Grandiose Wiler Decima

Auch im Superfinal ist Wiler-Ersigen eine Klasse für sich: Mit einem 6:5-Sieg gegen Alligator Malans sichert sich der SVWE den zehnten Titel der Vereinsgeschichte.

Wirklich Spannung kam im Männerfinal erst kurz vor Schluss auf, als Kevin Berry bei fünf gegen vier Feldspielern mit einem Weitschuss auf 4:6 verkürzte (59.). Noch 100 Sekunden waren zu spielen und erstmals kam der Titelverteidiger ins Zittern. Als Daniel Kläger 32 Sekunden vor der Sirene dann noch das 5:6 erzielte, brodelte die Kolping-Arena mächtig. Doch Wiler-Ersigen war zu abgebrüht, ohne weiteres Zittern wurde der Sieg und der zehnte Titel in der Vereinsgeschichte ins Trockene gebracht.

Unbeschreiblich sei das Gefühl, sagte Verteidiger Lukas Meister strahlend. 7624 Zuschauer sorgten für einen Zuschauerrekord bei einem NLA-Meisterschaftsspiel. Szenenapplaus spendeten sie, als Isaac Rosén im Schlussdrittel gleich zweimal kurz nach einander zwei Malanser Gegenspieler auf engstem Raum ausdribbelte. „Am Schluss wurden wir nicht nervös, wir wussten, dass wir eine gute Box spielen können", zeigte sich Meister unbeeindruckt von der Bündner Schlussoffensive.

Zu Hilfe kam Wiler-Ersigen, dass die Malanser zweimal den Start ins Drittel komplett verschliefen. Im zweiten Drittel traf Matthias Hofbauer bereits nach sieben Sekunden zum 4:1 - viele der Zuschauer standen da noch vor den Verpflegungsständen. Was sich Malans auch in der Pause auch vornahm: Es war Makulatur. Nach Dave Wittwers 5:1 (35.) schien der Mist schon gekarrt, zuvor hatte das unglücklich agierende Malans zwei Überzahl-Situationen nicht nutzen können. Mehr mit einem „Verzweiflungsschuss", denn mit einem zwingenden Abschluss brachte Vojtech Skalik wieder etwas Hoffnung in die Malanser Reihen (36.).

Schon im ersten Drittel war Matthias Hofbauer kurz nach Anpfiff erfolgreich. Nach 13 Sekunden traf der Routinier zum 1:0. Das Tor gab dem souverän auftretenden Wiler-Ersigen noch mehr Sicherheit. Zeitweise ähnelte die Partie dem WM-Halbfinal zwischen der Schweiz und Schweden. Malans mit einem wilden, aber erfolglosen Forechecking - Wiler-Ersigen mit einem schwedisch anmutenden Umschaltspiel. 3:0 stand es so nach weiteren Toren von Philipp Fankhauser (11.) und Christoph Hofbauer (12.). Malans musste froh sein, nicht weitere Tore zu kassieren, sondern dank Remo Buchli noch auf 1:3 (16.) verkürzen zu können.

„Wir liefen anfangs ins offene Messer", musste der Malanser Verteidiger Kevin Berry nach Spielschluss eingestehen, „Wiler hat unsere Fehler eiskalt ausgenützt." Die Malanser erwarteten, dass die Berner mehr Ballbesitz haben würden, „aber ich würde nochmals genau so spielen", entgegnete der Alligator-Coach Daniel Hahne. Die Emotionen für ihr Spiel seien erst am Schluss aufgekommen, bedauerte Berry. „Warum die fehlten, kann ich aber auch nicht sagen". Trotzdem sei er stolz auf sein Team. „Vor der Saison hätte uns niemand den Einzug in den Final zugetraut". Ein wenig gerüttelt hat Malans am Thron Wiler-Ersigens, doch wirklich in Gefahr bringen, konnten die Bündner das Grande Wiler doch nicht. "Dabei haben einige ihre normale Form gar nicht erreicht", sagte Wilers Assistenztrainer Radek Sikora mit der Medaille um den Hals. Es war Jammern auf hohem Niveau.

SV WILER-ERSIGEN - UHC ALLIGATOR MALANS 6:5 (3:1; 2:1; 1:3)

Kolping-Arena Kloten - 7624 Zuschauer - SR: Güpfert/Ziegler
Tore: 00:13 Matthias Hofbauer (Tatu Väänänen) 1:0, 10:05 Philipp Fankhauser (Deny Känzig) 2:0, 11:07 Christoph Hofbauer (Tatu Väänänen) 3:0, 15:31 Remo Buchli (Patrick Vetsch) 3:1, 20:07 Matthias Hofbauer (Isac Rosen) 4:1, 34:40 Wittwer (Henrik Olofsson) 5:1, 35:33 Vojtech Skalik (Patrick Vetsch) 5:2, 45:19 Martin Ostransky 5:3, 54:46 Henrik Olofsson (Tatu Väänänen) 6:3, 58:40 Kevin Berry (Daniel Kläger) 6:4, 59:28 Daniel Kläger (Joel Friolet) 6:5
Strafen: 26:24 Patrick Mendelin 2', 31:11 Patrick Mendelin 2', 53:00 Martin Ostransky 2', 55:28 Henrik Olofsson 2', 58:23 Martin Ostransky 2', 58:23 Tatu Väänänen 2'
SV Wiler-Ersigen: Nicolas Wolf; Lukas Meister, Tatu Väänänen; Henrik Olofsson, Dave Wittwer; Olivier Hirschi, Daniel Sesulka; Christoph Hofbauer, Matthias Hofbauer, Isac Rosen; Patrick Mendelin, Adrian Zimmermann, Lassi Vänttinen; Philipp Fankhauser, Deny Känzig, Daniel Sebek
UHC Alligator Malans: Martin Hitz; Kevin Berry, Florian Tromm; Patrick Vetsch, Vertti Wigren; Christian Gartmann, Daniel Kläger; Joel Friolet, Claudio Laely, Nino Vetsch; Tim Braillard, Remo Buchli, Vojtech Skalik; Dan Hartmann, Mike Jäger, Martin Ostransky

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