03.
2012
Spezielle Halbfinalserie
Die Halbfinalserien zwischen Wiler-Ersigen und Alligator Malans gaben immer wieder zu reden. Wir halten kurz Rückblick auf drei ereignisvolle Playoff-Serien.
1997-1998: Die ewige Serie
Das erste Aufeinandertreffen zwischen Alligator Malans und Wiler-Ersigen wurde zwar nur im Best-Of-3-Modus ausgetragen, gespielt wurden aber unglaubliche 15 Drittel in drei Partien. Das ging so: Im ersten Spiel in Chur setzte sich Aufsteiger und Qualisieger Wiler-Ersigen mit 4:3 durch. Das zweite Spiel gewann Malans erst in der zweiten Verlängerung, also quasi dem fünften Drittel, mit 3:2. Die Entscheidungspartie wurde dann zum längsten Schweizer Unihockeyspiel aller Zeiten. Erst in der 139. Minute, also dem siebten Drittel, entschied Michael Gfeller mit dem 4:3 die Serie zweier Teams, die vor Erschöpfung kaum mehr laufen konnten. Im darauffolgenden Jahr wurde das Penaltyschiessen eingeführt, sollte eine Partie nach 80 Minuten nicht entschieden sein.
2000-2001: Der doppelte Russe
Ebenfalls in der Verlängerung wurde die nächste Halbfinalserie zwischen Alligator Malans und Wiler-Ersigen entschieden. Zweimal erzielte dabei der Russe Maxim Gavrilenko das goldene Tor. Besonders daran: Gavrilenko, wie auch sein russischer Natikollege Alexander Zavertaev, galten als "Unihockey-Schweizer" und nicht als Ausländer. Vor zehn Jahren galt noch eine Ausländerbeschränkung im Schweizer Unihockey und Alligators listiger Sportchef Louis Liesch hatte herausgefunden, dass in Russland die Spieler noch keine Lizenzen hatten. So wurden für Gavrilenko und Zavertaev ihre ersten Lizenzen in der Schweiz gelöst. Im darauffolgenden Jahr führte der internationale Verband IFF die "Lex Liesch" ein. Fortan galt jeder Nationalspieler als lizenziert.
2008-2009: Der Sweep
Der letzte Halbfinal zwischen Malans und Wiler war - auf dem Papier - eine klare Sache. Mit 3:0 entschieden die Berner die damalige Serie für sich. Nach der klaren 3:6-Auftaktniederlage verlor Malans das zweite Halbfinale zuhause in Maienfeld erst im Penaltyschiessen mit 4:5. Die dritte Partie ging mit 3:2 für Wiler-Ersigen aus. Einen unrühmlichen Abgang leistete sich der damalige Söldner Daniel Pappi. Direkt vor dem Spielsekretärentisch zerlegte Pappi seinen Stock in die Einzelteile. Die Schaufel flog dem Zeitnehmer direkt an den Kopf. Mit einer roten Karte verabschiedete sich Pappi aus der Schweiz. Als er ein Jahr später bei Chur anheuerte, war die Sperre, welche eine rote Karte nach sich zieht, aber "verjährt".