10.
2018
Fehlende Leidenschaft und Überzeugung
Nach der zweiwöchigen Nationalmannschaftspause nahm das Thuner Fanionteam den Meisterschaftsbetrieb am vergangenen Samstag wieder auf. Dabei kam es auswärts in Zürich zum Aufeinandertreffen mit dem Leader GC Unihockey.
Mutig und mit dem nötigen Selbstvertrauen wollten die Berner Oberländer auftreten. Bereits in der taktischen Ausrichtung war dieser Mut deutlich sichtbar. Das Trainergespann um Sebastian Thomann liess seine Männer deutlich offensiver als gewohnt agieren. Mit einem Forechecking in den Startminuten wollte man das Heimteam überraschen. Leider wurde der Mut alles andere als belohnt. Statt Ballgewinne in der Offensivzone und Abschlüsse aus aussichtsreichen Positionen, wurden die Thuner gleich reihenweise ausgekontert. Das Thuner Pressing verfehlte seine Wirkung gänzlich und die Zürcher kombinierten sich immer wieder sehenswert aus den Drucksituationen. Eine erste Quittung folgte für die Gäste nach dem ersten Abschnitt. Eine satte 4:0 Hypothek nahmen die Thuner in die letzten beiden Abschnitte mit.
Beim Pausentee konnten die Thuner den ersten Schock glücklicherweise etwas runterspülen. Der Auftritt der Gäste wurde etwas ansprechender. Die Leistungssteigerung konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zürcher auch weiterhin die spielbestimmende Mannschaft waren. Den Thunern fehlte mehrheitlich die nötige Leidenschaft im Spiel und in der Offensive gelang es weiterhin nur sehr spärlich Akzente zu setzen. In der Defensive agierten die Thuner nun aber deutlich stilsicherer als noch zu Beginn. Abschlüsse wurden geblockt und auch die gefährlichen Querpässe der Zürcher konnten vermehrt unterbunden werden. Mit einem Powerplaytreffer gelang es den Zürchern aber dennoch ihren Vorsprung auf 5:0 auszubauen.
Die Devise aus Thuner Sicht war klar; Tore mussten her. Doch mit diesem Unterfangen taten sich die Berner Oberländer ein weiteres Mal äusserts schwer. Die GC Abwehr und Torhüter Pascal Meier erwiesen sich sehr lange als unüberwindbares Bollwerk. Erst als die Zürcher aufgrund ihres komfortablen Vorsprungs die Pace etwas zurückschraubten, gelang es den Thunern sich vermehrt in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu bringen. Erst in der 58. Minute konnte Jonas Wettstein zum ersten Thuner Treffer einschiessen. Da die Zürcher zuvor aber auch noch ihre Tore sechs und sieben erzielen konnten, kam der Thuner Treffer deutlich zu spät.
Der verdiente Heimerfolg von GC war somit nie mehr in Gefahr. Der bereits grosse Rückstand aus dem ersten Drittel erwies sich für die Thuner als zu grosse Bürde. Die Zürcher agierten über die gesamte Partie sehr souverän und abgeklärt. Auf der anderen Seite fehlte den Berner Oberländer aber auch der nötige Biss und die benötigte Überzeugung in den Aktionen. Eine 7:1 Niederlage gegen GC Unihockey war am Ende das Resultat aus einem aus Thuner Sicht ernüchternd verlaufenen Abend.