29.
11.
2023
Nati Frauen A | Autor: Güngerich Etienne

Trauma vergessen machen

Rekord-Weltmeister Schweden kehrt für die 14. WM der Frauen an den Ort zurück, an dem es letztmals kein Gold gab. Tschechien will in Singapur endlich seine zweite Medaille holen, während Polen und die Slowakei - die beiden Aussenseiter der Gruppe B - den 5. Platz ins Visier nehmen.

Trauma vergessen machen Asa Karlsson wird nach den Spielen in Singapur als Nationaltrainerin Schwedens abtreten. (Bild: IFF)

Sofia Joelsson, dieser Name sorgte in Schweden für Aufruhr. Denn er fehlte bei der Bekanntgabe des schwedischen WM-Kaders. Drei Mal nahm die Stürmerin von Thorengruppen bisher an Weltmeisterschaften teil und hatte mit 38 Skorerpunkten (28+10) massgeblichen Anteil an den Titeln von 2017, 2019 sowie 2021. Auch die aktuell 26 Punkte in der SSL reichten nicht für ein Aufgebot aus. Entsprechend enttäuscht äusserte sich Joelsson anschliessend in der schwedischen Presse über ihre Nichtnomination.

Karlssons Abschied
Nationaltrainerin Asa Karlsson mag ihre Gründe haben, warum sie eine der erfolgreichsten Skorerinnen der Landesauswahl zu Hause lässt. Sie nominierte stattdessen mit Hanna Nordstrand von Täby ein aufstrebendes Talent, das beim U19-Weltmeistertitel Schwedens für Furore sorgte und ihr Glück kaum fassen konnte. Die 19-Jährige wird im Nationalteam auf erfahrene Kräfte wie Moa Tschöp und Emelie Wibron treffen. Auch Ida Sundberg, die als einzige Schweizer Legionärin ihre vierte WM in Angriff nimmt, wird in der Garderobe zugegen sein. Für Übungsleiterin Karlsson wird es dagegen die dritte und letzte Weltmeisterschaft als Cheftrainerin. Dies offenbarte sie an der Pressekonferenz anlässlich der Kader-Bekanntgabe.

Vor 18 Jahren, als die WM letztmals in Singapur über die Bühne ging, amtete Karlsson noch als Assistenztrainerin. Die Erinnerungen an das damalige Turnier sind aber keine besonders guten. Die Schwedinnen verpassten nämlich aufgrund einer Halbfinal-Niederlage gegen Finnland den Finaleinzug und mussten sich mit Bronze begnügen. Die Reaktion auf diese Schmach fiel jedoch mit acht Mal Gold in Serie heftig aus. Nun strebt Schweden in der tropischen Hitze des asiatischen Stadtstaates den insgesamt elften Titel an.

UPL-geprägtes Tschechien
Schwedens grösster Widersacher wird in der Gruppenphase Tschechien sein. Die Osteuropäerinnen wollen endlich wieder einmal Edelmetall holen. Zuletzt gelang ihnen dies vor zwölf Jahren an der WM in St. Gallen. Das diesjährige WM-Team besteht aus einem Mix von erfahrenen sowie jungen Akteurinnen. Dazu zählen Martina Repkova, Denisa Ratajova, Ivana Supakova (alle Zug), Vendula Berankova, Eliska Trojankova (beide Chur) und Kristyna Lechnerova (Skorps), die alle in der Schweiz unter Vertrag stehen.

Überstrahlt werden diese allerdings von Eliska Krupnova. Seit neun Jahren spielt die Kaptiänin in Schweden für Pixbo und gilt neben den Kauppi-Zwilingen und Emelie Wibron als eine der besten Spielerinnen der Welt. In Singapur wird sie bereits zum siebten Mal an einer WM teilnehmen. Trotz 42 Punkten (23+19) in 36 Spielen hat es noch nie für Edelmetall gereicht. «Es ist schön, einmal an einem anderen Ort, als in immer den gleichen fünf Ländern spielen zu dürfen», äussert die Stürmerin gegenüber Cesky Florbal ihre Vorfreude. Der spezielle Austragungsort hat auch bei den Tschechinnen zur Folge, dass weitere Ersatzspielerinnen für den Notfall mit nach Singapur reisen. Stark besetzt ist Tschechien mit Jana Christianova auf der Torhüterposition. Mit der Erfahrung aus sechs Weltmeisterschaften soll sie den Rückhalt für den Medaillengewinn bilden. Klappt dies nicht in diesem Jahr, wollen die Tschechinnen spätestens in zwei Jahren an der Heim-WM in Brünn so richtig angreifen.

Slowakei mit Revanchegelüsten
Zum Spitzenspiel der Gruppe B zwischen Tschechien und Schweden kommt es am Montag (10:00 Uhr). Fast gleichzeitig werden sich die Slowakei und Polen um den dritten Gruppenrang duellieren. Die Slowakinnen haben dabei noch eine offene Rechnung zu begleichen, erlitten sie doch vor zwei Jahren in Uppsala eine schmerzliche 3:4-Niederlage, die ihnen den fünften Schlussrang kostete. Angeführt wird die Slowakei, wie schon fast gewohnt, von Katarina Klapitova. Sieben Spielzeiten hat sie in der Schweiz für Chur, Kloten-Dietlikon und die Wizards absolviert, ehe sie auf diese Saison hin zu Unihockey BEO wechselte. Obwohl sie erst 29 Jahre alt ist, nimmt sie bereits ihre siebte WM in Angriff. Gleiches gilt für die ehemalige Wizards-Verteidigerin Alzbeta Durikova, die mittlerweile für Kalmarsund in Schweden spielt und gemeinsam mit Klapitova seit Jahren die slowakische Defensive stabil hält.

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Katarina Klapitova führt die Slowakinnen seit eh und je als Kapitänin an. (Bild: IFF)

Dominique Schnetzer ist dagegen neu in der slowakischen Nationalmannschaft. Nach vier Jahren bei ihrem Stammklub Red Lions Frauenfeld wechselte sie im Sommer 2022 zu den Red Ants und erhielt nun ihr erstes WM-Aufgebot. Dieses wurde ihr wiederum von Michal Jedlicka erteilt, einer tschechischen Trainer-Kultfigur. Vor fünf Jahren übernahm er - im Nebenamt zu seiner Tätigkeit als Headcoach von Bohemians Prag - die slowakische Frauen-Auswahl und führte sie mit dem fünften Platz zu deren grösstem Erfolg.

Diesen fünften Platz wird den Slowakinnen auch in diesem Jahr wieder Polen am ehesten streitig machen. Zuletzt gelang ihnen dies in Uppsala und Neuenburg zweimal in Folge. Aus dem Kader, das vorwiegend aus Spielerinnen der heimischen Liga besteht, stechen die zwei jungen Legionärinnen Dominika Buczek (21, Kalmarsund) und Maja Helman (17, Malmö) heraus. Weronika Noga, die seit sechs Jahren in Zug spielt, ist es bereits die sechste Weltmeisterschaft.


Gruppe B

Schweden (1. Weltrangliste)
Tschechien (4.)
Polen (5.)
Slowakei (6.)

Spielplan Gruppe B:

Samstag, 2. Dezember

Slowakei - Schweden
12:00 Uhr - Hall 1

Sonntag, 3. Dezember

Tschechien - Polen
11:45 Uhr - Hall 2

Montag, 4. Dezember

Polen - Slowakei
09:00 Uhr - Hall 2

Tschechien - Schweden
10:00 Uhr - Hall 1

Dienstag, 5. Dezember

Slowakei - Tschechien
12:00 Uhr - Hall 1

 

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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