15.
12.
2015
Nati Frauen A | Autor: Voneschen Reto

Es fehlte ein My bei Mys Penalty

Nach dem Weltmeistertitel der Schwedinnen gab's vor allem ein grosses Thema: War der Penalty von Finnlands Jungstar My Kippilä zurückgezogen oder nicht? Nun ist die Antwort klar: Ja. Die tschechischen Schiedsrichter hatten richtig entschieden.

Es fehlte ein My bei Mys Penalty Stein des Anstosses: My Kippiläs umstrittener Penaltyversuch (Bild Erwin Keller)

Ein bisschen Drama ist bei Finnland wohl immer. Erstmals überhaupt wurde ein WM-Final im Penaltyschiessen beendet. Die Schwedinnen zeigten dabei die besseren Nerven. Anna Jakobsson glich mit dem letzten Penalty aus, im ersten Zusatzversuch verwertete Amanda Johansson Delgado, nachdem zuvor Veera Kauppi an Schwedens Torfrau Sara Hjorting scheiterte.

Zu reden gab vor allem der Versuch von Finnlands Verteidigerin My Kippilä. Die junge Dame, die mit zarten 15 Lenzen anno 2012 bereits U19-Weltmeisterin geworden war, traf zwar im dritten finnischen Versuch, die tschechischen Schiedsrichter entschieden aber sofort auf «nicht gültig», da der Zorro-Penalty zurückgezogen worden sei. Hier der Penalty im Bild:


Sofort brodelte es in der Online-Community. Einige finnische Fans beklagten sich nach Spielschluss, dass der Schiri-Entscheid falsch gewesen sei und Finnland so eigentlich der wahre Sieger des Penaltyschiessens sei. Auch bei unserer sonntäglichen Umfrage auf Facebook wurde eifrig gestritten. Bei unseren Usern, wie auch in Finnland hielten sich die «richtig» und «falsch» Stimmen ungefähr die Waage. Das schwedische Innebandy Magazinet befragte dazu auch die Zorro-Spezialisten Peter Runnestig, Alexander Nede und Jens Frejd (Köniz). Einhelliges Urteil: Richtiger Entscheid der Unparteiischen. My Kippilä sagte nach der Partie, dass dieser Versuch in finnischen Ligaspielen immer gezählt habe.

Der tschechische Verband wollte es ganz genau wissen und untersuchte den Versuch ganz genau. In einem Video stellte er fest, dass der Ball für einen ganz kurzen Moment nicht in Vorwärtsbewegung war, wie er laut Regelwerk ja müsste. Hier der Videobeweis:

Fazit: Viel Lärm um Nichts. Die gute My (ausgesprochen Mü) hat den Ball ein My (ausgesprochen auch Mü, laut Duden bedeutend «ein Millionstel») zurückgezogen. Dazu passt der Kommentar unserer finnischen Kollegen von pääkallo.fi: «In einem WM-Final machst du so einen Trick nicht». Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht ein Anpassen der Regel an jene des Eishockeys nicht mehr Sinn machen würden. Dort heisst es ja, dass der Spieler immer in Vorwärtsbewegung sein muss, nicht aber der Ball. Gut möglich, dass dies bald ein Thema bei der IFF werden könnte.

Hans 213.196.162.34

21:44:05
19. 12. 2015
Der Körper ist in einer Vorwärtsbewegung. Der Ball immer am Stock. Und da soll der Ball still stehen?

Frag mich 213.202.55.75

01:22:20
19. 12. 2015
@sr: Richtig, wenn er den Stockschlag sieht, soll er ihn pfeifen. Wenn er ihn nur vermutet, weil er das Zusammenkrachen zweier Stöcke gehört hat, dann soll er ihn nicht pfeifen. Und es war definitiv zu knapp, um das zu erkennen. Ergo: Wenn ein Schiri nicht ganz sicher sieht, dass es keine Vorwärtsbewegung gab, dann muss er davon ausgehen, dass es eine Vorwärtsbewegung gab. Und aus der Position wo der Schiris stand (Torlinie), konnte er unmöglich beurteilen, ob die Vorwärtsbewegung unterblieben ist. Das Video selber ist vermutlich von der Höhe der Mittellinie aufgenommen worden und einige Meter über dem Boden. Zudem sind die eingeblendeten Striche täuschend, da der Ball im Moment der mutmasslichen "Nicht-Vorwärtsbewegung" rund 20 cm über dem Boden war. Schlussendlich hat der Schiri also einfach einen Tatsachenentscheid gefasst, den er nur vermuten konnte aus dieser Perspektive. Er war also nicht objektiv, sondern mutmassend. Und das finde ich falsch in einem WM-Finale, erst recht im Penaltyschiessen.

sr 46.14.170.202

11:49:17
17. 12. 2015
@ Frag Mich: Der Tatsachenentscheid der Schiedsrichter war laut Video nicht falsch. Punkt. Was du schreibst, ist nicht ganz logisch. Laut Reglement ist es verboten, auf den Stock zu schlagen - OK. Wenn der Schiri also einen Schlag auf den Stock sieht, muss er das Vergehen ahnden. Das Reglement sieht vor, dass etwas nicht geschehen soll, und der SR einzugreifen hat, wenn er feststellt, dass es dennoch geschieht. So weit, so gut. Es steht aber NICHT, dass der Ball weder anhalten, noch rückwärts gehen dürfe. Es steht im Gegenteil, dass er immer vorwärts gehen müsse. Der Schiri prüft hier also, ob etwas fortdauernd erfüllt ist - und wenn das nicht mehr klar ist, unterbricht er. Wörtlich: "Er [der Ball] muss sich aber während der ganzen Ausführung in einer Vorwärtsbewegung befinden." Zwar spitzfindig, aber eben anders: Entweder, der SR ist sich sicher, dass der Ball vorwärts ging, dann ist der Penalty korrekt. Sonst eben nicht.

Frag mich 213.202.48.40

22:23:02
16. 12. 2015
@sr: ist schon so wie Du schreibst. Aber es ist eben selbst in Zeitlupe nicht erkennbar, ob der Ball nicht doch vielleicht in Vorwärtsbewegung war. Ein Schiri pfeift ja einen Stockschlag auch nicht dann, wenn er zwei Stöcke zusammenknallen hört, sondern wenn er mit den Augen gesehen hat, dass es regelwidrig war. Und das haben die tschechischen Schiedsrichter bei My ganz sicher nicht gesehen, sonst würde man es in der Zeitlupe auch ganz sicher sehen. @Tja: My sagte ja noch, dass genau dieser Penalty in Ligaspielen bis anhin immer als Tor gegolten hat. Warum sollte sie ihn dann nicht auch im WM-Finale zeigen. Ich habe noch nie auf hohem Niveau einen Schiri gesehen, der einen wichtigen Penalty aberkannt hat, ohne sich zu 100% sicher zu sein. Siehe Schwedisches Finale von 2011 als Bult den 6. Penalty für Warberg auf der Torraumlinie zur Seite gezogen hat - da war es eindeutig. Es bleibt einfach ein Fehlentscheid, den man ja auch einfach zugeben könnte. Dann wär es halt so. Aber sich auch noch rausreden wollen - na ja....

franky 193.246.68.29

17:18:50
16. 12. 2015
Solche Penalties wurden schon zu Dutzenden als Tor gewertet, da der Ball zu keinem Zeitpunkt offensichtlich zurückgezogen wird oder stehen bleibt. Aus meiner Sicht deshalb klar ein Tor. ABER: Wenn der Schiedsrichter pfeifft ist es kein Tor, er hat auch im Unihockey keine Zeitlupe zur Verfügung... ;-)

sr 46.14.170.202

14:11:58
16. 12. 2015
@ Pro Zorro: Der Ball muss IMMER VORWÄRTS gehen. Das ist nicht das gleiche, wie "nie zurück". Anhalten = Penalty fertig.

Pro Zorro 194.39.218.10

12:43:24
16. 12. 2015
Meiner Meinung nach, müssen hier ebenfalls die Schiedsrichter auf Tor entscheiden. Der Ball ist nie in einer Rückwärtsbewegung. Der Ball darf ja laut Reglement auch in einer Horizontalen-Bewegung sein. Ausserdem, wenn der Schütze schon in einem Final noch so viel Mut zusammenbringt um den Zorro zu machen und es funktioniert,..."why not"?

Tja 176.127.189.60

00:44:24
16. 12. 2015
Also wenn man mal die Bewegung der Kamera "rausrechnet" dann geht der Ball schon ein winziges Stück rückwärts. Die Eishockeyregel wäre schon interessant dann müsste man halt auf die Füsse statt auf den Ball schauen. Und technisch gesehen müsste man dann auch stehenbleiben dürfen (....) Aber auch da gäbe es Diskussionen. @ Frag mich: wenn du genau weisst dass dein Penalty 50% der Leute nicht geben würden weil sie ihn als irregulär auslegen, dann machst du ihn nicht!

Frag mich 213.202.57.244

19:49:58
15. 12. 2015
Welcher Körperteil müsste dann in Vorwärtsbewegung sein? Ein Fuss oder eine Hand geht schnell mal nach hinten bei einem Penalty und andere Körperteile bleiben schon mal stehen. Klarer Fehlentscheid der Schiris. Wenn dieser Treffer nicht gegeben wird, dann müsste auch jeder Penaltytreffer aberkannt werden, in welchem die horizontale Richtung des Balles geändert wird (z.B. links nach rechts), da absolut jeder Ball im toten Punkt kurz stehen bleibt. "In einem WM-Final machst du so einen Trick nicht"? In einem WM-Final entscheidest Du im Zweifel immer für den Schützen! Eine Riesenfrechheit und Arroganz, welche unbedingt Thema sein muss bei der IFF.

Meine Meinung 31.164.86.9

17:59:46
15. 12. 2015
Die Anwendung des "Vorwärtslaufens", Analog des Eishockeys würde nicht zu weniger Diskussionen in stritigen Penaltysituationen sorgen...
Am vergangenen Wochenende qualifizierten sich an den Qualifikationsturnieren in Lettland und Italien neben der Schweiz zehn weitere Nationen für die Frauen-WM vom Dezember... 12 Teams aus Europa für Frauen-WM qualifiziert
Das Frauen-Nationalteam kann auch die vierte Partie und somit das Finalspiel der WM-Qualifikation in Lignano Sabbiadoro für sich entscheiden. Die Schweizerinnen gewinnen... Schweiz gewinnt WM-Qualifikationsturnier
Auch im dritten Spiel der WM-Qualifikation im italienischen Lignano Sabbiadoro werden die Schweizerinnen ihrer Favoritenrolle gerecht und feiern gegen Ungarn einen 22:0-Sieg. Dritter klarer Zu-Null-Sieg
Die Frauen-Nati gewinnt das zweite WM-Qualifikationsspiel in Lignano Sabbiadoro (ITA) klar mit 15:0 gegen Dänemark und qualifiziert sich somit für die Weltmeisterschaft in... Die Schweiz qualifiziert sich für die Frauen-WM

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