04.
2015
«So viel Zeit werde ich kaum haben»
Der Nationalmannschaft-Verantwortliche Remo Manser wird am Samstag beim Superfinal Co-Moderator der Liveübertragung des Schweizer Fernsehens sein. Der "Zürcher Unterländer" hat nachgefragt.
Remo Manser, Sie werden am kommenden Samstag die Unihockey-Superfinals in der Kolping-Arena als Co-Kommentator des Schweizer Fernsehens verfolgen. Sind Sie die neue Luzia Ebnöther des Unihockeys?
Remo Manser: Ich hoffe nicht. (lacht) Das würde ja bedeuten, dass ich den Zuschauern jeden Spielzug akribisch beschreiben und erklären muss. So viel Zeit werde ich kaum zum Reden haben.
Die ehemalige Unterländer Spitzencurlerin Ebnöther hat an den Olympischen Spielen nicht nur das TV-Publikum, sondern auch Kommentator Beni Thurnheer in die Geheimnisse des Curlings eingeführt. Was haben Sie an der Seite von Kommentator Stefan Bürer für einen Auftrag gefasst?
Ich bin als Unihockeyexperte mit von der Partie. Das bedeutet, dass ich taktische und personelle Entscheide auf dem Spielfeld erklären und bewerten soll. Daneben werde ich Insiderinformationen zu den teilnehmenden Teams liefern, also Geschichten rund um die involvierten Spielerinnen und Spieler, die dem breiten Publikum nicht so bekannt sind wie die Akteure im Fussball oder Eishockey.
Also haben Sie in den vergangenen Wochen eifrig Klatsch und Tratsch gesammelt ...
Nein, so ist das nicht gemeint. Ich glaube nicht, dass die pikanten privaten Details der Unihockeyaner die Leute wirklich interessieren. Sie sind ja keine Cristiano Ronaldos, von denen gleich die ganze Welt wissen will, wenn sie eine neue Frau - beziehungsweise einen neuen Mann - haben. Gefragt sind Informationen nach dem sportlichen Werdegang der Spielerinnen und Spieler. In welchem Verein sind sie gross geworden? Mit wem haben sie schon zusammen gespielt? Haben sie Erfahrung im Nationalteam? Solche Fragen muss ich beantworten.
Wie ist es zur Zusammenarbeit mit dem SRF gekommen?
Mein Vorgänger Peter Düggeli hat mich vorgeschlagen. Er wird neu USA-Korrespondent für das Schweizer Fernsehen und hat einen Nachfolger gebraucht.
Sie machen das zum ersten Mal. Haben Sie eine Einführung bekommen?
Ja. Ich durfte eine Eishockey-Halbfinalpartie zwischen Davos und Bern an der Seite von Stefan Bürer verfolgen. Auch die Abläufe im Regiewagen sind mir gezeigt worden. Ich weiss jetzt also in etwa, was mich erwartet.
Worauf gilt es denn besonders zu achten?
Ich persönlich muss zuvorderst darauf schauen, dass ich mich nicht verhasple. Auch werde ich aufpassen müssen, nicht den Faden zu verlieren, wenn auf dem Feld etwas Brisantes geschieht und ich gerade eine Randgeschichte am Erzählen bin.
Haben Ihnen denn schon mal die Worte gefehlt?
Nein, mir kommt eigentlich immer was in den Sinn. (lacht) Mein Problem ist eher, dass der Kopf manchmal schneller denkt, als die Zunge spricht - und dann kommt eben der Stolperer.
Zeitungsinterview "Zürcher Unterländer"