09.
2011
Ein brisantes Berner Derby
Einen Start nach Mass erlebten die Tigers Langnau in dieser Saison. Nach drei Siegen nach drei Partien und 31 zu 15 Toren liegen sie ganz weit vorne in der Tabelle. „Früher schossen sie an die Hallenwand, heute treffen sie das Tor", wurde letzten Samstag auf der Maienfelder Tribüne bereits geächzt, als die Langnauer nach 26 Minuten bereits 10:1 (!) führten. Nur das Zurückschalten auf Standgas verhinderte eine historische Malanser Pleite. Bereits eine Woche zuvor mussten Chur (12:8) und Zug (8:1) ein Langnauer Offensiv-Feuerwerk über sich ergehen lassen. „Nicht übermütig werden", mahnt aber Captain Markus Gerber. „Zug ist der Aufsteiger, Chur ist im Umbruch und Malans hat noch mit dem Systemwechsel zu kämpfen", relativiert der Nationalverteidiger die hohen Resultate. Dass sie bereits jetzt so „in Schuss" seien, läge vor allem an den Vorbereitungsspielen. „Gerade am Czech Open haben wir sehr viel gelernt", schaut Gerber auf das grösste Clubturnier der Welt zurück.
Wiler-Ersigen im Zeitdruck
Und nun kommt Wiler-Ersigen heute Donnerstag nach Biglen. Der Meister holte sich nach der 6:9-Startniederlage gegen die Zürcher Grasshoppers am letzten Wochenende gegen Chur mit dem 8:5 die ersten drei Punkte der jungen Saison. Zu kämpfen hat Wiler-Ersigen mit dem neuen Defensivsystem von Trainer Heikki Luukkonen. 14 Gegentore in zwei Spielen hat Wiler-Ersigen seit langem nicht mehr erhalten. Die Zeit, die Defensive zu stabilisieren drängt. Nach dem heutigen Derby muss Wiler-Ersigen am Samstag zu Vizemeister Malans reisen. Und vor allem startet nächsten Mittwoch bereits der Champions Cup in Mlada Boleslav (Tschechien). Dort trifft der SVWE mit SSV Helsinki (Finnland) und Gastgeber Mlada Boleslav auf starke Gegner.
Gerbers Gründe
Der Langnauer Captain Markus Gerber freut sich auf die heutige Partie. „Spiele in der Qualifikation gegen Wiler-Ersigen waren auch in den letzten Saisons meist offen", schaut Gerber zurück. „Auch wenn wir uns neben dem Feld sehr gut verstehen, geht es im Spiel meist heftig zur Sache", beschreibt er den Reiz des Emmentaler Derbys. Dass die Tigers besser aus den Startpflöcken kamen als der Meister, hat für Gerber seine Gründe. „Wir haben qualitativ gute Zuzüge, die sich rasch integriert haben. Dazu fiel die Angewöhnungzseit an die Coaching-Staff weg", so Gerber. Für einen der Zuzüge wird die heutige Partie besonders speziell. Sieben Jahre trug Joel Krähenbühl das Wiler-Trikot. Erstmals wird er heute gegen seine langjährigen Mitspieler antreten.
„Punkte für gute Ausgangslage"
Bereits in der Vorbereitung sorgten die Tigers Langnau für Schlagzeilen. Vor allem der zurückgekehrte Tschechische Nationalspieler Ales Zalesny mit einem Interview während dem Czech Open. Für Captain Gerber eine überbewertete Geschichte. „Klar hat Zalesny etwas überreagiert, er musste danach auch bei Vorstand und Trainer antraben. Für uns war die Sache aber rasch vom Tisch", erzählt Gerber. Wichtiger für den Schweizer Internationalen sind die nächsten Spiele. „Wir können jetzt schon Punkte für eine gute Ausgangslage in den Playoffs holen", ist Gerber überzeugt. Am Samstag steht bereits die Partie gegen den aktuellen Leader Köniz an. Dieser verlor gegen Grünenmatt gestern Mittwoch mit 5:6 in der Verlängerung das erste Berner Derby dieser Woche, holte sich aber dank dem einen Punkt die Tabellenführung.
Mit einem Liveticker berichtet unihockey.ch heute ab 20 Uhr live aus Biglen.