04.
2013
Jets bleiben A-klassig
In einem Herzschlagfinale besiegen die Jets den B-Ligisten Thun im vierten Auf-/Abstiegsspiel mit 6:5 nach Verlängerung. Das goldene Tor erzielte U19-Spieler Tobias Heller per Abstauber in der 62. Minute. Die Jets sind nach dem dritten Sieg gegen Thun auch in der nächsten Saison erstklassig.
Die Jets legten in der Verlängerung nochmals den Vorwärtsgang ein und starteten einen weiteren verzweifelten Anlauf in Richtung Thuner Tor. Nach einem Abschlussversuch von Sandro Fischer stand schlussendlich Tobias Heller goldrichtig und versenkte den Abpraller zum vielumjubelten Siegtreffer. In ihrem letzten Heimspiel mussten die Jets aber nochmals arg leiden, bevor der Ligaerhalt gegen den ambitionierten UHC Thun feststand.
Jets spielen mit dem Feuer
Bereits am Samstag verpassten es die Klotener, mit dem dritten Sieg den Sack definitiv zuzumachen und die Saison zu einem gelungenen Ende zu bringen. Stattdessen bauten sie die Thuner mit einem fahrigen und ineffizienten Auftritt nochmals auf. Die Serie war nach diesem Sieg des Unterklassigen nochmals neu lanciert. Hatten die Jets gar Angst, kurz vor dem Ligaerhalt zu scheitern? „Nein", meint Matchwinner Tobias Heller. „Wir haben trotz unserer schlechten Leistung am Samstag zu keiner Sekunde daran gezweifelt. Trotz einer schwierigen Saison waren wir von uns und vom Ligaerhalt überzeugt". Etwas Verunsicherung konnten die Jets im Heimspiel trotz allem nicht verbergen. Zwar wandelten sie einen 0:1 Rückstand bis zur Spielhälfte in eine komfortable 5:2-Führung um, doch sie konnten auch in den folgenden Minuten nicht restlos überzeugen und liessen Thun immer wieder Platz für gefährliche Gegenangriffe.
Die Gäste schafften es, die kleinen Unsicherheiten in der Klotener Hintermannschaft rigoros auszunutzen und verkürzten bis zur zweiten Drittelpause auf 5:4. Mehrmals brannte es dabei lichterloh vor dem Klotener Tor. Auf der Gegenseite verpassten es Zolliker (46.) und Auer (52.), das Nervenkostüm der Klotener mit weiteren Treffern zu entlasten. Die Szenen standen symptomatisch für den Auftritt des Heimteams. Ob Zolliker oder Auer und Sandro Fischer: Viel zu oft waren die Jets vor allem im zweiten und dritten Abschnitt zu guten Torchancen gekommen, die sie allesamt nicht nutzen konnten. «Unsere Chancenauswertung war grottenschlecht», gestand Heller.
Für Ineffizienz beinahe bestraft
Thun, welches auch in den ersten beiden Dritteln einige nennenswerte Abschlussversuche verzeichnete, fand vor allem im dritten Drittel immer besser ins Spiel. Die Chancen für die Gäste häuften sich. Und so gelang Thun in der 56. Minute gar der Ausgleich. Die Partie, welche lange nach einer klaren Angelegenheit aussah, verkam für die Jets zu einer nervenauftreibenden Zitterpartie. „Wir waren auch nach den 60 Minuten davon überzeugt, dass wir heute alles klar machen werden. Wir mussten nur das Glück auf unsere Seite zwingen", berichtigt Heller den Eindruck. Wahrscheinlich war es genau diese Überzeugung, mit welcher er in der 62. Minute den Weg vors Tor suchte und den Abpraller verwertet hatte. „Über die ganze Serie gesehen, waren wir das technisch sowie physisch bessere Team. Solange wir konzentriert agiert haben, kam Thun nur zu wenigen nennenswerten Abschlüssen", so Hellers Fazit.
„Es ist längst 5 vor 12"
Auch Sportchef Roman Reichen war die Erleichterung über den Ligaerhalt deutlich ins Gesicht geschrieben. Das letzte Spiel war für ihn sinnbildlich für viele Spiele in dieser Saison: „ Wir konnten das Niveau nicht über das gesamte Spiel hinweg konstant halten. Solche Spiele gehen in der Regel verloren - aus eigenem Verschulden notabene". Die Saison war für die Jets, welche mit einer Niederlagenserie von 10 Spielen in die Saison gestartet sind, ein einziger Krampf. „In einigen Situationen fehlte uns auch das nötige Wettkampfglück, welches wir teilweise aber auch zu wenig erzwangen", kritisiert Reichen. „Auf die nächste Saison wird es einige Veränderungen im Coaching-Staff geben. Das Team bleibt mehr oder weniger unverändert, allerdings werden die Ausländerpositionen neu besetzt. Diese Saison war ein Schuss vor den Bug. Es ist längst 5 vor 12", meint Reichen abschliessend.
UHC Thun - Kloten-Bülach Jets 4:3 (0:1, 2:1, 2:1)
MUR, Thun. - 340 Zuschauer. - SR De Lucia/Di Cristo.
Tore: 9. Daniel Dürst (Zolliker) 0:1. 28. Saurer (Winkler) 1:1. 29. Zaugg (Roman Stauffer) 2:1. 34. Auer (Künzli) 2:2. 45. Auer (Daniel Dürst) 2:3. 49. Saurer (Kneer) 3:3. 50. Graf (Saurer) 4:3.
Strafen: keine gegen UHC Thun. 1mal 2 Minuten gegen Kloten-Bülach Jets.
Kloten-Bülach Jets - UHC Thun 6:5 n.V. (2:1, 3:3, 0:1, 1:0)
Ruebisbach, Kloten. - 161 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 4. Frey (Graf) 0:1. 8. Zolliker (Künzli) 1:1. 14. Fischer (Jaunin) 2:1. 21. Daniel Dürst (Auer) 3:1. 24. Zolliker (Auer) 4:1. 30. Zaugg (Wettstein) 4:2. 33. Eigentor 5:2.34. Winkler (Wettstein) 5:3. 39. Wettstein (Winkler) 5:4. 56. Graf (Wettstein) 5:5. 62. Heller (Fischer) 6:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Kloten-Bülach Jets. keine gegen UHC Thun.