01.
2008
Niklas Jihde im Interview
Niklas, ist es für dich noch immer speziell, gegen einen Schweizer Verein zu spielen?
Natürlich, vor allem gegen Wiler, nachdem ich damals mit GC eine heisse Finalserie gegen den Verein gespielt habe. Zudem war mein Bruder früher bei Wiler engagiert.
Du hattest in der angesprochenen Finalserie eine kleine Privatfehde mit Wiler-Coach Thomas Berger...
Das ist vergessen. Wir haben uns hier auch gegrüsst, ohne dass wir je beste Freunde werden müssten. Etwas Feuer gehört zum Spiel, auch wenn es damals vielleicht etwas ausser Kontrolle geraten ist. Aber man wird älter und weiser.
Verfolgst du die Schweizer Liga noch?
Ja sicher, und es freut mich, dass GC mit seinem jungen Team in dieser Saison solchen Erfolg hat. Ich habe ja eine „Standing Offer" von Dario Pasquariello, dass ich jederzeit zu GC wechseln könnte (lacht). Nur habe ich bei AIK einen Fünfjahresvertrag. Vielleicht komme ich später, als Trainer, wieder in die Schweiz. Und bringe gleich ein paar Schweden mit zu GC. Wir werden sehen.
Du bist in Schweden ein Star, Unihockey hat in den Medien eine viel grössere Bedeutung als in der Schweiz. Ist das mit ein Grund, warum du mit 31 immer noch aktiv bist?
Ich gebe zu, dass ich die Aufmerksamkeit geniesse. Als ich vor 15 Jahren mit Unihockey angefangen habe, war der Stellenwert natürlich noch ganz anders. Der Nachteil: In meinem Alter muss man härter trainieren, um auf dem gleichen Level zu bleiben.
AIK hat Wiler 10:5 geschlagen. Dein Kommentar zu der Partie?
Wiler hat mit dem Abgang der Gebrüder Hofbauer sicher an Offensivkraft verloren, ist aber immer noch ein sehr starkes Team. Am Ende ist unser Sieg wohl etwas zu hoch ausgefallen, vielleicht hat Wiler ab einem gewissen Zeitpunkt auch schon Kräfte für das Spiel gegen Tatran gespart. Mit unserer Leistung können wir zufrieden sein, auch wenn wir beim knappen Spielstand nach zwei Dritteln schon etwas nervös wurden.
Plötzlich zog AIK davon. Ist das einfach noch der grosse Unterschied zwischen den Schweden und den Schweizern? Diese Entschlossenheit in entscheidenden Momenten?
Die Schweizer sind immer wieder nahe dran. Das hat man auch an der WM in Schweden gesehen. Dann verändern sie etwas, warum auch immer, und sind plötzlich wieder weiter weg, wie in den letzten Länderspielen. Heute hat uns die Routine geholfen. In der Schweiz hören zu viele Spieler zu früh mit dem Sport auf - im Vergleich dazu unsere erste Formation mit den über 30-jährigen... Die Erfahrung zahlt sich eben aus.