07.
2007
Männer NLA: Rybka fällt lange aus
Michal, wie geht es dir heute?
Mir geht es eigentlich gut, ich habe keine Schmerzen. Aber dass ich nicht
richtig mittrainieren kann, das schmerzt mich.
Wie kam es zu dieser Verletzung?
Es ist schon im November des letzten Jahres passiert. Damals habe ich das
vordere Kreuzband angerissen, aber mit Therapie konnte es einigermassen
wiederhergestellt werden. Ich konnte wieder 100 % spielen, aber es war nur eine
Frage der Zeit, bis dass vordere Kreuzband vollkommen riss. Dies passierte dann
beim Fussball spielen mit Freunden. Dabei riss nicht nur das vordere Kreuzband,
sondern auch der Meniskus wurde beschädigt.
Wie lange fällst du aus? Bist du schon im Aufbautraining?
Das ist schwierig zum sagen. Mit vier bis sechs Monaten muss gerechnet werden.
Ich bin schon wieder im Aufbautraining, d.h. ich trainiere jeden Tag. Natürlich
nur so kleine Sachen wie Kniebeugen, dass ich die Muskulatur wieder aufbauen
kann. Am liebsten wäre ich sofort wieder dabei, aber leider ist dies nicht
möglich. Eine gute Rehabilitation ist mir wichtig, so dass ich ohne Schmerzen
wieder spielen kann. Ein Schnellschuss wäre nicht gut, da ich noch länger
Unihockey spielen möchte. Am 8. August muss ich mich einer Operation unterziehen
im Salem Spital Bern. An dieser Stelle möchte ich mich bei Manuel Deucher
bedanken, der mir alles organisiert hat.
Wie hast du die letzte, die erfolgreichste Saison des UHC Grünenmatt erlebt?
Ich kam ja neu zu Grünenmatt. Ich habe von Anfang an gesehen, dass wir ein
grosses Potenzial in der Mannschaft haben. Mit dem Aufstieg der Frauen - und der
Männermannschaft und den guten Juniorenklassierungen kann Grünenmatt sicher sehr
zufrieden sein. Ich bin sehr froh, dass ich letzte Saison bei Grünenmatt spielen
konnte. Nicht nur wegen meinen tschechischen Mitspielern, sondern auch wegen den
guten Schweizer Spielern, mit denen ich auch gut auskomme. Ausser der Verletzung
die ich mir im November zugezogen habe, bin ich sehr sehr zufrieden mit der
Saison. Im Vordergrund steht für mich der Erfolg der Mannschaft und nicht meine
persönlichen Skorerpunkte.
Was erwartest du von dieser Saison?
Ich denke der Anfang wird schwierig. Ein guter Start bedeutet sehr viel, damit
wir den Schwung von letzter Saison mitnehmen können. Mit dieser Mannschaft ist
es sicher möglich, dass wir unter die besten sechs Teams der NLA kommen können.
Jeder einzelne Spieler von uns darf nicht Angst haben vor den klingenden Namen
wie Wiler-Ersigen oder Alligator Malans, aber den Respekt darf man nie
verlieren, sonst können wir die Punkte gleich verschenken. Jeder einzelne von
uns muss noch mehr arbeiten als letzte Saison und es muss jedem bewusst sein,
was die NLA bedeutet.
Wie kannst du das Team während deiner verletzungsbedingten Abwesenheit
unterstützen?
Ich werde sicher bei den Trainings dabei sein und meine Mitspieler unterstützen.
Ich versuche meine Erfahrung weiterzugeben, vor allem den jungen Spielern wie
Hirschi, Rindlisbacher oder Siegenthaler. Ich möchte bei jedem Spiel dabei sein,
weil ich ja auch zu der Mannschaft gehöre. Unihockey ist mein Leben, ohne dies
könnte ich nicht sein. Es spielt keine Rolle wie, aber ich möchte einfach dabei
sein.
Wie siehst du als tschechischer Spieler die Ausländerkonstellation beim UHC
Grünenmatt?
Der Trainer muss für jeden Spieler die passende Rolle finden. Für mich spielt
keine Rolle woher die Spieler kommen, egal ob Tscheche, Schwede oder Schweizer,
die Mannschaft muss funktionieren. Die ausländischen Spieler müssen einfach eine
Vorbildfunktion übernehmen und dürfen sich auch nicht zu schade sein, z. B. um
die Banden aufzustellen oder die Bälle zu verräumen. Wir (die ausländischen
Spieler) müssen eine Leaderfunktion übernehmen und unsere Erfahrungen
weitergeben. Ich sage ja nicht, dass jeder Spieler mit jedem gut auskommen muss.
Es ist wichtig, dass im Training jeder voll konzentriert ist. Jeder hat ja auch
ein privates Umfeld und muss die Freizeit nicht mit der Mannschaft verbringen.
Für mich ist auch wichtig, dass man neben dem Unihockey auch andere Kollegen
hat, das man auch über andere Sachen sprechen kann.