13.
02.
2021
NLA Männer | Autor: Güngerich Etienne

Gfeller: "War immer nahe am Team"

Zum Abschluss der Vorrunde kam es bei den Unihockey Tigers trotz der Niederlage gegen Floorball Köniz zu einem schönen Moment. Stürmer Thomas Gfeller hat nach einer komplizierten Knieverletzung und rund 13 Monaten sein Comeback gegeben und dabei zwei Tore erzielt.

Gfeller: Thomas Gfeller meldete sich gegen Floorball Köniz mit zwei Toren zurück. (Bild: swiss unihockey)

Im Dezember 2019 zog sich Thomas Gfeller eine Horror-Verletzung zu. Der Center blieb im Spiel gegen den SV Wiler-Ersigen mit seinem linken Bein im Boden hängen und zog sich einen Kreuz-, Innen- und Aussenbandriss sowie einen Meniskusschaden zu. Nach der brutalen Diagnose konnten die Ärzte dem 27-jährigen Berner eine Rückkehr aufs Spielfeld nicht garantieren. Beim ersten Saisonspiel gegen Chur stand Gfeller dennoch auf dem Platz, musste sich aber eingestehen, dass ein Comeback noch zu früh ist. Vor zwei Wochen griff der 7-fache Nationalspieler gegen Floorball Köniz erneut ins Geschehen ein und krönte seine Rückkehr mit zwei Treffern. Den Fall in die Challenge Round konnte er für die Tigers aber nicht verhindern.

Du hast dich nach deiner schwerwiegenden Verletzung gegen Köniz zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Spielfeld gewagt. War das so geplant?
Nicht unbedingt. Geplant war, dass ich erstmals nach vier Monaten wieder einmal mit dem Team auf der Bank bin. Nach dem ersten Drittel hat sich aber ein Mitspieler verletzt und der Trainer stellte mich auf.

Mit zwei Toren ist dir das Comeback ja wohl wunschgemäss geglückt?
Wenn ich nur auf meine Leistung schaue, dann ist das sicher so. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gleich mit zwei Toren Akzente setzen kann. Das gibt mir für die nächsten Woche sicher viel Selbstvertrauen.

Wenn ein Sportler nach einem Kreuzbandriss zurückkehrt, wird immer viel über Vertrauen ins Knie gesprochen. Wie sah es diesbezüglich bei dir aus?
Das ist sicher etwas sehr Wichtiges. Hätte ich meinem Knie noch nicht vertraut, wäre ich bestimmt noch nicht zurückgekehrt. Auf der anderen Seite braucht es sicher noch ein paar Spiele, bis es wieder so ist wie früher.

Du hast gegen Köniz immerhin schon wieder so geschossen wie früher. Das hast du also nicht verlernt...
(lacht) Nein, Schüsse konnte ich in letzter Zeit genug trainieren.

Bei dir stand sogar ein Karrieren-Ende zur Debatte. Wann hast du entschieden, dass du noch einmal zurückkehren willst?
Nachdem es passierte, brauchte ich ein paar Wochen, um mich von diesem Schock zu erholen. Dann wurde die Meisterschaft abgebrochen und für mich ging es zuerst einmal darum, überhaupt wieder laufen zu können. Als dies der Fall war, konnte ich lockere Laufeinheiten absolvieren, ehe ich später - zwar noch ohne Körperkontakt - ins Teamtraining zurückkehren durfte. So kämpfte ich mich Schritt für Schritt zurück. Die medizinische Abteilung der Tigers hat mich dabei immer sehr gut unterstützt.

Wenn ein Spieler so lange verletzt ist, besteht oft die Gefahr, dass der Faden zum Team abreisst, weil er viel alleine trainieren muss. Was hast du dagegen unternommen?
Bei mir war das nicht so ein Problem. Es war mir wichtig, dass ich so nah wie möglich an der Mannschaft bleibe. Ich war in fast jedem Training zugegen und reiste auch oft an die Auswärtsspiele mit.

Eine solche Verletzung ist in mentaler Hinsicht nur sehr schwerfällig zu verarbeiten. Kannst du nach 13 Monaten auch etwas Positives aus dieser Geschichte nehmen?
(überlegt lange) Die Verletzung hat mir gezeigt, dass es schlimmere Sachen gibt, als einmal ein Spiel zu verlieren. Vielleicht kann mir das in Zukunft helfen, mich nach einem schlechten Spiel schneller von den negativen Gedanken zu lösen. Spannend war in dieser Zeit auch, dass ich mehrmals das Gefühl hatte, es gehe auf dem Spielfeld sehr ruppig zur Sache. Das nahm ich aber erst von Aussen wahr - sobald ich wieder mitten drin bin, fühlt es sich plötzlich nicht mehr so an.

Kommen wir noch auf die aktuelle Situation der Tigers zu sprechen. Gegen Köniz hättet ihr ein Sieg gebraucht, um die Playoffs zu erreichen.
Leider haben wir das verpasst. Die ersten 40 Minuten waren nicht schlecht. Doch dann lassen wir Köniz innert drei Minuten vom 2:1 zum 5:1 davonziehen. Solche «schlechte Minuten» hatten wir schon mehrmals in dieser Saison. Das müssen wir unbedingt abstellen, weil es uns Punkte kostet.

Es fällt auf, dass die Tigers vielfach erst dann richtig in ihren «Flow» kommen, wenn sie jegliche taktische Fesseln lösen und hoch pressen gehen.
Das kann, sollte aber eigentlich nicht sein. Es muss uns in Zukunft gelingen, auch ins Spiel zu finden, wenn wir versuchen, systemtreu zu stehen und auf Konter zu lauern.

Du glaubst also trotzdem noch an eine Playoff-Qualifikation?
Auf jeden Fall. Aber die Challenge Round wird pickelhart. Das Spiel gegen Thun (3:5 Niederlage, Anm.d.Red) hat gezeigt, dass wir niemanden unterschätzen und keine Sekunde nachlassen dürfen.

Mehr zum Comeback von Thomas Gfeller und Teamkollege Marc-Oliver Gerber, der nach fünf Jahren in der 1. Liga zu den Tigers zurückkehrte, gibt's in unserer nächsten Print-Ausgabe.

 

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Tabellen

1.UHC Thun+3612.000
2.UHC Grünenmatt+1311.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+89.000
4.Ticino Unihockey+76.000
5.Floorball Fribourg+16.000
6.Unihockey Limmattal-46.000
7.Pfannenstiel Egg-64.000
8.UHC Lok Reinach-95.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-84.000
10.I. M. Davos-Klosters-93.000
11.Unihockey Langenthal Aarwangen-163.000
12.Ad Astra Obwalden-130.000
1.UHC Bremgarten+58.000
2.Floorball Uri+77.000
3.Aergera Giffers+57.000
4.Unihockey Basel Regio-55.000
5.UH Appenzell+14.000
6.Visper Lions-14.000
7.Nesslau Sharks-33.000
8.Red Lions Frauenfeld-33.000
9.UH Lejon Zäziwil-22.000
10.Chilis Rümlang-Regensdorf-42.000

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