12.
2023
Schweiz geduldig zum Auftaktsieg
Die Schweizerinnen gewinnen das erste Spiel der Frauen-WM gegen Norwegen mit 8:2. Ein Doppelschlag kurz vor der zweiten Pause bringt die Vorentscheidung für das Team von Oscar Lundin kurz nach der einzigen Druckphase der Skandinavierinnen.
Immer weiter nahm der Druck der Schweizerinnen zu, nach 25 Minuten wäre auch die norwegische Torhüterin Maiken Ellis geschlagen gewesen. Doch der Schuss von Anja Wyss prallte am Pfosten ab, wenige Augenblicke später vergab auch die neue Schweizer Rekord-Nationalspielerin Corin Rüttimann eine hochkarätige Chance. Dann eröffnete Céline Stettler endlich das Skore, nachdem Seraina Fitzi hinter dem gegnerischen Tor erfolgreich Druck gemacht und den Ball erobert hatte. Die Erleichterung war spürbar - doch entschieden war das Spiel damit vorerst noch nicht.
Weitschüsse wirkungslos
Zu Beginn der Partie hatte die Schweiz wie erwartet mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, die wirklich guten Chancen blieben aber Mangelware. Immer wieder versuchten es die Schweizerinnen mit Schüssen aus der Distanz, die jedoch meist in den Händen der norwegischen Torhüterin endeten. Die Arbeit direkt vor dem Tor war vorerst noch ungenügend. So ging das mit neun WM-Debütantinnen spielende Schweizer Team mit 0:0 in die erste Pause.
Im Mitteldrittel zeigte das Team von Oscar Lundin - auch für ihn ist es die erste A-Weltmeisterschaft als Headcoach der Schweiz - noch mehr Vorwärtsdrang. Nach dem 1:0 in der 28. Minute durch die dritte Linie musste aber plötzlich auch Lara Heini vermehrt eingreifen. Kurz nach Spielhälfte blieb der Jubel der Norwegerin Rikke Ingebrigtsli Hansen förmlich im Hals stecken, ihre Pixbo-Teamkollegin Heini rettete blitzschnell.
Auswurf bringt die Vorentscheidung
Die Schweiz behielt den knappen Vorsprung in dieser Phase also etwas glücklich. Nach mehreren Paraden fasste sich Lara Heini schliesslich ein Herz und lancierte Nathalie Spichiger mit einem pfeilschnellen Auswurf. Diese legte auf die Seite zu Captain Isabelle Gerig, endlich fiel das 2:0. Nur 45 Sekunden später traf mit Doris Berger die zweite Verteidigerin, sie rückte auf und wurde von Luana Rensch erblickt. Dieser Doppelschlag vor der zweiten Pause tat den Schweizerinnen sichtlich gut.
Im Schlussdrittel blieb ein Aufbäumen der Norwegerinnen vorerst aus, die Schweiz scheiterte zudem nicht zum ersten Mal an der gegnerichen Torumrandung. Schliesslich waren es erneut zwei Tore innert kurzer Zeit, die mit dem 5:0 die definitive Entscheidung brachten: Erst bediente Gerig ihre Zuger Vereinskollegin Rüttimann mit einer schönen Drehung von hinter dem Tor, dann traf die fürs letzte Drittel eingewechselte Debütantin Leonie Wieland.
Fotogalerie
Powerplay-Tore und noch ein Doppelschlag
Knapp zehn Minuten vor Schluss musste erstmals eine Spielerin auf die Strafbank. Das Schweizer Powerplay funktionierte einwandfrei und nach 31 Sekunden wurde Anja Wyss vor dem Tor perfekt von Corin Rüttimann angespielt. Anderthalb Minuten später war es dann hingegen um Lara Heinis Ungeschlagenheit geschehen, Rikke Ingebritsli Hansen traf doch noch für die Norwegerinnen. Und auch die erste Strafe gegen die Schweiz wurde ausgenutzt, in der 58. Minute stand es nur noch 6:2.
Da in den letzten 15 Sekunden Wyss und Spichiger noch ein kleines "Schlussbouquet" herbeizauberten, endete die Partie mit 8:2 doch noch deutlich. Obwohl den Schweizerinnen fast zwei Drittel lang das Toreschiessen schwer fiel, ist der wichtige Auftaktsieg gelungen und Norwegen im ersten Länderspiel seit dem WM-Viertelfinal vor sechs Jahren besiegt. Im anderen Spiel der Gruppe A bezwang Finnland Lettland deutlich mit 14:1, nach der Hälfte des Spiels stand es schon 8:0. Die Finninnen sind am Sonntagmorgen um 10:00 Uhr MEZ der nächste Gegner des Schweizer Teams.
Hier gibts den Liveticker zum Nachlesen.
Hier gehts zu den Match-Highlights auf der IFF-App.
Frauen A-Weltmeisterschaft 2023
Schweiz - Norwegen 8:2 (0:0, 3:0, 5:2)
OCBC Arena, Hall 1, Singapur. 397 Zuschauer. SR: Kirjonen/Sirkka (FIN).
Tore: 28. Stettler (Fitzi) 1:0. 38. (37:30) Gerig (Spichiger) 2:0. 39. (38:15) Berger (Rensch) 3:0. 48. (47:06) Rüttimann (Gerig) 4:0. 49. (48:00) Wieland (Gämperli) 5:0. 52. (51:10) Wyss (Rüttimann) 6:0 (Powerplaytor). 53. (52:41) Ingebritsli Hansen (Fagerhoi) 6:1. 58. Fagerhoi (Einstulen) 6:2 (Powerplaytor). 60. (59:45) Wyss 7:2. 60. (59:54) Spichiger (Rüttimann) 8:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz. 1mal 2 Minuten gegen Norwegen.
Schweiz: Heini; Rensch, Larsson; Berger, Gredig; Stettler, Bertini; Thomi; Gerig, Rüttimann, Spichiger; Hanimann, Gämperli, Metzger; Wyss, Ediz, Fitzi; Bergmann, Wieland.
Norwegen: Ellis; Einstulen, Pedersen; Benko, Dagestad; Wolf, Craig; Ingebritsli Hansen, Kristiansen Fagerhoi; Hedlund Eriksen, Ida Sundberg, Terjesen; Simonsen, Johanna Ragnarsson, Navestad Gundersen; Sundnes, Wiik, Olsen.
Bemerkungen: Corin Rüttimann anlässlich ihres 136. Länderspiels als Schweizer Rekord-Nationalspielerin geehrt. Corin Rüttimann (Schweiz) und Maiken Ellis (Norwegen) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.