12.
2009
Interviews nach dem Finale
Felix Coray, findest du schon Worte für eine erste Analyse?
Ja, das geht schon. Die Spielerinnen haben versucht das umzusetzen, was wir ihnen vorgegeben haben. Unglücklich waren natürlich schwachen fünf Minuten im Mitteldrittel. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, das Spiel bis zur 40. Minute eng zu halten und dann zuzuschlagen. Das 6:2 im Schlussdrittel war dann der endgültige Knick. Ein drittes Tor hätte uns vielleicht noch mal zu Aufschwung verholfen.
Wie erklärst du dir die schwachen fünf Minuten?
Schwer zu sagen, es fehlte an der Konzentration, das nutzen die Schwedinnen eiskalt aus. Dazu kommt, dass wir zwar Chancen hatten, aber diese zu wenig nutzten.
Einige Spielerinnen wirkten müde, wie erklärst du das?
Es war einerseits wie schon einmal erwähnt, das siebte Spiel in zehn Tagen, andererseits brauchten wir heute auch viel Kraft. Wir haben nicht die Breite im Kader wie Schweden, wir hatten keinen dritten Block, der Entlastung für die ersten zwei Formationen hätte sorgen können.
Was nehmt ihr mit aus Västeras?
Unser Ziel war das Finale, das haben wir erreicht und wir können stolz sein auf unsere Leistung. Wir haben sicher wichtige Erfahrungen gesammelt für die nächste Weltmeisterschaft. Wir haben zwar noch nicht darüber gesprochen, aber ich hoffe, dass auch die routinierteren Spielerinnen dann dabei sind. Eines ist klar: Wir müssen die Energie, die wir hier hatten, mit an die nächste WM nehmen.
Ramona Gabathuler, wie hast du das Finalspiel erlebt?
Wir haben unsere Chancen gesehen, wir wollten Gold und nach dem ersten Drittel sah es auch gut aus. Die fünf Minuten im Mitteldrittel waren unnötig, wenn wir das Spiel länger offen halten hätten können, wer weiss was noch geschehen wäre...
Was war das beste Erlebnis an dieser WM?
Schon das Finalspiel, vor so einer Kulisse zu spielen, ist schon speziell. Das war eine wirklich tolle Atmosphäre.
Wie nervös wart ihr vor dem Finale?
Kurz davor ein wenig, aber in der Vorbereitung gar nicht. Unser Ziel war das Finale, das hatten wir erreicht, zu verlieren hatten wir heute gar nichts mehr. Geschlafen habe ich sonst sehr gut.
Die Schwedinnen haben mit ihrem Forechecking ziemlich viel Druck gemacht. Wie hast du das erlebt?
Wir haben vermutet, dass sie so kommen würden, aber im Spiel war das dann schon recht heftig. Wir versuchten mit hohen Bällen dagegen zu halten, zum Teil ist uns das gut gelungen. Aber es war auch für unsere Stürmerinnen sehr schwer, sie mussten einen enormen Aufwand betreiben gegen die grossen Verteidigerinnen.
Was habt ihr euch für die WM in zwei Jahren vorgenommen?
Für uns ist klar: In zwei Jahren schlagen wir die Schwedinnen. Das haben jetzt alle in der Kabine gesagt.