13.
03.
2005
NLA Männer | Autor: UHC Alligator Malans

Herren NLA: Derbysieg und 2. Rang

Doppelter Erfolg für Alligator Malans: Der 8:5 Derbysieg gegen Chur Unihockey und die gleichzeitige Niederlage GC's reichten für den 2. Rang nach der Finalrunde. Im Halbfinale treffen die Alligatoren nun auf die Grasshoppers.
Herren NLA: Derbysieg und 2. Rang

Spurt
„Wir haben mit Chur noch eine Rechnung offen“ meinte Alligators Stürmer Flurin Bösch nach der missglückten Vorstellung gegen Rychenberg Winterthur vor Wochenfrist. Zu Spielbeginn war davon herzlich wenig zu spüren, ‚Vorsicht’ hiess die Devise auf beiden Seiten. „Das Spiel gegen Winterthur war noch in den Hinterköpfen“ gab der finnische Söldner Esa Jussila nach der Partie zu Protokoll. Der Churer Führungstreffer entsprang auch eher dem Zufall – Verteidiger Lulzim Kamaj rollte der Ball vor die Füsse, sein verdeckter Weitschuss war für Torhüter Roger Tönz schwer zu halten. Fast wäre den Churern ein weiterer Treffer gelungen, Max Riederer rettete aber für den geschlagenen Tönz auf der Linie. Die Hauptstädter hatten Oberwasser während der Anfangsphase, konnten aber keinen Profit daraus ziehen. Mit Martin Olofssons Ausgleich – der Schwede traf per ‚Buebetrickli’ – fanden die Alligatoren zu neuem Schwung, den Armin Brunner nur eine Minute später ausnutzen konnte. Seinen beherzten Weitschuss lenkte Churs Andreas Cadisch für seinen eigenen Torhüter Adrian Koch entscheidend ab. Heiss wurde es für die Malanser kurz vor der Pause, als Christoph Ruof nach einem überharten Rempler in der Bandenecke auf die Strafbank wanderte. Das anschliessende Powerplay blieb aber ungenutzt.

Ruof mit Signalwirkung

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Alligatoren tonangebend. Mit hartem Körperspiel kauften sie den Hauptstädtern den Schneid ab. Vor allem der lange verletzt gewesene Powerflügel Ruof zog in altbekannter Manier mit grossem Kraftaufwand meistens zwei Gegenspieler auf sich und schuf so viel Raum für seine Mitspieler Jussila und Olofsson. „Wenn Ruof so kämpft, ist das immer ein Signal für uns zwei“ wand Jussila dem Jeninser ein Kränzchen. Dem Kämpfer war auch der Treffer zum 4:2 vorbehalten, zuvor trafen Max Riederer und Cadisch zum Anschlusstreffer. Dass die Alligatoren heute auf Showelemente verzichteten und mehr bodenständiges Handwerk verrichteten, war auch an Mathias Larsson abzulesen. Schnörkellos und mit viel Laufarbeit spielte der Schwede eine starke Partie. Symptomatisch sein Tor zum 5:2. Seine ersten beiden Abschlüsse wurden von der Churer Abwehr geblockt, sein energisches Nachsetzen wurde mit dem Torerfolg belohnt. Der Ball lief nun für die Hausherren, Flurin Bösch bezwang den glücklosen Koch in der 39. Minute bereits zum 6:2.

Churer Ansturm unbelohnt

Chance
Der Grundstein für den Derbysieg war gelegt, doch bis die Malanser zum finalen Jubel ansetzen konnten, war noch einiges an Arbeit gefragt. Chur stellte auf zwei Linien um – der zuvor blasse Finne Markus Neimo stürmte fortan an der Seite von Thomas Engel und Cadisch – und kam bald schon durch Peter Lüthi zum Anschlusstreffer. Alligator versuchte das Spiel zu beruhigen, musste aber in Unterzahl – Brunner sass auf der Strafbank – den vierten Gegentreffer durch Neimo entgegennehmen. Mit diesem Tor bliesen die Churer zum Schlussangriff. Tönz und seine Vorderleute mussten in dieser Phase ihr ganzes Können in die Waagschale werfen. Der Einsatz wurde belohnt, einen Entlastungskonter setzte Jussila zum 7:4 ins Netz. Im Wissen um den Winterthurer Sieg setzte Coach Andrea Engel alles auf eine Karte und ersetzte den im letzten Drittel eingewechselten Aldo Peng durch einen sechsten Feldspieler. Der Massnahme war kein Erfolg beschieden: Der ehemalige Churer Martin Sauter konnte entwischen und machte mit dem 8:4 ins leere Tor alles klar. Flavio Kaltenbrunners Tor 11 Sekunden später hatte nur noch statistischen Wert.

„Haben sehr gut trainiert“

Einen wichtigen Grund für den Malanser Sieg sah der Finne Jussila in den Trainingsleistungen: „Wir haben die ganze Woche sehr gut trainiert. Nach der Niederlage diskutierten wir lange und kamen zum Schluss, dass nur mehr Konzentration in den Trainings Erfolg bringt.“ Entscheidend war auch, dass sein Team mehrheitlich in Führung liegend spielen konnte: „Chur hatte Mühe ihr System durchzuziehen. Das 2-2-1 ist sehr laufaufwendig und wenn man in Rückstand liegt, ist das doppelt schwer.“ Trotzdem bedauerte er das Churer Ausscheiden: „Sie waren die beste Mannschaft nach Weihnachten.“ Der Finne freut sich nun auf den Cupfinal, für ihn eine ganz neue Erfahrung: „Nach dem Sieg im Cuphalbfinale haben alle Spieler gejubelt und mir gesagt, dass das Finale ein ganz tolles Erlebnis sein wird. Ich bin sehr gespannt. Wir trainieren sehr viel, solche Spieler sind immer eine schöne Entschädigung für den grossen Aufwand.“ Auch für das bevorstehende Play-Off Halbfinale ist der Wahl-Grüscher zuversichtlich: „GC spielt ähnlich wie Chur. Ich hoffe wir haben heute den Schlüssel gefunden, um das 2-2-1 System zu knacken.“


Alligator Malans - Chur Unihockey 8:5 (2:1, 4:1, 2:3)
Oberhof, Schiers – 710 Zuschauer
SR: Erhard / Renz
Tore: 9. Kamaj 0:1, 12. (11.45) Olofsson (Jussila) 1:1, 13. (12.45) Brunner (Capatt) 2:1, 30. Riederer (Dominioni) 3:1, 34. Cadisch (Engel, Ausschluss Larsson) 3:2, 36. Ruof (Jussila) 4:2, 38. (37.01) Larsson (Ausschluss Rohner) 5:2, 39. (38.00) Bösch (Larsson) 6:2, 44. Lüthi (Kaltenbrunner) 6:3, 51. Neimo (Weingart, Ausschluss Brunner) 6:4, 57. Jussila (Ruof) 7:4, 60. (59.26) Sauter (Jussila, ins leere Tor) 8:4, 60. (59.37) Weingart 8:5
Strafen: Malans 3x2', Chur Unihockey 2x2'
Alligator Malans: Tönz; Larsson, Schärli; Riederer, Stegmann; Brunner, Capatt, Bösch; Jussila, Olofsson, Ruof; Sauter, Dominioni, Mathis
Chur Unihockey: Koch (ab 41. Peng); Felix (ab 32. Schneider), Kamaj; Rohner, Hanzlik; Engel, Lüthi, Cadisch; Weingart, Capaul, Neimo; A. Adank, Heller, Kaltenbrunner
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Jecklin, Wallimann (verletzt); Chur Unihockey ohne Schenk, Roffler (überzählig); 24. Pfostenschuss Weingart, 38. Time-out Chur, 43. Lattenschuss Engel
Beste Spieler: Jussila / Engel

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