02.
2003
Herren NLA: Uninspiriert in die Niederlage
Als Holdener in der 23. Minute in Unterzahl die Einheimischen mit 2:0 in Führung schoss, schien das Spiel aus Sicht Wilers den erhofften Verlauf zu nehmen. In der gleichen Unterzahl hatte Jihde nur kurz darauf gar noch den dritten Treffer auf dem Stock. Es sollte zugleich das Ende der Wiler Herrlichkeit und der Abschluss einer an sich guten Startphase sein. Denn nur Sekunden später erzielte Torpedo den Anschlusstreffer und wurde von Minute zu Minute stärker, während die Bemühungen der Gastgeber immer konfuser wurden. Die Geduld, Fantasie und Präzision im Spielaufbau ging komplett verloren. In der Kreativabteilung wurde Flury schmerzlich vermisst. Und in der Defensive ermöglichte man den Gästen zwei einfache Tore zur Führung, welche den super defensiven Bündnern gerade recht kam.
Den Gegner kommen lassen, oder dann aber Vollgas Pressing, dies wären zwei mögliche Varianten gegen den erwartet Defensiv-Beton gewesen. Wiler wählte selbst dem Rückstand das Mittelding, ein untaugliches Mittel, welches Torpedo immer wieder erlaubte, hinten in Ruhe aufzubauen und Kräfte zu sparen. Die über weite Strecken drei (!) eingesetzten Verteidiger konnten so über 60 Minuten praktisch fehlerlos agieren, weil sie nicht genug unter Druck gesetzt, oder dann zuwenig herausgelockt wurden.
Zwei Tore reichen nicht
Bei Wiler erstaunte einmal mehr wie das ganze Team im Verlauf einer Partie, die
plötzlich nicht mehr nach Plan lief, abbaute. Keiner war da, der entschlossen
das Heft in die Hand genommen hätte. Auch der Schwede Johan Jihde der sehr
stark begann, verschwand in der Versenkung. Der Block um Gerber spielte einmal
mehr fürs Auge gefällig, liess aber jegliche Effizienz im Abschluss vermissen.
Auch die letztjährigen Vollstrecker Reto Luginbühl und Reinmann treffen
einfach nicht mehr, meist nicht einmal das Gehäuse.
So hätte eigentlich nur Goalie Reto Ryffel die Partie, wie schon zuletzt beim 2:1-Sieg über GC – reissen können. Doch für einmal spielte Ryffel nur stark und nicht überragend. So reichte die Marke von zwei Toren, welche Wiler nun bereits zum siebten Mal in dieser Saison nicht übertraf, halt nicht zu Sieg. Mit dieser Niederlage ging nicht nur die Siegesserie von sechs Erfolgen zu Ende, sondern ist die komfortable Ausgangslage für die Playoff-Qualifikation verspielt. Noch beträgt der Vorsprung auf den fünften Rang allerdings fünf Zähler. Grund zur Panik besteht keine, doch eine Leistungssteigerung ist vonnöten, sonst kann im weiteren Verlauf der Finalrunde kaum gepunktet werden. (ms)
SV Wiler-Ersigen – Torpedo Chur 2:4 (1:0, 1:3, 0:1)
Sportzentrum Zuchwil - 435 Zuschauer
SR: Jenni/Wunden
Tore: 12. Jihde (Reto Luginbühl) 1:0, 23. Holdener (Jihde, Auschschluss Rüegsegger!) 2:0, 24. Taisch (Telli, Ausschluss Holdener) 2:1, 31. Capaul (Alt) 2:2, 37. Taisch (Telli) 2:3, 41. Jenni (Bachmann) 2:4
Strafen: Wiler 1x2', Torpedo keine
SV Wiler-Ersigen: Ryffel; Jihde, Bichsel; Schärli, Koch, Moesch. R. Luginbühl, Mühlethaler, Reinmann; Gerber, Hofbauer, Rüegsegger; Zurflüh, Holdener, Schäli; Keller, Brechbühl
Bemerkungen: Wiler ohne Flury und M. Luginbühl (verletzt)