01.
2003
Herren NLA: Basel Magic verpasst Überraschungscoup
Wenn eine Mannschaft nach einer Niederlage lautstarken Applaus erntet und mit stehenden Ovationen verabschiedet wird, hat sie Grosses geleistet. So geschehen bei Basels Niederlage gegen Wiler-Ersigen. In der Vorrunde unterlag man 1:9 und brachte im zweiten Vergleich selbigen Gegner an den Rand einer Niederlage. Wie so oft in dieser Saison ging die Mannschaft von Magnus Kanholt aber punktemässig leer aus und den Bernern blieb eine Blamage erspart. Schon früh gerieten die Bebbis in Rückstand. Grobe individuelle Fehler von Balogh, Schneider und Kuster sowie ein brillianter Angriff der Gäste-Sturmlinie mit den Nationalspielern Hofbauer und Gerber führten zu vier Gegentoren im ersten Spielabschnitt. Stephan Balogh seinerseits machte seinen persönlichen Patzer mit zwei Toren in den ersten 20 Minuten wieder wett, ausserdem scheiterte er - ebenso wie Stefan Renggli - an der Querlatte.
Im zweiten Abschnitt drehte das Heimteam beeindruckend auf: die Treffer durch Renggli, Talme und wiederum Balogh resultierten aus dem flotten Kombinationsspiel der jungen Basler Equipe. Die Angriffslinie mit dem Schweden Talme, Balogh und Gehr setzte sich besonders überzeugend in Szene und war für insgesamt fünf Tore verantwortlich. Viermal war Balogh erfolgreich, die Zuspiele trugen allesamt den Absender Henrik Talme. Der Skandinavier lieferte mehrmals Kostproben seiner glänzenden Technik und Übersicht - sein Sturmpartner Balogh wusste als eiskalter Vollstrecker zu gefallen. „Im Moment fühle ich mich in guter Verfassung und gehe oft in den Abschluss. Mit meinen Sturmpartnern Talme und Gehr harmoniere ich sehr gut und die ganze Mannschaft zeigt aufsteigende Form“, gab der 19-jährige Füllinsdörfer nach dem Spiel zu Protokoll. Die vier erzielten Tore würden ihn aber nicht über die Niederlage hinwegtrösten, fügte Balogh an. Mit 17 Skorerpunkten hat das Basler Eigengewächs in seiner ersten NLA-Saison bereits auf sich aufmerksam gemacht.
Zum Schluss war ein Doppelschlag Schärlis spielentscheidend (51./52.). Der Berner bezwang mit zwei Weitschusstoren Basel-Goalie Nieth, der wieder anstelle von David Senn das Tor hütete und besonders im Schlussdrittel eine überzeugende Leistung ablieferte. Zwar verkürzte Basel wenige Minuten vor Schluss auf 6:7 (Balogh), doch ein weiteres Tor wollte den Magiern auch nicht gelingen als man Nieth durch einen sechsten Feldspieler ersetzte. Basel Magic zeigte viel Moral und aufsteigende Tendenzen und darf längst nicht abgeschrieben werden. Um Barrage-Spiele gegen den NLB-Meister zur Sicherung des Ligaerhalts wird man kaum mehr herumkommen, dieser dürfte aber mit ähnlichen Leistungen zu bewerkstelligen sein.
Basel Magic - SV Wiler-Ersigen 6:7 (2:4, 3:1, 1:2)
Basel, St. Jakob - 240 Zuschauer
SR: Aeschbacher/Meier
Tore: 3. Zurflüh (Schäli) 0:1. 5. Holdener (Schäli) 0:2. 8. Balogh (Talme) 1:2. 9. Balogh (Talme) 2:2. 9. Schäli (Holdener, Zurflüh) 2:3. 13. Gerber (Hofbauer) 2:4. 27. Renggli (Kummer) 3:4. 28. Gerber 3:5. 32. Talme (Zeller, Ausschluss Jihde) 4:5. 38. Balogh (Talme) 5:5. 51. Schärli (Flury, Hofbauer) 5:6. 52. Schärli (Mühlethaler) 5:7. 55. Balogh (Talme) 6:7
Strafen: 1x2' Basel, 3x2' Wiler-Ersigen
Basel Magic: Nieth; Schneider (20. Kummer), Lohner; Hardegger, Hofer; Talme, Balogh, Gehr; Zeller, Renggli, Kuster (50. Mutti).
Bemerkungen: Basel ohne Mosimann (verletzt) und Senn (Ersatz). 6. Schuss Baloghs (Basel) an die Latte. 18. Schuss Rengglis (Basel) an die Latte. 45. Schuss Hofbauers (Wiler-Ersigen) an den Pfosten. 52. Time-Out von Basel Magic. 60. (59.17) Time-Out von Wiler-Ersigen. 60. (59.17) Basel Magic setzt anstelle des Torhüters einen sechsten Feldspieler ein.