11.
2013
Der Traum der neuen Churer Halle
Seit längerem ist der Bau einer neuen Halle in Chur ein Thema. Zwei Millionen Franken sind seit sieben Jahren in das Churer Gemeindesportanlangekonzept (Gesak) geflossen, ohne dass ein Bau entstand. Nun soll eine Abstimmung zeigen, welche Sportstätte die Churer Bevölkerung will.
Eigentlich wäre das Problem schon lang erkannt: Die Sportstätten in Chur sind in die Jahre gekommen. Sei es das altehrwürdige Fussballstadion an der Ringstrasse, die 1974 eröffneten Sportanlangen Obere Au oder die Turnhallen in der Gewerblichen Berufsschule. 2006 lancierte der Churer Stadtrat das Gemeindesportanlagenkonzept (Gesak), in der Hoffnung eine baldige Lösung für den Sportstätten-Neubau zu finden. Zwei Jahre später stand das Konzept dann auch, zu einer Umsetzung kam's aber nicht. «Viel zu teuer», so der allgemeine Tenor. 2010 sistierte der Gemeinderat - quasi der Churer «Nationalrat» - das Projekt und gab es dem Stadtrat zur Redimensionierung zurück. Am 14. November wird nun die mittlerweile dritte Botschaft des Gesak im Gemeinderat vorgestellt. Sagt dieser Ja, würde es am 9. Februar 2014 zu einer Volksabstimmung kommen.
Rund 110 Millionen Franken will der Churer Stadtrat innerhalb von zehn Jahren mit sieben Projekten in den Sport in Graubündens Hauptstadt investieren. Fünf der sieben Teilprojekte sind mit einer Erhöhung des Steuerfusses zwischen 0,5 und 2,8 Prozent verbunden. Für das Teilprojekt A Eissport und Fussball (36,9 Millionen, 2,8 Steuerprozente) sowie das Teilprojekt B, eine Multifunktionale Sporthalle als nationales Leistungszentrum Unihockey (46,3 Millionen/2,7 Prozent) soll der Gemeinderat an seiner Sitzung vom 14. November bereits die Investitionsentscheide fällen.
Für die Churer Unihockeyvereine besonders interessant, ist das Projekt der Sporthalle. Dieses wurde im Vergleich zu den früheren Varianten neu aufgegleist, weil die (befristete) Chance besteht, nationales Leistungszentrum von Swiss Unihockey zu werden. Dieses löst Fördergelder auf nationaler (Gesak) und kantonaler Ebene (Kasak) in Höhe von 10,5 Millionen Franken aus. Dies bedingt allerdings Anpassungen an der Hallengrösse und die Erstellung von Unterkünften. Die Sporthalle soll nun neu 4000 Zuschauern Platz bieten. Damit hätte sie eine Grösse, wie sie in der Schweiz kaum zu finden ist. Der Bund möchte mit der Mitfinanzierung Sportinfrastrukturen fördern, die sich für Grossanlässe in verschiedenen Hallen-Sportarten eignen.
Für eine allfällige Volksabstimmung hat sich der Churer Gemeinderat etwas Spezielles überlegt: Der Stimmbürger soll über jedes der sieben Projekte einzeln abstimmen können. «Wir wollen keine Sportart bevorteilen und wollen dem Volk deswegen eine Gesamtschau vorlegen», sagte Stadtpräsident Urs Marti am Montag bei der Präsentation der Botschaft gegenüber Medienvertretern. Die Abstimmung nächste Woche und auch die allfällige im nächsten Februar wird mit Spannung erwartet. Bis jetzt wurden zwei Millionen Franken nur für Planungsarbeiten für das Gesak ausgegeben. Langsam sollten nun auch Taten folgen.
Quellen: Südostschweiz und ICS