20.
04.
2013
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

Frischer, spritziger, Meister

Zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte hat Alligator Malans gestern in Schönbühl den Meistertitel gewonnen. In Spiel 6 des Play-off-Finals setzten sich die Malanser mit 9:4 gegen Floorball Köniz durch. Malans erteilte Köniz eine Lektion in Sachen Effizienz.

Frischer, spritziger, Meister Der neue Meister heisst Alligator Malans (Bild Erwin Keller)

Um 20.18 Uhr war es amtlich: Alligator Malans hatte mit einem 9:4-Sieg die sechste Finalpartie für sich entschieden und den fünften Meistertitel seit 2006 wieder in die Bündner Herrschaft zurück geholt. Die Freude kannte keine Grenzen: Jubelnd lagen sich die Spieler in den Armen, nur Trainer Akseli Ahtiainen genoss den Sieg in Gedanken versunken auf der Spielerbank. «Meister, Schwiizermeister», hallte minutenlang durch die Halle, mancher Spieler wischte sich eine Träne aus dem Auge.

30 Sekunden vor Spielende hatte Sandro Dominoni mit seinem vierten persönlichen Treffer zum Schlussstand ins leere Tor getroffen. Zuvor hatte Köniz mit zwei Treffern zu sechst (56./57.) kurzzeitig nochmals für Spannung gesorgt. Doch der Malanser Vorsprung war zu gross. Zuletzt wehrte der Schwede Mathias Larsson wie ein Torhüter die Könizer Schüsse ab. Wenige Minuten nach Spielschluss überbrachte er die gute Botschaft am Telefon den Lieben in der Heimat.

Ausgekontert im Schlussdrittel
Das Meisterstück lieferten die Malanser Alligatoren in der 43. Minute. Zwar verkürzte Emanuel Antener, als er sich einmal der hautnahen Deckung entschlichen hatte, zum 2:4-Anschlusstreffer. Nur 30 Sekunden später versorgte aber Sandro Dominioni nach einem Konter den Ball wunderbar unter dem Lattendach zum 5:2 für Malans.

Köniz versuchte im Anschluss alles, um nochmals zum Anschluss zu kommen, doch die Alligatoren waren endgültig im «Flow». Fünf Minuten später erhöhte wieder Dominioni vorentscheidend auf 6:2. Den endgültigen Knock-Out-versetzte Köniz der Finne Petri Widgren mit dem 7:2 (51.). Und nochmals drei Minuten später setzte Armin Brunner in seinem letzten Spiel für Alligator noch einen zum 8:2 obendrauf. Die Meisterparty konnte beginnen.

Zeitweilige Rutschpartie
Der Malanser Triumph stand aber auf wackligen Beinen. Nicht wegen der Leistung - diese war klar besser, da effizienter als bei Köniz -, sondern weil bei Spielhälfte gar nichts mehr ging. Auf dem Schönbühler Spielfeld hatte sich ein feiner Wasserfilm gebildet, der die Spieler andauernd ausrutschen liess. Die Kunststoffdecke erzeugte eine Art «Zelteffekt», mit Lüften der Halle wurde versucht die Feuchte vom Spielfeld wegzubringen. Für kurze Zeit stand auch der Abbruch zur Debatte. Nach der vorgezogenen Pause nach 30 Minuten war das Feld aber wieder bespielbar.

Pfiffners Wachruf
Der Start wäre den Malansern beinahe in die Hosen gegangen. Nach zehn Sekunden legte Alligator-Captain Michael Pfiffner den Ball auf die Schaufel des Könizer Topskorers Emanuel Antener. Dieser verzog aber den Schuss vor lauter Überraschung. Das 1:0 von Joel Friolet nach 90 Sekunden beruhigte aber das Malanser Nervenkostüm. Nach Sandro Dominionis 2:0 (8.) wusste Floorball Köniz durch Micha Wilhelm nur Minuten später zu reagieren.

Die Nerven blieben angespannt, unerwartet viele Fehlpässe leisteten sich beide Teams. Trotzdem kam Alligator Malans noch vor der Pause zum 3:1. Dem Finnen Lauri Kapanen wurde etwas zu viel Raum gelassen - mittels Drehschuss bezwang er den Könizer Hüter Samuel Thut. Der Vorsprung hielt lange Bestand. Erst nach dem Unterbruch bei Spielhälfte traf Armin Brunner zum 4:1 (37.). Auf der Siegesstrasse machte Malans keinen Halt mehr.


Köniz - Malans 4:9 (1:3, 0:1, 3:5)
Arena Schönbühl. - 1380 Zuschauer. - SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 2. Friolet 0:1. 8. (7:22) Dominioni (Ostransky) 0:2. 9. (8:09) Wilhelm (Schneiter) 1:2. 17. Kapanen (Friolet) 1:3. 37. Brunner (Kapanen) 1:4. 43. (42:15) Antener 2:4. 43. (42:54) Dominioni (Widgren) 2:5. 49. Dominioni (Ostransky) 2:6. 51. Widgren (Ostransky) 2:7. 54. Brunner (Kapanen) 2:8. 56. (55:27) Berweger 3:8 (ohne Torhüter). 57. (56:59) Djurling (Berweger) 4:8 (ohne Torhüter). 60. (59:31) Dominioni 4:9 (ins leere Tor).
Strafen: keine gegen Köniz, 1mal 2 Minuten gegen Malans.
Köniz: Thut; Graf, Djurling; Ledergerber, Bill; Righini, Albrecht; Schneiter, Wilhelm, Antener; Maurer, Wanner, Berweger; Dario Wälti, Nino Wälti, Pillichody.
Malans: Hitz; Pfiffner, Berry; Larsson, Joss; Koller; Widgren, Ostransky, Dominioni; Friolet, Brunner, Kapanen; Buchli, Braillard, Laely.
Bemerkungen: Malans ohne Patrick Vetsch und Lutz (beide verletzt). 31. Unterbruch und vorzeitige zweite Drittelspause wegen feuchtem Spielfeld. 53. Lattenschuss Brunner. Köniz ab 54:33 phasenweise ohne Torhüter.

 Zeitungsbericht "Schweiz am Sonntag"

Der Liveticker zum Nachlesen

Die Bilder zum Spiel von Erwin Keller

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8.UH Lejon Zäziwil+78.000
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