10.
2003
Herren NLA: Wiler besiegt Malans
Ein Sieg eines kompakten Teams, das noch mehr Potential hat
Nach dem geglückten Saisonauftakt konnte man auf das zweite Kräftemessen der NLA-Equipe mit einem Topteam gespannt sein. Die Auftaktniederlage in der Verlängerung gegen Rot-Weiss Chur war doch einigermassen unglücklich zustande gekommen, um so mehr erhoffte man sich diesmal einen Sieg. Erst ein solcher würde Gewissheit über die eigenen Stärke verschaffen, zumal die Erfolge gegen die beiden letztplazierten Waldkirch St. Gallen und GC in den Runden zuvor nicht überbewertet werden durften. Dass Wiler bereit und hungrig war, zeigte sich von Beginn weg. Bereits nach 97 Sekunden lenkte Hedlund einen Schuss Schärlis unhaltbar zur Führung ab. Wiler diktierte in der Folge das Geschehen, konnte aber nicht nachlegen. Malans kam dadurch besser ins Spiel und zeigte sich sehr effektiv. Mit den Torschüssen 2 und 3 kehrten die Gäste innerhalb von 90 Sekunden das Skore zu ihren Gunsten. Die Berger-Truppe war sichtlich geschockt und hatte nun Mühe, das eigene Spiel zu entwickeln. Das hohe Tempo und die Intensität der Partie (beide Teams agierten mit drei Blöcken) sorgten aber dafür, dass nie Langeweile aufkam. Eine gelungene Kombination zwischen Gerber und Reinmann sorgte dann noch vor Drittelsende für den 2:2-Ausgleich.
Abermals gelang Wiler ein schneller Treffer zum Drittelsauftakt, nach einem eleganten Durchspiel der Gebrüder Hofbauer. Die Gastgeber hatten nun deutlich mehr Spielanteile, doch der beruhigende vierte Treffer wollte nicht fallen. Ganz im Gegenteil: Die Hektik im Spiel steigerte sich zusehends, als Reinmann zum Missfallen der 650 Fans auf die Strafbank geschickt wurde. Malans nutzte dies prompt zum 3:3 aus. Nun war Feuer unter dem Hallendach des Sportzentrums, war das Publikum der bekannte sechste Mann im Wiler Spiel. Und da sich bekanntlich drittet, was sich zweitet, gelang Wiler auch im Schlussabschnitt der schnelle Führungstreffer durch Bichsels Hocheckschuss im Powerplay.
Wiler Angiffslawine
Obwohl Malans-Trainer Petersson nun seine besten Kräfte forcierte, seine Antipode Berger aber weiter mit drei Linien agierte, spielte nur noch ein Team. Die Wiler Angriffslawine rollte nun gegen Goalie Tönz. Reinmann sorgte mit seinem zweiten persönlichen Treffer für die erstmalige Zwei-Tore-Führung. Und nur 10 Sekunden nach dem Time-out der Gäste (53.) sorgte Keller nach einer Traumkombination für das entscheidende 6:3. Die Tore zum 7:3 und 7:4 waren nur noch Zugabe und die Fortsetzung der besten Unterhaltung, welche beide Teams dem Publikum boten.
Fazit: Der dritte Sieg im vierten Saisonspiel, der zweite Zwischenrang und die Mitfavoriten Rot-Weiss und Malans bereits gespielt, dazu zwei Kantersiege im Cup - all dies spricht für die Arbeit des neuen Trainergespannes Berger/Berchtold, aber auch die Einsatzbereitschaft des Teams. Dabei scheint das Potential des Teams längst noch nicht ausgereizt. Für einen weiteren erfolgreichen Verlauf der Qualifikation kann sich Wiler-Ersigen eigentlich nur selbst im Wege stehen. Dass dies nicht der Fall sein sollte, dafür spricht die mannschaftliche Geschlossenheit (eingeschlossen die Spieler, welche bislang kaum oder nie spielten, aber für gehörigen Konkurrenzkampf sorgen) und natürlich Trainer Thomas Berger, der sein Team schon nicht abheben lassen wird.
Wiler-Ersigen - Alliator Malans 7:4 (2:2, 1:1, 4:1)
Sportzentrum Zuchwil: 650 Zuschauer.
SR: Servodio/Schwingenschrot.
Tore: 2. Hedlund (Schärli, Koch) 1:0, 7. Bösch 1:1, 9. Bachmann (Helbling, Larsson) 1:2, 18. Reinmann (Gerber, Schärli) 2:2, 21. Chr. Hofbauer (M. Hofbauer) 3:2, 35. Larsson (Helbling, Ausschluss Reinmann) 3:3, 42. Bichsel (Flury, Ausschluss Ruof) 4:3, 44. Reinmann (Gerber) 5:3, 53. Keller (M. Hofbauer) 6:3, 54. Luginbühl (D. Zimmermann) 7:3, 56. Capatt (Larsson) 7:4.
Strafen: Wiler-Ersigen 3x2 Min, Malans 1x2 Min.
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Flury, Bichsel; Chr. Hofbauer, M. Hofbauer, Keller; Schärli, Koch; Hedlund, Gerber, Reinmann; Chr. Zingg, D. Zimmermann; Brechbühl, A. Zimmermann, Luginbühl.
Bemerkungen: Reinmann und Larsson als beste Spieler ausgezeichnet. Wiler ohne Mühlethaler, Ryffel und Schneeberger (alle nicht im Aufgebot), Rüegsegger, Zurflüh, Pulver und T. Zingg (Ersatz).