09.
2017
Zug hat den HCR gefordert
45 Minuten lang bot Zug United dem HC Rychenberg Paroli, ehe der Vorjahreszweite der Qualifikation mit drei Toren innert 71 Sekunden das Spiel drehte und letztlich souverän 9:4 siegte.
Grundsätzlich gelang Zug United der Start in die Saison als Aufsteiger in die NLA. Nach zwei Dritteln stand es zwischen dem HC Rychenberg Winterthur und den Zentralschweizern 3:3. Und es kam noch besser: Kurz nach Beginn des Schlussabschnitts fing der Schwede Billy Nilsson einen Pass seines Landsmanns Rasmus Sundsted ab und hob den Ball nach einem fulminanten Sprint elegant über Keeper Ruven Gruber. Zug United führte nach knapp 41 Minuten vor 650 Zuschauern in der Winterthurer Oberseen-Halle gegen den Favoriten.
Doch das Team von Rolf Kern - und insbesondere die Linie mit dem für das letzte Drittel eingewechselte Sundstedt - stemmten sich in der Folge mit aller Heftigkeit und Klasse gegen die Niederlage. Sie drängten die Zuger zusehends in die eigene Platzhälfte und kamen zum Erfolg. Linard Parli, Tobias Studer und Fredrik Holtz trafen innert nur 71 Sekunden und stellten von 3:4 auf 6:4. Aus dieser Schieflage vermochte sich Zug trotz Time-out und aggressiverem Forechecking nicht mehr zu befreien. Vielmehr kassierten die Zentralschweizer noch drei weitere Treffer, sodass das Verdikt am Ende deutlich ausfiel. «Es schien, als wären wir mit der Führung nervös statt selbstsicher geworden», meinte Manuel Staub nach dem Rennen. Captain Sandro Poletti ortete noch weiteres Steigerungspotenzial: «Wir haben in der ganzen Partie zu wenige Zweikämpfe gewonnen - oder sind auch zu wenig in die Zweikämpfe gewonnen.» Es war nach saisonübergreifend 23 Siegen die erste Niederlage für Zug United in einem Pflichtspiel seit dem 19. November 2017.
Zug fand dreimal eine Antwort
Zwei Drittel lang war es ein zäher Kampf zwischen den beiden Teams mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Beide agierten in der Defensive solide und waren bedacht, dem Gegner wenig Raum und Chance zuzugestehen. Was dennoch aufs Tor kam, war zumeist eine sichere Beute der beiden Torhüter. Die Winterthurer nutzten Mitte des ersten Drittels eine Unaufmerksamkeit zur Führung. Der aufgerückte Verteidiger Niklas Niiranen wurde am zweiten Pfosten vergessen und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Die Zuger kamen im Powerplay durch einen satten Distanzschuss Manuel Staubs zum Ausgleich.
Ähnlich präsentierte sich das Bild im zweiten Spielabschnitt: Der HCR legte durch Holtz und Parli zweimal vor; zweimal hatte Zug durch Marcus Thunvall und Billy Nilsson die Antwort. Die ausgeglichenen Kräfteverhältnisse erlebten dann in der zweiten Drittelspause die entscheidende Veränderung: Rychenbergs Star Rasmus Sundstedt machte sich nach vierwöchiger Verletzungspause bereits für seinen Einsatz. Die Impulse des schwedischen Internationalen belebten das Spiel der ersten Formation der Gastgeber, die letztlich acht der neun Treffer realisierte.
HC Rychenberg Winterthur - Zug United 9:4 (1:1, 2:2, 6:1)
Oberseen, Winterthur - 650 Zuschauer - SR: Wehinger/Zurbuchen
Tore: 11. Niiranen (Hautaniemi) 1:0. 18. Staub (Thomas Grüter/Ausschluss Conrad) 1:1. 26. Holtz (Conrad) 2:1. 28. Thunvall (Suter) 2:2. 34. Parli (Wöcke) 3:2. 38. Billy Nilsson (Staub) 3:3. 41. Billy Nilsson 3:4. 46. (45:09) Parli (Sundstedt) 4:4. 46. (45:55) Studer (Gutknecht) 5:4. 47. (46:20) Holtz (Conrad) 6:4. 50. Conrad (Parli) 7:4. 53. Sundstedt (Parli) 8:4. 54. Parli (Sundstedt) 9:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
HC Rychenberg Winterthur: Gruber; Conrad, Huser; Niiranen, Gutknecht; Parli, Wöcke, Holtz; Hautaniemi, Koskelainen, Schaub; Studer, Sundstedt.
Zug United: Bär; Staub; Hietanen; Menon, Yannick Schelbert; Uhr, Fiechter; Poletti, Thomas Grüter, Billy Nilsson; Thunvall, Koutny, Suter; Joshua Schelbert, Flütsch, Laely.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Grunder (abwesend) und Schwerzmann (verletzt), Zug ohne Petter Nilsson (krank), Furger und Crivelli (beide verletzt). 47. Time-out Zug.