10.
2007
Männer NLA: Riitesuo von der Bank zum Matchwinner
Die Affiche Aufsteiger gegen den aktuellen Meister ist auf dem Papier noch immer eine klare Sache gewesen. Alles andere als die Möglichkeit den „Grossen" zu necken bleibt den Underdogs meistens nicht - doch dies lieben sie ganz besonders. Und Aufsteiger Grünenmatt tat dies gestern Abend ohne Unterbruch nach ihrem mittwöchentlichen Überraschungssieg im Cup-Achtelfinale gegen die Tigers Langnau (8:6). Mit einer sehr aggressiven Spielauffassung und der angewandten Kontertaktik brachten sie auch den Meister gehörig ins Schwitzen. Dreimal glichen die „Mätteler" gar aus, ehe sie sich mit zwei unnötigen Strafen (57.) selbst um einen besseren Lohn brachten. „Wir haben uns selbst geschlagen", stellte Grünenmatt-Coach Rybka nach dem Spiel mit niedergeschlagener Miene folgerichtig fest.
Schlechte Abschlussquote
Das sehr kampfbetonte Spiel startete mit zwei Paukenschlägen. Thorsell (2.) und Zalesny (4.) nützten beide die erste Chance, welche sich ihrem Team bot. Danach holte Wiler-Ersigen zur Dauerdruckphase aus, während Grünenmatt geschickt auf Konter wartete, doch das Hauptproblem der Berger-Truppe in der bisherigen Saison liess sich auch gestern nicht verbergen. Krähenbühl stellte fest: „Wir hatten zum wiederholten Male deutlich mehr Abschlüsse, jedoch nach wie vor eine zu tiefe Quote auf dem Tor." Noch vor der Pause hätte Adrian Zimmermann der dritte Treffer gelingen müssen (20.), nachdem Riitesuo in der 8. Minute das 1:2 gelang.
Zwar spielten auch in Abschnitt zwei vielmehr die Gäste, jedoch nicht mehr so konsequent und überlegen wie zuvor. Dadurch eröffneten sich den Hausherren auch mehr Chancen. Nach dem Ausgleich durch Dominic Mucha (24.) hätte der Aufsteiger nämlich nur 20 Sekunden später durch Berglund in Führung gehen können. „Da hatten wir Glück. Das Mitteldrittel war eindeutig der Schwachpunkt", erkannte auch Krähenbühl, welcher selbst in der 41. Minute den neuerlichen Führungstreffer schoss.
Befreiung durch Riitesuo
So sahen sich die „Mätteler" zum dritten Mal im Hintertreffen, doch zum dritten Mal gelang ihnen eine beeindruckende Reaktion. Berglund glich - wie könnte es anders sein - per Konter (45.) aus und hielt seinem Team die Chance zu einem weiteren Überraschungscoup aufrecht, bis dieser wegen Reklamierens eine 2-Minuten-Strafe kassierte. Blöd nur, dass Meyer nur Sekunden zuvor schon auf die Strafbank geschickt worden war, womit die Emotionen endgültig überbordeten.
„Wir müssen lernen unsere Emotionen in den Griff zu bekommen, beziehungsweise nicht gegen den Gegner zu richten", erklärte Rybka und nannte die 57. Minute „die entscheidende Szene". Auch Krähenbühl ortet diesen Geschehnissen matchentscheidende Bedeutung zu. „Die zwei Tore von Riitesuo waren wie ein Befreiungsschlag", so der 22-Jährige. Am skurrilsten war an der ganzen Sache aber folgendes: Ausgerechnet „Orion-Star" Riitesuo, der nach zwei Dritteln auf die Bank musste, bescherte dem Meister mit zwei Toren und einem Pass in den Schlussminuten den Sieg und verhinderte damit eine neuerlichen Überraschung Grünenmatts.
UHC Grünenmatt - SV Wiler-Ersigen 3:6 (1:2; 1:0; 1:4)
Forum, Sumiswald. - 415 Zuschauer.
SR Siegfried/Ruh.
Tore: 2. Thorsell 0:1. 4. Zalesny (Berglund) 1:1. 8. Riitesuo (Krähenbühl) 1:2. 24. D. Mucha (Zalesny) 2:2. 41. (40.41) Krähenbühl (Gerber) 2:3. 45. Berglund (Zalesny) 3:3. 57. (56.27) Riitesuo (Thorsell/ Ausschlüsse Berglund, Meyer) 3:4. 57. (56.40) Riitesuo (Gerber/ Ausschluss Berglund) 3:5. 60. (59.21) Zurflüh (Riitesuo/Ausschluss Zalesny) 3:6.
Strafen: Grünenmatt 6 x 2‘,Wiler-Ersigen 1 x 2‘.
Grünenmatt: Reist; Trnavsky, Meyer; Stutzer, D'Agostini; Eggs, Aebi; Berglund, Sikora, Zalesny; M. Mucha, Renggli, D. Mucha; Hirschi, Sollberger, Rindlisbacher.
Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Jungo; Thorsell, Flury; Schild, Bieber; Krähenbühl, Gerber, Riitesuo; Zingg, Balmer, A. Zimmermann; Mendelin, Wittwer, Zurflüh. Fankhauser.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Punkari (verletzt), Keller und Sladky (abwesend). Pulver, Berger und Mutti (Ersatz). Grünenmatt ohne Burri, F. Zimmermann, Kohler und Mühlemann (Ersatz). 12. Lattenschuss Berglund