17.
02.
2013
NLA Männer | Autor: "Nordwestschweiz"

SVWE zieht Kopf aus der Schlinge

Wiler-Ersigen ist die Reaktion auf die 4:6-Niederlage 24 Stunden zuvor gegen Rychenberg Winterthur gelungen. Doch beim 6:3-Auswärtserfolg sah es lange Zeit nach einer erneuten Niederlage für den Meister aus.

Das Ziel des SV Wiler-Ersigen für Spiel drei der Playoff-Viertelfinalserie gegen Rychenberg Winterthur war klar: Der Meister wollte es tunlichst vermeiden, nach der postweihnachtlichen Bescherung, mit der er seinen Rivalen 24 Stunden zuvor in Form der 4:6-Niederlage grosszügig beschenkt hatte, die Halle erneut als «ewiger Samichlaus» zu verlassen. Wiler-Coach Heikki Luukkonen hatte es nach dem 4:6 gesagt: «Jedes Tor, das wir Winterthur zugestanden haben, war ein Geschenk von uns.» Insofern hielt Captain Matthias Hofbauer fest: «Wir wollten gestern kämpferisch präsenter sein.» Vorderhand jedoch ein frommer Wunsch.

In die Knochen gefahren
Spiel drei begann genauso, wie Spiel zwei geendet hatte. Rychenberg war klar dominanter. Erst recht, als Grunder und Kern die Einheimischen bereits nach gut vier Minuten mit 2:0 in Führung gebracht hatten. Ein Doppelschlag, den Kabarettist Franz Hohler à la «Totemügerli» hinsichtlich dem, was in der Folge passierte, so beschrieben hätte: «U däm Wiler sie di zwe Chräze i d Chnöde glöötet wie bschüttigs Chrüzimääl dure Chätschäbertrog.» Für Nicht-Berner heisst das frei übersetzt in etwa: «Und diese beiden Tore sind Wiler derart heftig die Knochen gefahren wie ein Blitz, der im Tannenbaum einschlägt.»

Viel zu bestellen hatten die Favoriten in der Folge nicht mehr. «Für uns mit unserem Kombinationsspiel war es nicht einfach, den Tritt zu finden, weil wir auf diesem hellen Hallenboden Mühe hatten mit dem Distanzgefühl», hielt Matthias Hofbauer fest. Dies soll indes keine Ausrede sein - höchstens eine Begründung. Auf jeden Fall wurde das Spiel von Wiler tendenziell kompliziert, schwerfällig - umständlich gar. Und wenn sich doch eine Chance bot, versiebten bis zu diesem Zeitpunkt selbst die Routiniers. Das 3:0 durch Kern war die logische Konsequenz.

Innert 105 Sekunden zum 3:3
Dann freilich erzielte der Meister nach 28 Minuten und 56 Sekunden mehr oder weniger wie der Blitz aus heiterem Himmel den ersten Treffer für die Gäste. Beflügelt ob diesem Tor doppelte und trippelte Wiler im Sekundentakt nach. Innerhalb von 105 Sekunden stand es so plötzlich 3:3. «Uns haben diese drei Tore beflügelt, dem Gegner haben sie deutlich Energie genommen», sagte Hofbauer. Mit dem 3:3 ging es auch in die finale Phase. Einer umkämpften letzten Periode, in der schliesslich die Leader Fankhauser und Matthias Hofbauer den Ausschlag gaben. Letzterer: «Erstens sind wir dafür da, in solchen Phasen da zu sein, und zweitens ist unser Siegeswille eine Stärke von uns.» Am Wochenende geht die Serie mit zwei Spielen in Zuchwil weiter. «Wenn wir parat sind, auch auf unkonventionelle Chancen, die sich aus dem Spiel von Rychenberg ergeben, zu reagieren und sie zu nutzen, denke ich, sieht es zusammen mit dem Heimvorteil gut aus für uns», hält Wiler-Captain Matthias Hofbauer fest. Dem ist definitiv so.


 

HC Rychenberg Winterthur - SV Wiler-Ersigen 3:6 (3:0, 0:3, 0:3)
Oberseen, Winterthur. 677 Zuschauer. SR Kaiser/Meier.
Tore: 3. Grunder (Jolma) 1:0. 5. Kern (Schwerzmann) 2:0. 15. Kern (Schwerzmann) 3:0. 29. Meister (Flühmann) 3:1. 31. Berlinger (Steffen) 3:2. 31. Matthias Hofbauer (Bichsel) 3:3. 54. Fankhauser (Matthias Hofbauer) 3:4. 57. Fankhauser (Matthias Hofbauer) 3:5. 60. (59:41) Meister (Berlinger) 3:6.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
Wiler-Ersigen: S. Zimmermann; Bichsel, Garnier; C. Hofbauer, M. Hofbauer Fankhauser; Wittwer, Schmocker; Gerber, A. Zimmermann, Berlinger; Nussbächer, Bieber; Fühmann, Meister, Wolf; Hirschi, Gloor, Steffen.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Streit (krank)

Bericht "Mittellandzeitung"

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