18.
02.
2019
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Der HCR schafft die Playoffs doch noch

Der HC Rychenberg setzt sich zum Abschluss der Qualifikation gegen Zug klar und in Uster knapp durch und springt dadurch im letzten Moment noch auf den Playoffzug auf.

Die Vorgabe war klar. In der Doppelrunde zum Quafikationsende brauchte der HC Rychenberg zwei Vollerfolge, wollte er eine reelle Chance haben, sich den Playouts zu entziehen und noch in die Playoffs einzuziehen. Seinen Teil der Aufgabe erfüllte das Team von Jukka Kinnunen mit einem klaren 9:4-Heimsieg gegen Zug und einem erst in der Schlussphase gefährdeten 5:4-Triumph in Uster.

Die aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nötige Schützenhilfe erhielten die Winterthurer erwartungsgemäss nicht schon am Samstag, sondern erst am Sonntag. Die nach zwanzig Runden punktgleichen Langnau und Waldkirch hatten am Samstag ebenfalls die volle Punktzahl geholt, büssten dann aber tags darauf die entscheidenden Punkte ein. Mit seinen drei Siegen zum Abschluss der Qualifikation schaffte es der HCR im letzten Moment, sich vom zehnten auf den achten Rang vorzuarbeiten und zum achten Mal in Folge fürs Viertelfinal zu qualifizieren.

Wöcke legt sechsmal auf, Tilus trifft viermal
Gegen Zug vollführte der HCR einen Blitzstart. Noch war keine Minute gespielt, da stibitzte Tommi Tilus mit der Hilfe Michel Wöckes dem Ligatopskorer Billy Nilsson den Ball. Der dritte Angreifer im Bunde, Tobias Studer, sorgte für eine Überzahlsituation, sodass der Weg für Tilus frei war zu seinem ersten von den Schiedsrichtern auch gegebenen Saisontor. Es war der Lohn für den sympathischen Finnen, der trotz einer von Rückschlägen geprägten Saison drangeblieben war. Und es löste einen Knopf. Gegen Zug liess Tilus noch drei und gegen Uster einen weitere Treffer folgen.

Diese frühe Führung war der Startschuss in eine Partie, die der HCR vor gut 1'000 Zuschauern über weite Strecken kontrollierte und in der er dank einer überzeugenden Kollektivleistung zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr geriet, Punkte liegen zu lassen. Die Basis bildete die erneut sehr engagierte Defensivarbeit, die zahlreiche blaue Flecken einschloss und die die Aufgabe von Torhüter Ruven Gruber wesentlich erleichterte.

Diesmal gesellte sich dazu, dass die Winterthurer zu Beginn ungewohnt effizient auftraten. Dies ermöglichte ihnen, den Vorsprung nach und nach auf 3:1 nach zwanzig und 7:3 nach vierzig Minuten auszubauen. Assistent Kari Koskelainen hatte seine helle Freude an den ersten zwei Dritteln: «Wir standen defensiv gut, es unterliefen uns fast keine Fehler und darüber hinaus trafen wir endlich auch einmal.» Ein Sonderlob sprach er dem erneut starken Gruber und dem bei drei Strafen makellosen Boxplay aus. Als sehr wichtig stufte Kinnunen das 7:3 Luca Dall'Oglios in der letzten Sekunde des Mitteldrittels ein. Drei Sekunden zuvor hatten die Zuger verkürzt, beim darauffolgenden Bully aber einen Freistoss für den HCR verursacht, was reichte, um den talentierten Verteidiger in Position zum erfolgreichen Abschluss zu bringen. Diese Vorsprung verteidigten die Winterthurer im Schlussdrittel ohne grössere Schwierigkeiten.

Der Captain geht mit zwei Toren voran
Im nahen Uster, vor mehrheitlich Winterthurer Zuschauern, konnte der HCR nicht an die starke Leistung vom Vortag anschliessen. Er bestimmte grossteils das Geschehen, bekundete aber erhebliche Probleme mit den schnellen Gegenstössen des Heimteams. Und als sich Kinnunen folgerichtig ab der achten Minute zu einer defensiver Herangehensweise entschloss, litt die Durchschlagskraft in der Offensive darunter. Gleichwohl gelang es den Winterthurern, sich bis zur 41. Minute dank Toren von Captain Nils Conrad (2x), Benjamin Borth und Tilus scheinbar vorentscheidend mit 4:1 abzusetzen. Da Langnau zur gleichen Zeit mit 1:4 und Waldkirch mit 3:6 im Rückstand lagen, schienen die Playoffs nahe.

Doch die Emmentaler glichen innert 78 Sekunden aus und der HCR brachte den Kantonsrivalen mit zwei Strafen kurz nacheinander wieder ins Spiel zurück. Dessen 2:4 läutete eine nervöse Schlussphase ein. In dieser kam Uster auf ein Tor heran, was Pascal Kern zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff mit dem sehenswerten 5:3 beantwortete. Borth hatte den erstklassigen Volleypass dazu geliefert. 21 Sekunden später kam Uster wieder heran, doch eine baldige Doppelstrafe gegen das Heimteam bereitete dessen Streben nach dem Ausgleich ein Ende. Da Langnau zeitgleich in die Verlängerung musste, konnte der HCR über die - dank einer ganzen Serie starker Auftritten im neuen Jahr gerechtfertigte - Playoff-Teilnahme jubeln.

Kinnunen zeigte sich begeistert: «Unsere Mannschaft bewies ein grosses Herz, zeigte einen grossen Kampf, glaubte an sich und liess sich von der tollen Stimmung tragen.» Das Zünglein an der Waage spielten auch in Uster wieder die Einheimischen: «Auch heute war wieder äusserst erfreulich, wie die Schweizer Spieler gelernt haben, die Hauptrolle und Verantwortung zu übernehmen. Das war ein Saisonziele. Die Mannschaft hat sich entwickelt.» Dass es in Uster am Ende nochmals spannend wurde, kann er mit Blick auf die geschafften Playoff-Qualifikation verschmerzen.

 


HC Rychenberg Winterthur - Zug United 9:4 (3:1, 4:2, 2:1)
Axa-Arena, Winterthur. 1020 Zuschauer. Schiedsrichter: Preisig/Schädler
Tore: 1. Tilus (Wöcke) 1:0. 4. Studer (Wöcke) 2:0. 14. Poletti (Billy Nilsson) 2:1. 15. Conrad (Studer) 3:1. 22. (21:06) Tilus (Conrad) 4:1. 22. (21:58) Rokka 4:2. 28. Studer (Wöcke) 5:2. 35. Tilus (Wöcke) 6:2. 40. (39:57) Dahlqvist (Rokka) 6:3. 40. (39:59) Dall'Oglio (Wöcke) 7:3. 43. Tilus (Wöcke) 8:3. 46. (45:02) Borth (Schwerzmann) 9:3. 46. (45:38) Kostov-Bredberg (Penalty) 9:4.
Strafen: 3x2 Minuten gegen Rychenberg. 1x2 Minuten gegen Zug.
Rychenberg: Gruber; Conrad, Dall'Oglio; Gutknecht, Saarnio; Noah Aeschimann, Schaub; Tilus, Wöcke, Studer; Kern, Borth, Schwerzmann; Huser, Grunder, Hauser (41. Lutz).
Zug: Petter Nilsson; Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Yannick Schelbert; Uhr, Flütsch; Poletti, Billy Nilsson, Mock; Nigg, Dahlqvist, Rokka; Joshua Schelbert, Fiechter, Grüter.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Gröbli, Toropainen (verletzt), Haag (abwesend) und Schüpbach (Ersatz). Tilus und Rokka als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.

 

UHC Uster - HC Rychenberg Winterthur 4:5 (1:1, 0:2, 3:2)
Sporthalle Buchholz, Uster. 340 Zuschauer. Schiedsrichter: Fässler/Schläpfer. 
Tore: 13. Conrad (Gutknecht; Ausschluss Schläpfer) 0:1. 14. Urner (Nideröst) 1:1. 28. Borth (Saarnio) 1:2. 38. Conrad (Studer) 1:3. 41. Tilus 1:4. 48. Juhola (Bolliger; Ausschlüsse Grunder und Schwerzmann) 2:4. 52. Savinainen (Suter) 3:4. 58. (57:23) Kern (Borth) 3:5. 58. (57:44) Suter (Johola; Uster ohne Torhüter) 4:5.
Strafen: 4x2 Minuten plus 1x10 Minuten (Bolliger) gegen Uster, 3x2 Minuten gegen Rychenberg.
Uster: Brütsch; Hurni, Bolliger; Klauenbösch, Heierli; Zimmermann, Gallati; Suter, Savinainen, Juhola; Urner, Schubiger, Nideröst; Büsser, Schläpfer, Kellermüller.
Rychenberg: Gruber; Conrad, Dall'Oglio; Gutknecht, Saarnio; Noah Aeschimann, Schaub; Tilus, Wöcke, Studer; Kern, Borth, Schwerzmann; Huser, Grunder, Hauser.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Gröbli, Toropainen (verletzt), Haag (abwesend) und Schüpbach (Ersatz). Uster ohne Berweger (verletzt) und Kanebjörk (geschont). 3. Pfostenschuss Urner. 19. Lattenschuss Kern. 57:34 Time-out Uster. Uster von 57:34 bis 58:22 in Ballbesitz mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters.

 

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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2423.000
3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-812.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-337.000
12.UHC Lok Reinach-246.000
1.Floorball Uri+2923.000
2.Nesslau Sharks+517.000
3.Aergera Giffers+117.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+513.000
5.UH Appenzell+213.000
6.Unihockey Basel Regio-513.000
7.UHC Bremgarten-2013.000
8.UH Lejon Zäziwil+1011.000
9.Visper Lions-118.000
10.Red Lions Frauenfeld-167.000

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