Zu null zum sechsten Qualisieg

Die Anzeigetafel zeigte die 44. Minute. Topskorer Vänttinen legte an der Slotgrenze auf Mendelin. Dieser zog gewohnt schnörkellos ab - 3:0. Das Spiel war gelaufen, denn bis dahin und auch danach warteten die 1054 Zuschauer vergeblich auf ein wie im Hinspiel von den Tigers zelebriertes Offensivspektakel. Damals führten sie nach 12 Minuten mit 5:0 und fügten dem Schweizer Meister die bislang einzige Saisonniederlage zu (8:4). So aber feierte Pascal Haab im Dress des Schweizer Meisters seinen ersten Shutout und die ganze Equipe seit dem Amtantritt von Trainer Thomas Berger 2003 den sechsten Qualifikationssieg en Suite - ein Novum in der Geschichte der höchsten Spielklasse und ein wahres Husarenstück.

Für Headcoach Berger ist dieser Fakt allerdings einzig die Realisierung der vor der Saison festgelegten Ziels. „Es ist aber natürlich schön, dass dies schon jetzt der Fall ist", meinte Berger schmunzelnd. Lieber diskutierte er aber ob der Art und Weise, wie das heutige Spiel gewonnen wurde. „Alles was wir uns heute vorgenommen haben, konnten wir auch umsetzen." Imposant sei vor allem gewesen, dass sie defensiv den Gästen fast nichts zugestanden hätten, doch gleichzeitig auch offensiv dominant aufgetreten seien. So suchte die Soutter-Truppe oftmals vergebens nach guten Abschlussmöglichkeiten, die pro Drittel meist an einer Hand abzuzählen waren. „Wir müssen Wiler ein Lob machen, denn sie standen defensiv sehr gut", erklärte Tiger-Nativerteidiger Markus Gerber nach der Nullnummer. Und ob ihrer offensiven Harmlosigkeit zeigte auch er sich eher überrascht.

„Auf dem richtigen Weg."
Eher konnte es sich der Leader auch noch leisten, etliche Topchancen auszulassen. Gleich reihenweise brennte es lichterloh vor Natihüter Gerber, der sein Team nicht nur lange im Spiel hielt, sondern auch vor einer höheren Niederlage bewahrte. Ein Beispiel aus der 33. Minute: Krähenbühl scheiterte alleine vor Gerber, vergab in extremis und setzte den unterdessen wieder eroberten Ball an die Latte. So war das Spiel auch zu diesem Zeitpunkt noch offen. Erst mittels Energieanfall von Zeller - dieser tankte sich an der Bande durch und schoss mit einem wahren Kunstschuss ins lange hohe Eck - gelang die Bewerkstelligung des zweiten Treffers, nachdem Mendelin im ersten Drittel zum 1:0 (4.) getroffen hatte.

Mit dem neunten Sieg in Serie und notabene zum zweiten Mal ohne ihren Naticenter Roger Gerber antretend, bewies der Schweizer Meister eindrücklich seine Qualität und Breite im Kader - auch in dieser Spielzeit. „Wir können Ausfälle ohne weiteres kompensieren. Das gibt uns Sicherheit", stellte auch Berger fest. „Insofern sind wir auf dem richtigen Weg." Bei zwei Siegen in den letzten beiden Runden gegen Uster und Chur, winkt der Equipe gar die zweitbeste Punktzahl, nach den fünfzig Punkten in der Saison 2003/04. Am 7. März dann folgt der Cupfinal gegen eben jene Tiger, die dann aber mit Sicherheit wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen werden.

Wiler-Ersigen - Unihockey Tigers Langnau 3:0 (1:0,1:0,1:0)
Grossmatt, Kirchberg. - 1045 Zuschauer. - SR Güpfert/Servodio.
Tore: 5. Mendelin (Vänttinen) 1:0. 38. Zeller (Jungo) 2:0. 44. Mendelin (Vänttinen) 3:0.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen, 3-mal 2 Minuten gegen Tigers.
Wiler-Ersigen: Haab; Bichsel, Thorsell; Bieber, Wallgren; Berger, Jungo; Eggs; Mendelin, Zimmermann, Vänttinen; Krähenbühl, Balmer, Zürcher; Wittwer, Zeller, Mutti.
Tigers Langnau: P. Gerber; Lehti, Wyss; M. Gerber, Sutter; Held; Zalesny, Oilinki, Stucki; Mühlethaler, Lüthi, Tanner; Liechti, Hofer, Aeschbacher, Burkhalter.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Streit, Gerber (beide krank). Tigers ohne Buser (verletzt). Rindlisbacher, Pergelius (abwesend). 33. Lattenschuss Krähenbühl. 45. Timeout Tigers. 57. Tor von Wittwer wegen hohen Stocks aberkannt.