02.
2013
Hirschis Strafe entscheidet für GC
Mit einer 7:9-Niederlage ist Chur Unihockey in die Viertelfinal-Play-offs gegen die Zürcher Grasshoppers gestartet. Drei Tore in Überzahl zu Beginn des Schlussdrittels führten zur 1:0-Führung der Zürcher in der Best-Of-7-Serie.
Was für ein Gegensatz: War am Samstag beim Viertelfinal zwischen Malans und Grünenmatt der drückenden Überlegenheit der Alligatoren noch gar keine Play-off-Stimmung spürbar, sah dies gestern in der Gewerblichen Berufsschule beim Spiel Chur gegen die Grasshoppers ganz anders aus. Eine proppenvolle Tribüne, dröhnende Bässe und von Beginn weg viel Emotionen auf dem Spielfeld. Play-off pur.
Die Emotionen nicht immer im Griff, hatten die Churer Spieler. In der 38. Minute übertrieb es Angreifer Joel Hirschi und wurde nach einem Check in Bandennähe für fünf Minuten auf die Strafbank verwiesen. Eine harte, aber wohl korrekte Strafe. Später wanderten auch Jan Binggeli und GC-Verteidiger Nico Scalvinoni in die Kühlbox. In der Pause fand der Zürcher Coach Magnus Svensson die richtige Strategie für das Überzahlspiel. Drei Treffer innert 72 Sekunden (!) zur 7:4-Führung der Zürcher entschieden die Partie vorzeitig. Der ehemalige Churer Vojtech Skalik setzte mit dem 8:4 nach einem Konter sechs Minuten später den nächsten Nagel.
Mit dem Mute der Verzweiflung warf Chur alles nach vorne. Nach einer Doublette von Kari Koskelainen (52.) und Sandro Cavelti (53.) lag Hoffnung in der Luft - GC-Natistürmer Nico Scalvinoni vernaschte Patrick Kellenberger aber erneut (56.). Hirschis umgehender Anschlusstreffer zum 7:9 kam zu spät. Trotz sechs Feldspielern gelang Chur kein Treffer mehr.
GC effizient, Chur zu wenig sorgfältig
«Ich erwarte eine enge Serie», prognostizierte Svensson letzte Woche. Bis zu Hirschis Strafe war Chur tonangebend und ging viermal in Führung. «Wir gingen zu wenig sorgfältig mit dem Ball um», befand Churs beruflich verhinderter Verteidiger Ivo Rutzer nach der Partie, «zudem war zu viel Hektik im Spiel.». Daneben waren die Gäste aus Zürich auch um einiges effizienter als Chur. «Teilweise kamen sie sehr einfach zu ihren Toren», befand auch Rutzer. Nach der Startniederlage steht der Stadtclub mit dem Rücken zur Wand. Am nächsten Wochenende können die Hoppers gleich zweimal zuhause antreten. Den Teufel an die Wand, müssen die Churer aber noch nicht malen. Behalten die Churer inskünftig in den heissen Situationen die Nerven, dann ist auch ein Auswärtserfolg möglich. Die Spiele 4 und 5 fänden dann wieder in Chur statt.
Chur Unihockey - Grasshoppers Zürich 7:9 (2:2, 2:2, 3:5)
GBC. - 495 Zuschauer. - SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 7. Schneider (Koskelainen/Ausschluss Ladner) 1:0. 14. Koskelainen (Hirschi/Ausschluss Merki) 2:0. 17. Sutter 2:1. 20. Zürcher 2:2. 31. Hirschi (Kamaj) 3:2. 32. Zürcher (Scalvinoni) 3:3. 34. Binggeli (Kamaj) 4:3. 35. Lukas Wittwer (Kozusnik) 4:4. 41. (40:31) Meier (Helfenstein/Ausschlüsse Hirschi, Binggeli; Scalvinoni) 4:5. 42. (41:14) Skalik (Helfenstein/Ausschlüsse Hirschi, Binggeli; Scalvinoni) 4:6. 42. (41:43) Kozusnik (Zürcher/Ausschlüsse Hirschi, Binggeli; Helfenstein) 4:7. 48. Skalik (Scalvinoni) 4:8. 52. (51:12) Koskelainen (Binggeli) 5:8.53. (52:43) Cavelti (Riedi) 6:8. 56. (55:54) Scalvinoni (Helfenstein) 6:9. 57. (56:02) Hirschi (Binggeli) 7:9.
Strafen: 3mal 2 Minuten und 1mal 5 Minuten (Hirschi) gegen Chur, 6mal 2 Minuten gegen Grasshoppers Zürich.
Chur: Kellenberger; Kamaj, Salonen; Schneider, Darms; Adank, Colagrande; Hirschi, Binggeli, Koskelainen; Putzi, Cavelti, Riedi; Thierstein, Camenisch, Studer.
Grasshoppers Zürich: Jonas Wittwer; Jakubek, Helfenstein; Hostettler, Ladner; Lukas Wittwer, Zehr; Scalvinoni, Zürcher, Hartmann; Meier, Merki, Sutter; Skalik, Wolfer, Kozusnik.
Bemerkungen: Chur ohne Bürer, Bischofberger (verletzt), Rutzer (beruflich). - 59. (58:19) Time-out Chur.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"