03.
2007
Wer übersteht die Nervenspiele?
Eine schwere Saison wurde NLA-Aufsteiger Lok Reinach prophezeit. Nach den Zuzügen der drei Schweden Petteri Luokkanen, Martin Magnusson und Daniel Pappi machte sich leise Hoffnung breit, doch noch ein Wörtchen um die Finalrundenplätze mitreden zu können. Nach zehn Partien standen aber nur vier Punkte auf dem Konto – einzig Basel Magic lag (damals) noch auf Augenhöhe. Auf den kurzen Höhenflug im Dezember mit zwei Siegen gegen Chur und Uster folgte der Absturz in den Tabellenkeller. In den verbleibenden zwölf Spielen erreichten die Aargauer noch sechs Punkte. Trauriger Höhepunkt war die 5:14 Niederlage gegen Köniz am 28. Januar, nach welcher Trainer Beat Schneckenburger zurücktrat und Sportchef Rainer Sommerhalder dessen Posten übernahm.
Grünenmatts Offensive als Erfolgsgarant
Grünenmatt wurde seiner Favoritenrolle in der NLB gerecht. Trotz nicht immer überzeugenden Auftritten wurden die Emmentaler mit sechs Punkten Vorsprung NLB-Meister. Den Ton auf dem Spielfeld geben vor allem die fünf Ausländer Tomas Trnavsky, Radek Sikora, Michel Rybka (alle CZE), Kristian Talme und Kalle Berglund (beide SWE) an. Letzterer kam an Weihnachten im Tausch mit Ales Zalesny von Basel Magic und erzielte in der Rückrunde 29 Skorerpunkte. Damit ist er bereits der zweitbeste Grünenmatter Punktesammler hinter NLB-Topskorer Radek Sikora (32 Tore/ 25 Assists). Diese geballte Ladung Offensivpower wird auch die Reinacher Abwehr vor grosse Probleme stellen. Bereits im letzten Jahr standen beide Teams in den Auf-/Abstiegsspielen – Lok Reinach setzte sich damals gegen Kloten-Bülach durch, während Grünenmatt an Uster scheiterte.
Kaufmann kommt in Fahrt
Im letzten Abstiegsrundenspiel rutschte Uster unter den Strich. In einem verrückten Spiel – die Zürcher Oberländer führten 3:0 nach neun und 4:2 nach zwölf Minuten – verloren sie gegen Basel Magic 7:10. Zuvor blieben sie lange in Tuchfühlung mit der Finalrunde, der Fall in die Abstiegsplayoff ist nach dem guten Saisonstart – neun Punkte nach sechs Spielen – eine Enttäuschung für die junge Mannschaft. Eine steigende Formkurve zeigte immerhin der neue Ustermer Topskorer David Kaufmann, welcher in den letzten vier Spielen mindestens zweimal traf. Dem Finnen Keni Rautio scheint die Luft nach anfangs guten Spielen dafür langsam auszugehen.
Können die Jets das Tempo mitgehen?
Zurück zum Siegen fanden die Kloten-Bülach Jets in der NLB. Nach der letztjährigen desaströsen Saison in der höchsten Liga rappelten sich die Zürcher Unterländer wieder auf und waren stets in den vorderen Tabellenrängen zu finden. Schlussendlich qualifizierten sie sich mit sieben Punkten Vorsprung auf Waldkirch-St. Gallen für die Aufstiegsspiele. Vor allem Marco Andres blühte förmlich auf: Mit 39 Toren und zwölf Assists belegte er den zweiten Rang in der Skorerwertung, aber auch Altstar Pat Böllenrücher stand ihm mit 39 Punkten (16/23) wenig nach. Für die Aufstiegsspiele ist ein Einsatz nach einer Augenverletzung aber fraglich. Fraglich ist auch, ob die Jets mit dem Tempo der Ustermer mitgehen können. Als Favorit steigt jedenfalls der A-Ligist ins Rennen, aber die Jets sind ja immer für eine Überraschung gut…