11.
2012
Die Schweizer Gruppengegner
Am Sonntag beginnt endlich die 9. Unihockey-Weltmeisterschaft der Männer. Gespielt wird in Bern und Zürich. Die Schweizer Auswahl trifft in der Vorrunde in Bern auf die Slowakei, Singapur und Estland. Wir stellen die drei Gegner kurz vor.
Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, am Sonntag geht's endlich los mit der diesjährigen Weltmeisterschaft. Einige Nationen wie Kanada und Japan sind bereits länger in der Schweiz und testeten eifrig gegen lokale Clubteams. Die grossen Nationen reisen aber erst heute Freitag in der Bern und Zürich an.
Premiere gegen Slowakei
Mit dem Spiel Schweiz gegen die Slowakei wird die 9. Männer-WM am Sonntag in Bern eröffnet. Noch nie trafen sich die beiden Teams an einer WM, erst einmal überhaupt - am 7. September diesen Jahres am Staropramen-Cup in Pardubice (Tschechien) - spielten gegeneinander. Die Schweiz gewann damals problemlos 10:3. Die Slowakei ist zwar ein eishockeyverrücktes Land, doch Unihockey entwickelt sich nur zögerlich. 2004 nahm die Slowakei erstmals an der B-WM in der Schweiz teil. Für die letzte WM waren die Slowaken nach einer Farce in der Qualifikation nicht qualifiziert. 4123 Spieler sind auf 52 Clubs verteilt. Bekanntester Spieler ist Lukas Rezanina vom tschechischen Top-Team Vitkovice. Für die Schweizer ein - hoffentlich - guter Aufbaugegner. Die Schwäche des Schweizer Teams bei Startspielen ist bekannt. 2004 knorzten die Schweizer mit einem 4:3-Sieg über Lettland, zwei Jahre später gabs ein Unentschieden gegen Norwegen und 2008 das hauchdünne 7:6 über Estland - inklusive estnischem Lattenschuss in der letzten Minute.
Was zeigt Estland?
Wo wir schon bei der härtesten Nuss in der Qualifikation der Schweizer wären. Dreimal spielte die Schweiz gegen Estland an einer WM oder EM - vor 2008 aber schon 1996 (10:0) und 1995 (11:1). Die Esten sind nach wie vor mit einigen schwedischen oder finnischen Doppelbürgern bestückt. So wie Roman Pass, den Verteidiger von SML-Aufsteiger Mittelland Olten Zofingen, welcher auch Finne ist. Mit Jonas Thomsson (ehemals Grasshoppers und Rychenberg) und Henrik Talme (ehemals Basel und Grünenmatt) stehen weitere Akteure mit «Schweizer» Vergangenheit im Aufgebot. Henriks Bruder Kristian hat seine Karriere mittlerweile beendet. Vor zwei Jahren wären den Esten beinahe ein Coup gelungen. Im Viertelfinal verloren sie erst im Penaltyschiessen gegen Tschechien. Zuvor standen die Balten sensationell mehrmals vor dem Siegestreffer. Die Esten gelten als spielstarke, aber auch launische Truppe. Vor zwei Jahren liessen sie das Gruppenspiel gegen Schweden fahren und liessen einige Stammspieler auf der Bank. So verloren sie zwar 1:21, hatten aber genug Kräfte, um Deutschland im entscheidenden Spiel um die Viertelfinalquali mit 6:3 zu besiegen. Auf Rang 7 schlossen die Esten die letzte WM ab.
Aussenseiter Singapur
Ein gern gesehener Gast an Weltmeisterschaften ist Singapur. Seit 1996 schickt der Stadtstaat jeweils eine Auswahl nach Europa - nur anno 2000 fehlte Singapur. Statistisch gesehen ist der 12. Rang an der WM 1996 die beste Platzierung - es nahmen aber auch nicht mehr Teams teil. Vor zwei Jahren belegte Singapur den 16. und letzten Rang. Traurige Berühmtheit erlangten die Asiaten, als sie gegen die Schweiz mit 0:37 verloren. Dies war sogar dem Boulevardblatt «Blick» eine Schlagzeile wert. Bei unihockey.ch musste damals der Liveticker von zwei Personen geführt werden. Einer gab die Tore ein, der andere schrieb den Text. In der Quali im Frühling setzte sich Singapur dank einem abschliessenden 6:3 gegen Korea durch. 1644 Lizenzierte spielen in Singapur in 51 Teams.
Die Schweizer Gruppenspiele:
Sonntag, 2. Dezember
13:30 Uhr Schweiz - Slowakei (Wankdorfhalle Bern) Liveticker
Dienstag, 4. Dezember
19:30 Uhr Schweiz - Singapur (Wankdorfhalle Bern) Liveticker
Mittwoch, 5. Dezember
19.30 Uhr Schweiz - Estland (Wankdorfhalle Bern) Liveticker