09.
2002
Stimmen zum Eröffnungsspiel Rychenberg - Zäziwil-Gauchern
Schoss das erste Tor der Saison Michael Rüegsegger |
Michael Rüegsegger, Zäzi gewann das erste Bully, schoss durch dich das erste Tor der Saison, holte sich die erste Strafe - zum Schluss lag aber Rychenberg vorn. Warum?
Ich kann es nicht genau sagen. Wir hatten zuvor sehr gut trainiert, vielleicht fast zu gut und mit zu viel Power. Jedenfalls ist es uns nicht gelungen, die Trainingsleistungen in dieses Auftaktspiel zu übertragen.
Schon euer 0:1 fiel entgegen dem Spielverlauf.
Richtig, die ersten 40 Minuten stand Rychenberg taktisch sehr gut, lauerte auf Konter und hatte mehr Abschlüsse aufs Tor als wir. Der Sieg von Rychenberg geht völlig in Ordnung.
Nach der erfolgreichen letzten Saison habt ihr euch den Start sicher anders vorgestellt...
Natürlich. Andererseits war es schon oft so, dass wir am Anfang Probleme hatten. Zäziwil-Gauchern ist eine Stimmungsmannschaft. Wir brauchen manchmal etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen - aber wenn es dann mal läuft, sind wir nur noch schwer zu bremsen.
Noch ein Wort zu eurem neuen Ausländer, Johan Karlberg, den man heute kaum gesehen hat?
Er kann, wie wir alle, sicher mehr, als er heute gezeigt hat. Er ist ein feiner Techniker, der Brecher wie Stefan Lüthi an seiner Seite braucht. Ohne deren Unterstützung ist er auch etwas auf verlorenem Posten. Aber er hat heute versucht, uns immer wieder anzutreiben, hat probiert, unser Spiel anzukurbeln. Die Schweden, die ich bisher kennen gelernt habe, sind in solch kritischen Situationen immer untergegangen. Er wird uns noch viel Freude bereiten.
Erleichtert über die ersten NLA-Punkte Sascha Brendler |
Sascha Brendler, herzlichen Glückwunsch zum ersten Sieg als Trainer in der NLA. Wie fühlst du dich?
Sehr erleichtert.
Nur erleichtert?
Natürlich auch glücklich, aber Erleichterung ist das richtige Wort. Ich habe immer gesagt, dass der Start für uns sehr wichtig ist.
Meinst du das vor allem auch für dich persönlich? Du kommst ja aus einer Ecke, aus der selten NLA-Trainer rekrutiert werden...
Ja, sicher auch. Ich konnte die Sprüche schon hören, wenn wir die ersten paar Spiele nicht so erfolgreich hinter uns gebracht hätten. Mit diesem ersten Sieg haben wir jetzt schon mal etwas Ruhe.
Also warst du vor der Partie besonders nervös?
Eigentlich nicht - jedenfalls nicht mehr als sonst. Ich wusste, dass wir alles menschenmögliche getan hatten vor diesem Startspiel. Es brauchte auch kaum noch
Worte vor dem Spiel, alle waren bereit.
Trotzdem hast du am Morgen vor dem Spiel deine Freundin aus dem Haus geschickt...
(lacht) Ja, das stimmt. Ich habe ihr am Abend zuvor gesagt, dass es für sie wohl besser wäre, wenn sie am Morgen nicht um mich herum ist. Sie hat diesen Rat beherzigt und ist brunchen gegangen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das künftig immer so machen möchte - so nach dem Motto "never change a winning
idea".
Und wie steht's mit dem Motto "never change a winning team"? Waren das heute schon die Blöcke, die man auch künftig so sehen wird? Zum Beispiel hat Radim Cepek neben den beiden "Junioren" Grunder und Schuler gespielt, während Titulare wie Villiger, Bale oder Zürcher anfangs draussen sassen.
Die Youngsters Grunder und Schuler kennen sich schon seit Jahren. Mit Cepek und auch Simon Eichmann in der Verteidigung haben sie die nötige Routine im Block. Ich halte aber wenig von fixen Blöcken. Ich werde die Formationen punktuell immer wieder verändern. Wenn ich einem Spieler jetzt schon das Gefühl gebe, er sei nur im vierten Block, muss ich im Dezember einige Transferformulare unterschreiben. Das ist nicht mein Ziel.
Nach dem 4:2 hat Michi Zürcher Kusshändchen ins Publikum geworfen und damit eine blonde Schönheit (seine Freundin) bis unter die Haarspitzen erröten lassen...
(lacht wieder) Zürcher hat eine gute Reaktion darauf gezeigt, dass ich ihn am Anfang draussen gelassen habe. Ich wollte mit seiner Hereinnahme den Druck auf Zäzi erhöhen, weil wir uns in der Phase zuvor zu stark haben zurückdrängen lassen. Aus diesem Grund habe ich auch das Time-Out schon neun Minuten vor Schluss genommen. Zum Glück ist alles aufgegangen.