05.
2012
Der Goldtraum lebt
Es ist vollbracht: Die Schweizer U19-Frauen stehen im WM-Finale. Mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung wird Tschechien im Halbfinal mit 3:1 bezwingen. Der Finalgegner wird zwischen Schweden und Finnland ausgespielt.
Wer hätte das gedacht: Ohne grosse Ambitionen, mit dem Ziel hoffentlich die Halbfinals zu erreichen, sind die Schweizer U19-Frauen in die Slowakei gereist. Und nun stehen sie nach einem 3:1 über das favorisierte Tschechien tatsächlich im Finale. Möglich machte dies eine kämpferisch und defensiv tadellose Vorstellung sowie eine hohe Effizienz. Hervor zu heben gilt es zwei Spielerinnen: Torhüterin Simona Stock wuchs über sich heraus und Stürmerin Nina Bärtschi traf zweimal und bereitete das dritte Tor vor.
In die Abwehr gedrängt
Die ersten 20 Minuten waren die Schweizerinnen mehrheitlich mit Abwehraufgaben beschäftigt. Nur mit vereinten Kräften konnte ein Rückstand verhindert werden. Die Schweizerinnen kamen praktisch nicht über die Mittellinie. Erst im zweiten Abschnitt konnten die Spielerinnen von Gaby Breitenstein und Bernhard Nussbaum auch offensive Akzente setzen. In der 37. Minute wurde Bärtschi von Fabienne Walther hinter dem Tor angespielt. Mit einer schnellen Bewegung vors Tor traf die Dietliker-Stürmerin zum 1:0.
Doppelschlag als Vorentscheidung
Der Vorsprung brachte Sicherheit ins Schweizer Team. In der 43. Minute entwischte wieder Bärtschi der tschechischen Abwehr und traf solo zum 2:0. Nun wurden die favorisierten Tschechinnen nervös. Einen Ausschluss verwertete Vera Meer (Höfen) zum 3:0 (47.). Die letzten zehn Minuten waren dann ein einziges Hoffen und Bangen. Die Schweizer Abwehr stand aber mehrheitlich sicher. Nur ein Weitschuss von Karin Vavreckova fand den Weg ins Schweizer Tor.
„Geduld bewiesen"
Überschwänglich wurde der Finaleinzug von den Schweizer Spielerinnen gefeiert. „Ein Traum geht in Erfüllung", sagte Stürmerin Nathalie Spichiger, während die zweifache Torschützin Nina Bärtschi vor allem die Teamleistung hervorhob. „Wir haben Geduld bewiesen und konnte im richtigen Moment zuschlagen", freute sich Bärtschi, welche vor fünf Monaten noch mit der A-Nationalmannschaft aktiv war. Die U19-Auswahl steht zum zweiten Mal nach 2008 im Endspiel. Damals gewann die Schweiz gegen Schweden in der Verlängerung. Der diesjährige Finalgegner wird zwischen Finnland und Schweden ermittelt.
Schweiz - Tschechien 3:1 (0:0; 1:0; 2:1)
Klokocina-Halle Nitra (SLK). - 453 Zuschauer. - SR Moberg/Lindberg (SWE).
Tore: 37. Bärtschi (Walther) 1:0. 43. Bärtschi 2:0. 47. Meer (Bärtschi/Ausschluss Tozickovà) 3:0. 59. Vavreckovà (Sadkova) 3:1.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Schweiz. 2-mal 2 Minuten gegen Tschechien.
Schweiz: Stock; Liechti, Decurtins; Leu, Handl; Reinhard, Zellweger; Krebs, Walther, Bärtschi; Gämperli, Schibli, Huber; Luck, Marendaz, Ludwig; Meer Vera
Tschechien: Francovà; Ratajovà, Vavreckovà; Bachmaierovà, Nemravovà; Tozickovà, Zemanovà; Bocanovà, Zurkovà, Leierovà; Sàdkovà, Klimovà, Hubackova; Krupnova, Mlejnkovà, Enenkelovà.
Bemerkungen: Schweiz komplett. - 59. Time-out Tschechien. - Stock und Vavreckova als beste Spielerinnen ausgezeichnet.