04.
2012
Wiler-Ersigen baut die Führung aus
Auch im zweiten Playoff-Finalspiel der Männer gewinnt Wiler-Ersigen. In der Zürcher Saalsporthalle siegt der Berner Titelverteidiger vor 1385 Zuschauern mit 8:4 gegen die Zürcher Grasshoppers. Im letzten Drittel legte der SVWE einen Gang zu.
Ab der 54. Minute wurde der GC-Torhüter Jonas Wittwer zum „Waffenläufer", wie einst sein Gegenüber Daniel Streit das Hin- und Herrennen des Torhüters zwischen Spielerbank und Tor so treffend bezeichnete. Früh ersetzten die Zürcher Trainer ihren Schlussmann zu Gunsten eines zusätzlichen Feldspielers. Die Massnahme zeugte von einer gewissen Verzweiflung - 6:3 führte Wiler-Ersigen bereits zu diesem Zeitpunkt. Zweimal trafen die Berner in der Schlussphase noch ins leere Tor (58./59.), erst kurz vor Schluss fand ein abgelenkter Schuss von GC-Verteidiger Pascal Helfenstein den Weg zum 4:8-Schlussstand ins Netz.
Wiler-Ersigen behält die Nerven
Es war eine weitere Lektion, welche der Berner Titelverteidiger seiner Konkurrenz erteilte. Zwei Drittel lang durften die Zürcher vor 1385 Zuschauern in der Saalsporthalle auf einen Ausgleich der Serie hoffen. Dann zog Wiler-Ersigen das Tempo etwas an und schon stand es nach zwei Treffern der überragenden zweiten Formation (47./52.) 3:6. Solange die Hoppers die Emotionen hoch halten konnten, waren sie einigermassen auf Augenhöhe. Doch es war ein heisser Tanz: Ersatzspieler Luca Maffioletti verlor in der 33. Minute die Nerven, als er Esa Jussila, welcher auf die GC-Spielerbank gechecked wurde, gleich wieder umstiess, als dieser aufstand. Beim anschliessenden Überzahlspiel glich Christoph Hofbauer für Wiler-Ersigen auf 3:3 aus, kurz danach schoss Adrian Zimmermann die Berner erstmals in Führung (36.).
Zuvor hatte es gar nicht so schlecht ausgesehen für die Hoppers. Die frühe Führung Wiler (3.) steckten die Zürcher rasch weg und gingen bis zur 23. Minute durch Linard Parli (15.) und Zürcher gar 2:1 in Führung. Nur elf Sekunden später glich Lukas Meister aber bereits wieder aus. Aber auch GC wusste eine passende Antwort: In Überzahl schoss Nico Scalvinoni das 3:2 (27.). Es sollte dies für lange Zeit aber der letzte Zürcher Treffer bleiben.
GC zu ungeduldig
„The difference are the shots" (Der Unterschied sind die Schüsse) rief GC-Trainer Magnus Svensson einmal während der Partie seinen Schützlingen zu. In der Tat war die Schussqualiät der Hoppers deutlich weniger gut, als diejenige der Wiler-Spieler. Um es weniger im Trainerdeutsch zu sagen: Die Grasshoppers schossen zwar oft, aber oft zu ungenau. Im Gegensatz dazu, bedeuten die Abschlüsse der Berner jedes Mal Torgefahr. Vor allem hat Wiler-Ersigen aber das Selbstvertrauen des Seriensiegers. Selbst als die Hoppers in Führung lagen, blieb die Bank der Berner ruhig. Es ist die Überzeugung, zu wissen, wie die nötigen Tore zu schiessen sind, die den Meister in heissen Phasen ruhig bleiben lässt.
Grasshoppers Zürich - Wiler-Ersigen 4:8 (1:1; 2:3; 1:4)
Saalsporthalle. - 1385 Zuschauer. - SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 3. Meister 0:1. 15. Parli 1:1. 23. (22:25) Zürcher (Kapanen) 2:1. 23. (22:36) Mendelin (Quist) 2:2. 27. Scalvinoni (Helfenstein/Ausschluss Mendelin) 3:2. 34. Christoph Hofbauer (Quist/Ausschluss Maffioletti) 3:3. 36. Adrian Zimmermann (Jussila) 3:4. 47. Mendelin (Schmocker) 3:5. 52. Jussila (Quist) 3:6. 58. (57:22) Steffen 3:7 (ins leere Tor). 59. (58:28) Meister (Gloor) 3:8 (ins leere Tor). 60. (59:05) Eigentor 4:8 (Grasshoppers Zürich mit sechs Feldspielern).
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Grasshoppers Zürich, 1-mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen.
Grasshoppers Zürich: Jonas Wittwer; Helfenstein, Hostettler; Jakubek, Adank; Ladner, Kaiser; Parli, Scalvinoni, Lukas Wittwer; Kapanen, Wolfer, Zürcher; Meier, Merki, Moilanen; Maffioletti.
Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Hirschi; Quist, Schmocker; Bieber, Wittwer; Fankhauser, Christoph Hofbauer, Matthias Hofbauer; Jussila, Mendelin, Adrian Zimmermann; Berlinger, Gloor, Meister.
Bemerkungen: Beide Teams komplett. - 49:38 Time-out Grasshoppers Zürich, ab 53:30 bis 54:07, 56:08 bis 60:00 mehrheitlich ohne Torhüter. - Zürcher (Grasshoppers Zürich) und Streit (Wiler-Ersigen) als beste Spieler ausgezeichnet
spielerpapi
02. 04. 2012