Das Finalturnier des EuroFloorball Cup im finnischen Vantaa steht unter besonderen Vorzeichen für die beiden Schweizer Teams. Dietlikon will den Titel bei den Frauen verteidigen, während Wiler-Ersigen auf Revanche für Ostrava 2006 sinnt.
Bestätigung
Zwölf Monate nach dem Europacupsieg reist Dietlikon in der Rolle des Gejagten nach Finnland. Für die Zürcherinnen nichts Unbekanntes. Bereits in der Meisterschaft gelten sie als „l’equipe à battre“. Doch anders als im Vorjahr, läuft nicht alles nach Wunsch. Erstmals mussten sie für zwei Runden den Leaderthron an Piranha Chur abgeben. Nach zehn Runden führen sie die Tabelle aber trotzdem mit zwei Punkten Vorsprung an.
Die Hosen bleiben zuhause
Verletzungen wie beispielsweise von Nativerteidigerin Anna Bürgi sorgten immer wieder für Umstellungen in der Abwehr. Dafür konnten sich die beiden Schwedinnen Ina Rhöös und Karin Hjelm gut integrieren. Waren die Stärken von Weltmeisterin Rhöös bekannt, überrascht Hjelm mit Allrounder-Qualitäten. Eine erfreuliche Nachricht gab es anfangs Dezember. Ex-Natispielerin Daniela Morf gab kurzfristig ihren Rücktritt vom Rücktritt bekannt. Auch dass nun auf internationaler Ebene in Röckchen gespielt werden darf, nahm man in Dietlikon mit Genugtuung zur Kenntnis.
In Vantaa trifft der Schweizer Meister erst im Halbfinale auf eine skandinavische Mannschaft. Bis dahin wird höchstens der tschechische Meister Dekanka Dietlikon fordern können. Die Tschechinnen haben viele starke Spielerinnen zusammengezogen, um eine starke tschechische Equipe am Europacup zu stellen.
Schlechte Erinnerungen bei Wiler-Ersigen
Traumatisch endete 2006 der Versuch Wiler-Ersigens den Europacuptitel zu verteidigen. Genau 59.59 traf Warbergs Magnus Hallbäck im Halbfinale zum 7:6 – es war die einzige Sekunde des gesamten Turniers, in welcher Wiler-Ersigen im Rückstand lag. Wiler musste danach mit der bitteren Bronzemedaille Vorlieb nehmen. In Vantaa könnte es theoretisch zur Wiederauflage des Halbfinals gegen Warberg kommen. Die Revanchegelüste sind aber nicht übermässig gross, wie Center Roger Gerber sagt. „Wir wollen die Gruppenspiele überstehen, dann sehen wir weiter.“ Verletzungsbedingt einige Partien aussetzen musste der finnische Spielmacher Vesa Punkari. Für den EuroFloorball Cup in seiner Heimat sollte er aber fit sein.
Schwedische Italiener
Wiler-Ersigen trifft in der Gruppenphase auf starke Konkurrenz. Bei Viking Roma ist nur der Name italienisch – der Club der schwedischen Studenten der ewigen Stadt ging auf grosse Shopping-Tour in der Heimat und qualifizierte sich dank der Hilfe von prominenten Spielern wie Mikael Östlund und Raine Laine im Qualiturnier für den EFC 2008. Noch bis zum Anmeldeschluss gingen die „Römer“ auf Spielersuche.Zudem trifft Wiler auf Titelverteidiger AIK. Freuen wird sich mit Sicherheit Niklas Jihde – die grosse Figur AIK’s verlor kurz vor seiner Heimreise das Playoff-Finale 2005 mit den Grasshoppers gegen Wiler-Ersigen. Die dritte Partie dürfte die entscheidende für die Berner werden. Europacup Dauergast Tatran Stresovice wird auf Revanche sinnen – vor einem Jahr vergaben sie die Halbfinalqualifikation mit einem Remis gegen den damaligen Schweizer Vertreter Alligator Malans. 3:1 hatten die Tschechen noch kurz vor Ende geführt.