15.
02.
2014
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

HCR: Das darf doch nicht wahr sein

Selbst ein 5:0 nach 36 Minuten reicht dem HC Rychenberg Winterthur nicht, um den ersten Sieg im Viertelfinal an Land zu ziehen. Statt dessen verlor er gegen die Unihockey Tigers Langnau noch 6:7, was gleichbedeutend mit dem frühen Saisonende ist.

HCR: Das darf doch nicht wahr sein Mit Spektakel in den Halbfinal: Langnau gewinnt in Winterthur nach einem hohen Rückstand (Bild Raphael Studer)

Vieles deutete vor fast 500 Zuschauern in Oberseen darauf hin, dass der HC Rychenberg nach drei knappen Niederlagen endlich den überfälligen ersten Sieg in seiner Viertelfinalserie würde feiern können. 4:0 führte er nach einem überzeugend geführten ersten Drittel gegen Qualifikationssieger Langnau und sogar 5:0 bis zur 37. Minute. Doch dann unterlief dem während mehr als drei Spielen überzeugenden Torhüter Teemu Kortelainen ein folgenschwerer Fehler: Eine aus der Verzweiflung geborene hohe Hereingabe von Nationalspieler Manuel Engel aus der Spielfeldecke lenkte der Finne ins eigene Tor ab.

Und da Langnaus überragender Schwede Jens Frejd 88 Sekun-den später gar noch auf 2:5 verkürzte, kehrte die aus der Sicht der Winterthurer unerwünschte Spannung in die Partie zurück. Durch die beiden späten Gegentreffer im zweiten Drittel wurde der letzte Abschnitt für das Heimteam zum Test des Nervenkostüms. Und diesen bestand es nicht. Die Gäste holten Tor um Tor auf, gingen in der 52. Minute erstmals in Führung und sicherten sich in der 57. Minute mit einem haltbaren Treffer zum 7:6 den vierten und entscheidenden Sieg in der Serie.

Ein erstes Drittel wie aus einem Guss
Wie schon in der 4:5 nach Verlängerung verlorenen dritten Partie zeigte der HC Rychenberg auch diesmal im Startdrittel, wozu er fähig wäre. Nach wenigen Minuten des gegenseitigen Abtastens übernahm er mit Nachdruck das Kommando. Und das sah dann so aus: Das eigene Tor wurde geschickt und mit viel Einsatz abgeschirmt, sodass Langnau kaum einmal seine gefürchteten Distanzschüsse anbringen konnte. Sobald sich der Ball in den eigenen Reihen befand, wurde mit zwei, drei schnelle Pässe das Feld geöffnet und anschliessend der vorhandene Raum für gefährliche Angriffe genutzt.

Daraus ergab sich fast zwangsläufig, dass es vor dem Langnauer Gehäuse wiederholt lichterloh brannte: In der 4. Minute zielte Felix Buff völlig freistehend mit seinem Volley noch daneben, in der 6. fand Lukas Grunder nach einem feinen Solo knapp keinen Abnehmer, doch eine Minute später klappte es mit dem Führungstor. Nach einem Pressschlag Johannes Hartmanns reagierte Grunder am schnellsten und traf mit einem Halbflugball aus dem Slot zum weiten Pfosten zum 1:0.

Wer dachte, dass die Emmentaler eine Reaktion zeigen würden, sah sich getäuscht. Nach 23 Siegen in Folge schienen sie vielmehr darauf zu vertrauen, dass sie sich auch ohne Sondereffort durchsetzen würden. Auch wegen dieser Nonchalance blieb Ry-chenberg ohne Wenn und Aber am Drücker und baute seinen Vorsprung durch Treffer von Topskorer Moritz Schaub (2x) und Buff sukzessive auf 4:0 aus. Eine gar noch höhere Führung wä-re durchaus möglich gewesen.

Das grosse Nervenflattern
Rychenbergs offensive Herrlichkeit war nach der ersten Pause wie weggeblasen. Es waren nun vielmehr die Emmentaler, die das Zepter übernahmen und Druck aufzubauen begannen. Lange blieben ihre Vorstösse freilich wenig zwingend. Wenn sie zu guten Chancen kamen, dann meistens, weil sich Rychenberg in der Vorwärtsbewegung zu viele Ballverluste leistete. Mit jedem Fehler wuchs die Angst, wie schon im ersten und dritten Viertelfinalspiel einen Vorsprung zu verspielen. Immerhin hielt die Abwehr vorerst dicht. Doch weder dieser Umstand noch dass Marco Carrara in der 33. Minute die herrliche Vorarbeit von Niklas Niiranen und Grunder zum 5:0 nutzte, reichte aus, um die Gemüter zu beruhigen. «Uns fehlen in solchen Situationen einfach zwei zusätzliche Spieler», räumte Trainer Rolf Kern ein, «die fähig sind, den Ball zu halten und so das Spiel zu beruhigen.»

Es war dann der erwähnte Fauxpas Kortelainens zum 1:5, wel-cher das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Keine zwei Minuten nach der zweiten Pause war Langnau nach zwei schnellen Toren wieder dran. Rychenberg rappelte sich danach nochmals auf und leistete wieder besser Gegenwehr. Benjamin Borth besass sogar eine ausgezeichnete Chance zum 6:4, als er in der 50. Minute von Schaub in die Tiefe geschickt wurde, doch blieb sein Schuss an der Innenkante der Hosen des Goalies hängen.

Im Gegenzug glich Frejd mit seinem dritten Tor aus und keine Minute später sorgte Engel für die erstmalige Führung der Gäste. Buff glich zwar wenig später nochmals aus, doch auf das (haltbare) 6:7 drei Minuten vor Schluss hatte Rychenberg keine passende Antwort mehr parat. Daran änderte auch die Herausnahme des Torhüters nichts mehr.

Es fehlte einer wie Frejd
Neben dem Fehlen einer ausreichender Zahl beruhigender Spie-ler erkannte Kern vor allem zwei Gründe für die neuerliche Niederlage: «Zum einen besitzen wir keinen wie Frejd.» Bereits das erste Viertelfinalspiel hatte der Schwede mit drei Treffern in der Schlussphase entschieden, auch im zweiten hatte er wesentli-chen Anteil am Sieg und im vierten gelang ihm das Kunststück einer Triplette erneut, und wieder als es eminent wichtig war. «Zum anderen gelang uns auch heute wieder kein Tor in Überzahl», ergänzte Kern. Ein solches gelang Langnau dieses Mal auch keines, aber das glückhafte 1:5, das die Begegnung kip-te, geschah, als eine Strafe eben abgelaufen war.


HC Rychenberg Winterthur - Unihockey Tigers Langnau 6:7 (4:0, 1:2, 1:5)
Oberseen Winterthur. - 470 Zuschauer. - SR Wehinger/Zurbuchen
Tore: 7. (6:19) Grunder (Hartmann) 1:0. 7. (6:40) Schaub (Mahler) 2:0. 11. Schaub (Borth) 3:0. 17. Buff (Hartmann) 4:0. 33. Carrara (Grunder) 5:0. 37. Engel (Stucki; Strafe gegen Gassmann soeben abgelaufen) 5:1. 39. Frejd (Marc-Oliver Gerber) 5:2. 41. Frejd (Trüssel) 5:3. 42. Stucki (Siegenthaler) 5:4. 51. (50:21) Frejd (Gfeller) 5:5. 52. (51:10) Engel (Stucki) 5:6. 55. Buff (Niiranen) 6:6. 57. Gfeller (Frejd) 6:7.
Strafen: je 1mal 2 Minuten.
Rychenberg: Kortelainen; Mahler, Niiranen; Hartmann, Huber; Lundin; Buff, Borth, Schaub; Kern, Gassmann, Schwerzmann; Grunder, Kološ, Carrara; Hauser.
Langnau: Philipp Gerber (21. Furrer); Stucki, Siegenthaler; Trüssel, Rindlisbacher; Dario Langenegger, Flükiger; Krähenbühl, Engel, Kropf; Frejd, Marc Oliver Gerber, Mosimann; Aeschlimann, Liechti, Brechbühl; Gfeller.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Langenegger (verletzt), Hühler, Stäheli, Huser, Ingold und Meister (alle Ersatz). Langnau ohne Kjellman. - Rychenberg bis zur 15. und ab der 41. Minute mit zwei, dazwischen mit drei Linien. Langnau bis ins Schlussdrittel hinein mit drei Linien. - 56:59 Timeout Rychenberg. Ry-chenberg anschliessend bis zum Schlusspfiff mehrheitlich mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. 58. Pfostenschuss Krähenbühl. - Grun-der und Frejd als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.

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