02.
2003
Gegen GC mit Talme und Sundbom
Henrik Talme und Daniel Sundbom, die beiden schwedischen Söldner von Basel Magic, werden erstmals in dieser Saison gemeinsam für die Bebbis auflaufen. Dies ist nach den Klagen des Vereins und des schwedischen Spielers Henrik Talme gegen den SUHV die konsequente Fortsetzung gegen die Diskriminierung ausländischer Sportler in der Schweiz.
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Zahlreiche Prominenz aus Politik-, Wirtschaft und Sport sowie auch das Schweizer Fernsehen SF DRS und die Vertreter der regionalen Printmedien werden dem speziellen Anlass beiwohnen.
Die Verantwortlichen von Basel Magic haben in den letzten Jahren mehrfach erfolglos versucht, die restriktive Ausländerklausel des SUHV zu Fall zu bringen. Mit dem Inkrafttreten der bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU verstossen die für ausländische Sportler diskriminierenden Bestimmungen vieler Schweizer Sportverbände gegen internationales Recht. Aus diesem Grund könnte die Klage im Schweizer Berufssport, insbesondere aber im Eishockey und Fussball weitreichende Konsequenzen haben.
Mit der Verpflichtung zusätzlicher ausländischer Spitzenspieler erhofft sich Basel Magic positive Impulse. Vor allem Verstärkungsspieler aus dem Unihockey-Mutterland Schweden beeinflussen dank ihrer professionellen Einstellung und ihrem höheren spielerischen Niveau die qualitative Entwicklung eines Vereins enorm. Vor allem Unihockey braucht mehr solche «Sport-Missionare». Basel Magic hat diesen von weiten Kreisen der Unihockey-Szene missbilligten Schritt auch deshalb gewagt, weil der Verein überzeugt ist, dass Top-Ausländer für eine positive Entwicklung des Unihockeys in der Schweiz unerlässlich sind. Diese Missionare machen nicht nur den Sport attraktiver, sondern sie motivieren die Schweizer Spieler und dienen als wichtige Ausbilder der jungen Talente, was widerum einen Abstrahleffekt auf den Breitensport und dessen jugendliche Teilnehmer hat.
Die Chancen für eine positive Beurteilung der Klagen stehen mehr als gut. Die Basler Juristen Marco Balmelli und Pascal Grolimund kommen in ihrem Rechtsgutachten zum Schluss, dass Ausländerklauseln von Sportverbänden, die (auch teilzeitlich tätige) Berufssportler aus dem EU-Raum tangieren, gegen das Diskriminierungsverbot des Personenfreizügigkeitsabkommens zwischen der Schweiz und der EU verstossen. Folgt das zuständige Gericht dieser Argumentation, dann müssen auch der Schweizerische Eishockeyverband (SEHV) und der Schweizerische Fussballverband (SFV) ihre Beschränkung ausländischer Spieler fallen lassen.