02.
2020
Überzeugender Quali-Abschluss
Der UHC Waldkirch-St. Gallen schliesst die Qualifikation mit der Auswärtspartie in Sarnen ab. Dank einer über weite Strecken konzentrierten Leistung geben sich die Ostschweizer beim Aufsteiger keine Blösse und feiern am Ende einen der höchsten Siege der jüngeren Vereinsgeschichte.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Bei einem deutlichen Sieg der St. Galler und einer gleichzeitigen Niederlage von Rychenberg gegen Zug bestand die Chance, dass die Zürcher auf dem sechsten Rang noch abgefangen und damit das anvisierte Saisonziel erreicht werden kann. Nebst drei Punkten musste das Team von Fabian Arvidsson aufgrund des verpatzten letzten Wochenendes auch ein um zwölf Treffer schlechteres Torverhältnis gegenüber den Zürchern gutmachen. Trotzdem gingen die St. Galler keineswegs ungeduldig in die Partie gegen den Aufsteiger, für den es in der letzten Qualifikationsrunde nicht mehr um viel ging, der sich aber trotzdem ein gutes Gefühl für die anstehenden Playouts holen wollte.
WaSa beanspruchte zu Beginn wesentlich mehr Spielanteile, die Sarner konnten aber gelegentlich Ungenauigkeiten im Spielaufbau nutzen und kamen so zu einigen aussichtsreichen Abschlusschancen. Je länger der erste Abschnitt dauerte, desto zwingender wurden aber auch die Möglichkeiten auf St. Galler Seite. Schliesslich brach Rony Gasparik mit seinem vierten Saisontor den Bann, David Gross erhöhte nach einer Viertelstunde mit einem sehenswerten Solo auf 2:0 und kurz nach Ablauf einer Strafe gegen die Obwaldner markierte Michi Schiess den dritten Treffer.
Ereignisreiche 24. Minute
Im zweiten Abschnitt gelang den Ostschweizern ein Start nach Mass. Nach 40 Sekunden erhöhte Nicolas Jordan die Führung. Anschliessend folgte eine denkwürdige 24. Minute: Innert lediglich 33 Sekunden bekamen die Zuschauer ganze vier Tore zu sehen. Auf einen Sarner Doppelschlag reagierte WaSa in Person von Manuel Büsser und Rahul Chiplunkar stark und stellte so den alten Vorsprung postwendend wieder her. Zwei Treffer von Topskorer Michi Schiess sorgten im Anschluss für eine formidable Ausgangslage für das Schlussdrittel. Und da Zug Rychenberg in Winterthur das Leben gleichzeitig schwer machte, war die Aufholjagd weiterhin möglich, wie ein Blick auf das Mobiltelefon den Assistenztrainern zeigte.
Schiess holt sich Skorer-Krone
Aus diesem Grund schalteten die St. Galler im letzten Drittel auch keineswegs einen Gang zurück, im Gegenteil. Sie setzten vermehrt auf Pressing und machten den Obwaldnern so das Leben zusätzlich schwer. Besonders die Linie um Schiess hatte sozusagen Blut geleckt, schliesslich ging es für diesen im Fernduell mit Paolo Riedi von GC auch noch um die Ligatopskorer-Krone. Und tatsächlich gelang nun Tor um Tor, letzten Endes setzte sich WaSa mit 14:4 durch. Weil die Partie in Winterthur aber erst einige Minuten später abgepfiffen wurde, dauerte es ein wenig bis zur definitiven Gewissheit. Dann aber die zwei positiven Nachrichten: Der Sprung auf den sechsten Rang wurde tatsächlich noch geschafft, bei gleichem Torverhältnis wie Winterthur, aber dank mehr erzielter Tore. Und: Michi Schiess sicherte sich tatsächlich als erster WaSa-Spieler die Ligatopskorer-Krone! Die Reise nach Sarnen und der damit verbundene Abschluss der regulären Saison endete somit mit durchwegs positiven Emotionen für die Ostschweizer und ebnet damit einen optimalen Einstieg in die Playoff-Vorbereitung.
Auf den Gegner hatte das Überholmanöver des HCR keinen Einfluss. Dieser heisst GC Unihockey. Die Zürcher verzichteten im wiedereingeführten Wahlssystem darauf, das rangmässig nun schlechter klassierte Rychenberg auszusuchen und vermeiden damit ein Derby gegen die Winterthurer in der ersten Runde. Stattdessen darf nun WaSa versuchen, dem Qualifikationszweiten im Playoffviertelfinale ein Bein zu stellen und damit Revanche für die Pleite von vorangegangenem Wochenende zu nehmen.