05.
2003
Souveräner Einzug ins Halbfinale
Die Russinnen traten mit gerade mal 10 Feldspielerinnen an, die zudem im Schnitt etwa einen Kopf kleiner als die Schweizerinnen waren. Diesem physischen Handicap versuchten die Osteuropäerinnen eine feine Technik und schnelles Konterspiel entgegen zu setzen. Doch schon bald war klar, dass dies nicht reichen würde. Trotz einem zwischenzeitlichen Durchhänger nach dem 2:0 waren die Schweizerinnen doch klar überlegen. Angeführt von der überragenden Simone Berner setzten sie sich je länger je klarer durch. Einige Spielerinnen nutzten die Chance, ihre zuvor bestehende Ladehemmung bezüglich Torproduktion abzubauen. Simone Ryser, als Einheimische vor eigenem Publikum, freute sich über ihren Treffer besonders. "Ich war schon fast verzweifelt, dass keiner reingehen wollte, endlich habe ich getroffen. So ein schönes Gefühl habe ich noch nie erlebt". Auch die Zugerin Marion Rittmeyer traf, ebenso die zuvor im Abschluss eher glücklosen Mätzener und Stadelmann. Thomas Rieben freute sich, dass die Spielerinnen die Gelegenheit nutzten, diese kleinen Blockaden zu lösen. "Jetzt sind wir für den Halbfinal bereit, es beginnt ein neues Turnier. Natürlich wollen wir in den Final, und dort ist dann alles möglich."
Simone Berner, zu Recht zur besten Schweizerin
des Spiels gewählt, freut sich ebenfalls auf den Norwegen-Match. "Uns ist
es sicher lieber, gegen Norwegen zu spielen als gegen Schweden. Wir haben die
Norwegerinnen bereits einmal im Halbfinal 4:0 geschlagen, das gibt uns
Selbstvertrauen. Aber natürlich sind sie stark. Wir haben ihr Spiel gegen
Schweden gesehen, sie verfügen über zwei starke Blöcke. Dennoch hoffen wir,
mit Hilfe des Publikums, den Finaleinzug zu schaffen."
Wurde zur besten Spielerin gewählt - Simone Berner
Das Spiel gegen die Norwegerinnen wird sicher härter als die Partie gegen das russische Rumpfteam. Die Kräfte der Skandinavierinnen werden nicht nachlassen, egal, wie hoch das Tempo der Schweizerinnen ist. Aber die markigen Sprüche der ehemals in der Schweiz engagierten Brigitte Lersbryggen ("Vor vier Jahren hatten die Schweizerinnen nur Glück und die Hilfe des Schiedsrichters. Diesmal werden wir uns revanchieren, die haben keine Chance gegen uns!") werden sicher zur Motivation des Teams beitragen, sofern dies angesichts des winkenden Finaleinzuges überhaupt nötig ist. Dank des Ausrutschers der Schwedinnen gegen Norwegen steht die Tür zum Final jedenfalls weit offen.
Schweiz - Russland 8:1 (2:0, 2:1, 4:0)
Moos, Gümligen - 915 Zuschauer
SR: Rasbrink, Nystrand
Tore: 7. Berner (Breitenstein; Ausschluss Pukhova) 1:0; 19. Berner (Wegmann) 2:0; 21. O. Serebriakova (Skvortsova) 2:1; 22. Anderegg 3:1; 39. Mätzener (Anderegg) 4:1; 46. Mätzener (Anderegg) 5:1; 50. Ryser (Breitenstein; Ausschluss Skvortsova) 6:1; 53. Stadelmann (Mazzarelli) 7:1; 59. Rittmeyer (Stadelmann) 8:1
Strafen: Schweiz 1x2, Russland 4x2
Schweiz: Forster; Berner, Dubacher; Breitenstein, Trachsel; Siegenthaler, Arpagaus; Anderegg, Wegmann, Schmidlin; Morf, Mazzarelli, Kundert; Stadelmann, Rittmeyer, Ertürk; Ryser, Mätzener.
Russland: Tikhomirova; Sadretdinova, Pukhova; Griazeva, Kharcheva; Skvortsova, O. Serebriakova, Ryjova; Aleksandrova, L. Serebriakova, Ivanova
Bemerkungen: 10. Lattenschuss Wegmann; 12. Tor Schmidlin aberkannt; 60. Ertürk verschiesst Penalty
Best Players: Berner / Ivanova