Langnauer Tiger schreckt auch vor Alligatoren nicht zurück

Obs am sonntäglichen Derby lag, das womöglich mehr als erwünscht in den Köpfen der Malanser herumgeisterte, oder ob sie ohne den noch verletzten Finnen Markus Olkkonen schlicht nicht mit dem erstarkten Langnau mithalten können, sei dahingestellt. Fakt ist: Alligator Malans wurde gestern Maienfelder Lust-Turnhalle das zweite Opfer des Langnauer Tigers auf dessen Streifzug durch die Bündner Unihockey-Hallen. Am letzten Sonntag war Chur Unihockey beim 8:12 gegen die Schussstarken Emmentaler gut bedient.

Bedient waren die Malanser gestern auch. Allerdings nicht gut. Der hohen und dem Kräfteverhältnis entsprechenden 6:11-Heimpleite lässt sich kaum Gutes abgewinnen. Für die von Beginn weg überforderten Malanser hätte es sogar eine historische Heimpleite absetzten können. Nur dem Langnauer Nachlassen in den Schlussminuten ist es zu verdanken, die Nachwuchsspieler Kevin Berry, Andrin Buchli und Christian Gartmann das Resultat in den letzten zehn Minuten vom 2:11 zum 6:11 beschönigen konnten.

Besondere Fähigkeiten im Kombinationsspiel waren von den Gästen aus Langnau gestern kaum gefragt. Die meisten ihrer Chancen bekamen sie dank massenhaft unerzwungener Ballverluste der Malanser auf dem Silbertablett serviert. Schnelles Umschalten von der Defensive auf die Offensive und ein gutes Abschlussverhalten genügte, um insgesamt elfmal einzunetzen.

1:10 nach 26 Minuten
Erachtet man der Vergleich mit Langnau für Vizemeister Malans als Gradmesser, so stand spätestens 26 gespielten Minuten und dem Gegentreffer zum 1:10 (!) fest: Um den Titel wird das auf diese Saison hin umformierte Malans diesmal nicht spielen - es sei denn, der finnische Stürmer Markus Olkkonen, der sich noch von einem Zehbruch erholt, vollbringt Wunder.

Erst kapituliert Hitz, dann Hartmann
Früh zeichnete sich ab, dass der Langnauer Tiger vom Sieg vor sechs Tagen in Chur noch nicht gesättigt war. Zupass kam ihm, dass zwei der drei Malanser Linien im ersten Drittel überfordert waren. Einzig die erste Formation um Captain Michael Pfiffner hielt in der Defensive stand. So hiess es nach nur 19 Minuten bereits 1:6 - zu viel für Goalie Martin Hitz, der in der Folge seinem Sekundanden Christian Hartmann Platz machte. Keine sieben Minuten später war es auch diesem zu viel geworden. Fünfmal hatte Hartmann in den knapp zehn Minuten den Ball aus dem Malanser Kasten fischen müssen.

Alligator Malans - Tigers Langnau 6:11 (1:6, 1:5, 4:0)
Turnhalle Lust, Maienfeld. - 256 Zuschauer. - SR Kaiser/Meier.
Tore: 5. Rybka (Marc Oliver Gerber) 0:1. 11. Zalesny (Kropf) 0:2. 13. (12.01) Rybka (D. Gerber) 0:3. 13. (12.28) Stucki 0:4. 16. Lutz (Eberhard) 1:4. 18. Zalesny (Stucki) 1:5. 19. Krähenbühl (Dysli) 1:6. 23. M. O. Gerber (Ausschluss Hirschi!) 1:7. 24. (23.08) Stucki (Suter; Ausschluss Hirschi!) 1:8. 24. (23.56) Mühlethaler (Buser) 1:9. 26. Stucki (Kropf) 1:10. 28. Friolet (Ostransky) 2:10. 37. Krähenbühl (Zalesny; Ausschluss Pfiffner) 2:11. 50. Andrin Buchli (Berry) 3:11. 53. Berry (Andrin Buchli) 4:11. 55. Andrin Buchli (Berry) 5:11. 57. Gartmann (Dominioni) 6:11.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Malans, 1-mal 2 Minuten gegen Langnau.
Malans: Hitz (19. bis 26. Hartmann); Pfiffner, Joss; Eberhard, Wardi; Gartmann, Zurflüh; Brunner, Dominioni, Ostransky; Laely, Friolet, Lutz; Vetsch, Grass, Braillard; Berry; Remo Buchli; Andrin Buchli.
Langnau: Ph. Gerber; Buser, Suter; Dysli, Trüssel; S. Siegenthaler, Rindlisbacher; Stucki, Zalesny, Kropf; Mühlethaler, Krähenbühl, Hirschi; Rybka, D. Gerber, M. O. Gerber; Amstutz; Langenegger.
Bemerkungen: Malans ohne Olkkonen, Riederer und Weber (alle verletzt). 19. bis 26. Hartmann für Hitz im Tor von Alligator Malans.
Best Players: Andrin Buchli; Krähenbühl.