03.
2006
Männer NLA: Die letzte Chance verspielt
Viel besser hätte es für die Hausherren eigentlich gar nicht laufen können: Dank einem starken Torhüter Friedli und einer defensiv konzentrierten Leistung konnten sie mit einer 2:1-Führung in die zweite Drittelspause gehen. Währenddem die Oberländer im ersten Abschnitt noch das nötige Wettkampfglück in Anspruch nehmen mussten, um nicht in Rückstand zu geraten, waren sie im Mitteldrittel die bessere Mannschaft und hätten durchaus schon zu diesem Zeitpunkt weitere Tore erzielen können. Sowohl Kohli in Unterzahl, als auch Kaufmann kurz vor der zweiten Sirene vergaben aber aus aussichtsreichster Position. Die Chancen der Tigers bestanden bis zu diesem Zeitpunkt vor allem aus Weitschüssen, die es Torhüter Friedli immer wieder erlaubten, seine tollen Reflexe unter Beweis zu stellen. Nur vom Hocheckschuss Aeschbachers, dem zwischenzeitlichen Ausgleich, musste er sich bis dahin geschlagen geben.
Den Sieg verspielt – in Überzahl
Als sich Liechti dann im letzten Drittel eine kleine Strafe für die Gäste
einhandelte, schien der Sieg der Ustermer schon im Trockenen. Doch dann gings
ganz schnell: Stucki fing Sigg’s Querpass in Unterzahl ab, zog davon und
markierte den Anschlusstreffer für die Gäste. Die Oberländer, kurz aus dem
Konzept geraten, sahen sich plötzlich einem enormen Druck entgegengesetzt, der
seine logische Folge im schnellen Ausgleich für die Emmentaler fand. Zwar
schaffte der brillante Tscheche Martin Ostransky – wie schon im Mittelabschnitt,
als er nur acht Sekunden nach dem erstmaligen Ausgleich der Gäste die Führung
wieder hergestellt hatte – praktisch im Gegenzug nach einem Solo das 4:3. Doch
die Ustermer vermochten auch diese Führung nicht zu halten. Aeschlimann’s
Doppelschlag kurz später brach den Gastgebern das Genick, diese liessen sich in
den letzten Minuten sogar noch vorführen und kassierten zwei weitere unnötige
Tore, die einen letzten Ansturm auf das Tor der Emmentaler endgültig
verunmöglichten.
„Die Balance fehlte“
Die Niederlage war auch eine Strafe für die mangelnde Ausgeglichenheit im
Ustermer Offensivspiel. Neben der Ustermer Paradelinie um Martin Ostransky
fehlte an diesem Abend eine auch offensiv tatkräftige zweite und dritte Linie;
das Spiel war zu sehr auf den Tschechen fixiert. Dies zeigte sich auch im
kurzen, aber dafür umso effizienteren Auftritt Reto Honegger’s: Nach seiner
auskurierten Knieverletzung kam er zu kürzeren Einsätzen in der ersten
Sturmlinie, während welchen er für einige Torgefahr sorgte und sich sogar ein
Tor und einen Assist gut schreiben liess. Coach Daniel Brunner resümmierte im
Hinblick auf die so unterschiedlichen Leistungen in den drei Dritteln, dass den
Ustermern im Moment „die Balance zwischen Offensive und Defensive“ fehlt.
UHC Uster – Unihockey Tigers Langnau 4:7 (1:0, 1:1, 2:6)
SR: Müller/Ziegler
Buchholz, Uster - 200 Zuschauer
Tore: 13. Honegger (Kaufmann) 1:0. 34 (33:12) Aeschbacher (Zoss) 1:1. 34. (33:20) Ostransky (Honegger) 2:1. 47. Kaufmann (Ostransky) 3:1. 50. Stucki (Kronholm/Ausschluss Liechti!) 3:2. 51. Kronholm (Penalty) 3:3. 53. Ostransky 4:3. 56. Aeschlimann (Kronholm) 4:4. 58. Aeschlimann (Stucki) 4:5. 59. Aeschbacher (Gerber) 4:6. 60. Aeschlimann (Stucki) 4:7
Strafen: Uster 3x2', Tigers 1x2'
Uster: Friedli; Krienbühl, Zuppinger; Maag, Tilhe; Hänggi, Künzler; Kaufmann, Ostransky, Roth; Aellig, Sigg, Kohli; Hürlimann, Huber, Rageth; Honegger
Tigers: Bruderer; Held, S. Lüthi; Wyss, Luginbühl; Gerber, Suter; Stucki, Aeschlimann, Kronholm; R. Lüthi, Burkhalter, B. Lüthi; Aeschbacher, Liechti, Zoss