Jud, (Hofer); Röder, Raimann, Thoma, Pfister, Legowska, Bieri, Timonen, Frölich, Widmer, Muuri, Rasmussen, Holdener, Ulrich, Altweg, Kihm, Timmel, Luomaniemi.
Zug United: Bircher, (Colic); Umbricht, Limacher; Bürgi, Pàrysovà; Kiser, Polenska; Eisler, Bachmann, Mischler; Luck, Jenal, Bösch; von Rickenbach, Hakkarainen, Bruggmann; Räbsamen, Frei, Zünti.
Bemerkungen: Zug ohne Pezzutto (rekonvaleszent) und Kuusela (überzählig).