12.
2018
Ein exotisches Angebot aus der Schweiz
Der Captain des estnischen Nationalteams sticht einem als Zuschauer sofort ins Auge. Es ist der stämmige Mann mit den vielen Tattoos, der auf dem Feld durchaus einschüchternd wirken kann. Roman Pass heisst der Verteidiger, der nun seit gut zehn Jahren in der Schweiz bei Ad Astra Sarnen spielt. Nach der ärgerlichen Niederlage gegen den WM-Fünften von 2016 (Dänemark) hat er uns verraten, wie es zum Engagement in der Schweiz gekommen ist.
Gegen die Dänen wäre der Sieg im Achtelfinale in Reichweite gewesen. Einverstanden?
Roman Pass: Ja, wir waren uns im Team einig, dass unser Gegner nicht viel gezeigt hat. Sie kamen mit Konterangriffen zum Erfolg. Man hat den Dänen deutlich angemerkt, dass sie am Tag zuvor gegen Schweden gespielt hatten. Aber da sie sehr defensiv standen, war es für uns sehr schwierig Tore zu erzielen. Umso mehr, da der dänische Torhüter einen guten Tag hatte. Wir hatten zu 90 Prozent den Ball, schafften es aber nicht, diesen ins Tor zu kriegen.
Also war die Chancenauswertung das grosse Problem?
Dänemark hat einfach fast alles richtig gemacht. Sie haben es uns sehr schwierig gemacht, überhaupt in die gefährliche Zone zu kommen. Das Zentrum war verriegelt und die Dänen haben mit Herz gespielt, das zeigte sich dann auch am Resultat.
Estland hat an dieser WM wohl eher mehr Qualität im Kader als noch 2016. Oder wie siehst du das?
Ja, das ist sicher so. Wir haben sehr viele gute junge Spieler und einen tollen Teamgeist. Die estnische Nati hat eine gute Zukunft vor sich.
Matej Jendrisak und Roman Pass (rechts) an der WM 2016 in Riga.
Ist das estnische Unihockey allgemein auf dem aufsteigenden Ast?
Es braucht schon noch etwas Zeit im estnischen Unihockey. Die Liga in Estland ist niveaumässigen noch nicht allzu stark. Viele junge Spieler sind momentan in Schweden engagiert. Wir bräuchten aber auch in der Schweiz mehr estnische Spieler. Ich bin aktuell - soviel ich weiss - der einzige. Die Zukunft sieht sicher nicht schlecht aus, aber es steht uns noch viel Arbeit bevor.
Wo sind die grössten Baustellen im estnischen Unihockey?
Wir sind ein kleines Land. Es gibt nur etwa 1,2 Millionen Einwohner. Es braucht viel Zeit und viel Geld damit wir vorwärts kommen. Ausserdem benötigen wir auch Trainer aus anderen Ländern, die neue Ideen einbringen. Das fehlt momentan.
Du bestreitest inzwischen bereits deine neunte WM für Estland. War das hier in Prag bisher zuschauermässig das Höchste der Gefühle?
2008, als wir in Ostrava gegen Finnland gespielt haben, waren etwa 6500 Zuschauer anwesend. Damals wurde ich als Best-Player ausgezeichnet. Das ist eine Erinnerung, die ich nie mehr vergessen werde. Aber alle Spiele in grossen Arenen sind speziell. So auch hier in Prag.
Gibt es eine Partie, die dir aufgrund des spielerischen Aspektes in spezieller Erinnerung geblieben ist?
Ich denke, es war 2010 an der WM in Finnland. Wir spielten damals gegen Tschechien und verloren die Partie am Ende im Penaltyschiessen. Tomáš Sladký (Ex-Wiler und Waldkirch-St. Gallen) hat damals 20 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit leider noch den 2:2-Ausgleich erzielt. An dieses Spiel habe ich viele gute Erinnerungen, auch wenn es am Ende leider nicht gereicht hat. Aber wir hatten damals ein tolles Team und es war ein sehr emotionales Spiel. Aber da muss ich noch anfügen: Auch im aktuellen WM-Team haben wir eine tolle Stimmung. Alle Spieler sind sehr professionell und respektvoll miteinander.
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Du spielst seit der Saison 2008/09 in der Schweiz. Was hat dich damals dazu bewogen, in die Schweiz zu kommen?
Es war wegen dem Unihockey. Ein Finne, den ich sehr gut kenne, spielte damals bei Rychenberg. Er verliess den Verein dann auf die Saison 2008/09, sodass Rychenberg noch einen Ausländer suchte. Ich erhielt dann eine Mail vom damaligen Rychenberg-Präsidenten. Ich habe mir dann gedacht: Aha, ein Angebot aus der Schweiz, einem exotischen Land. Dazu muss man wissen, dass ich in Finnland aufgewachsen bin, wo es kaum Berge gibt. Deshalb ist die Schweizer Alpenlandschaft für mich exotisch. Ich dachte mir dann: Ok, warum eigentlich nicht, ich kann nichts verlieren. Das erste Jahr war dann schon hart. Es war alles neu. Aber ich sagte mir: Ich bleibe noch ein Jahr. Und in inzwischen arbeite ich in der Schweiz und habe eine Freundin. Nun kann ich mir nicht mehr vorstellen, die Schweiz zu verlassen.
maverick
02. 01. 2023
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Michel Gerber
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