04.
2003
Herren NLA: ROT-WEISS CHUR MEISTER
Rot-Weiss Chur zum Zwölften - dieser Meistertitel war etwas besonderes. Vor der Saison waren die Churer trotz dem grossen Namen nach den Abgängen von D'Intino und Brägger kaum bei den erstgenannten Meisterschaftsfavoriten. Gegen Wiler lag man in der Serie mit 0:1 hinten, dazu in Spiel 2 und 3 jeweils auch nach zwei Dritteln im Rückstand. Aber Rot-Weiss zeigte es nochmals allen, kam immer zurück und feierte nun in der Zuchwiler Eishalle vor über 2000 Zuschauern einen weiteren Meistertitel.
Dominanz, mit Ausnahme von 3 Minuten
Von Anfang an war Rot-Weiss die spielbestimmende Mannschaft in Zuchwil. Man monopolisierte den Ball über lange Zeit, beging praktisch keine Fehler und gab so Wiler keine Gelegenheit zu den gefürchteten Kontern. Schon nach 8 Minuten führten die Gäste nach Treffern von Santoro und Rohner mit 0:2, dazwischen hatte Santoro auch noch die Latte getroffen. Die dritte Linie von Rot-Weiss spielte gross auf. Erst mit dem ersten gefährlichen Abschluss überhaupt konnte Wiler auf 1:2 verkürzen. 39 Sekunden vor Ende des ersten Drittels war das, bis dahin hatte man die Berner in der Offensive kaum gesehen. In der Folge zog Rot-Weiss souverän davon. Zweimal Fritte Arvidsson und Simon Alder trafen - unterbrochen von Wilers Roger Gerber - bis zum 2:5 in der 48. Minute. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl niemand mehr etwas auf das Heimteam gewettet. Zu spärlich waren die Chancen, zu dominant trat der Serienmeister auf. Doch alle, die im Bündnerland bereits den Champagner kaltstellen wollten, mussten plötzlich wieder zittern. In gerade mal drei Minuten kämpfte sich Wiler ins Spiel zurück - wieder mit der gefährlichen zweiten Formation. Zweimal Christoph Hofbauer und Raphael Keller stellten das Spielgeschehen auf den Kopf - 5:5, die Verlängerung musste die Entscheidung bringen.
Alder in der Overtime
Fünftes Spiel in Chur am Ostermontag oder bündnerische Meisterfeier - der Grat zwischen diesen beiden Möglichkeiten war sehr schmal. Roger Gerber, unermüdlicher Antreiber der Wiler Offensive und vielleicht bester Akteur auf dem Platz, traf nach 2 Minuten der Verlängerung nur den Pfosten... Und kurz darauf fand ein Ball den Weg durch viele Beine zum völlig freistehenden Simon Alder, der aus kürzester Distanz nur noch einzuschieben brauchte. 5:6, Ende der Saison, Rot-Weiss war Meister. So brutal und schnell geht das in der Overtime. Der Sudden Death schmerzt Wiler natürlich, aber über die ganze Serie gesehen hat sicher die bessere, abgeklärtere Mannschaft gewonnen.
Wiler-Ersigen - Rot-Weiss Chur 5:6 n.V. (1:2, 1:2, 3:1, 0:1)
Eishalle Zuchwil, 2050 Zuschauer
SR: Kläsi, Baumgartner
Wiler: Ryffel; Koch, Bichsel; Moesch, Schärli; M. Luginbühl, Zingg; Reinmann, Jihde, R. Luginbühl; Keller, Gerber, Hofbauer; Brechbühl, Zimmermann, Mühlethlaler; Zurflüh, Schäli.
Rot-Weiss: Wolf; Gerber, Rohner; M. Kaltenbrunner, Weber; Arvidsson, Engel, Alder; Kern, Cadisch, F. Kaltenbrunner; Santoro, Krieg, Weingart.
Tore: 3. Santoro (Krieg) 0:1; 8. Rohner (Krieg) 0:2; 20. R. Luginbühl (Jihde) 1:2; 23 (22.37). Arvidsson (Alder) 1:3; 23. (22.51) Gerber (Bichsel) 2:3; 27. Alder (Engel, M.Kaltenbrunner; Ausschluss Keller) 2:4; 48. Arvidsson (Alder) 2:5; 51. Hofbauer (Gerber) 3:5; 53. Hofbauer 4:5; 54. Keller (Gerber) 5:5; 64. Alder (Arvidsson, Engel) 5:6.
Strafen: 1x2 plus 1x10 (Keller) gegen Wiler; Rot-Weiss keine
Bemerkungen: 5. Lattenschuss Santoro; 56. Pfostenschuss Weingart; 62. Pfostenschuss Gerber (Wiler); 54. Time-Out Rot-Weiss.