12.
2018
"Es war wie ein Coinflip"
Nach der Halbfinal-Niederlage gegen Schweden haben wir uns auf Stimmenfang begeben. Wir trafen mit Christoph Meier, Patrick Mendelin und Jan Zaugg zutiefst enttäuschte Schweizer und mit Robin Nilsberth sowie Mikael Hill glückliche Schweden an.
Patrick Mendelin, zweifacher Schweizer Torschütze: «Wir haben eigentlich alles richtig gemacht, schlussendlich hätte auch ein Münzwurf die Partie entscheiden können. Jeder hat eine starke Leistung abrufen können, sogar der Ersatztorhüter hat uns am Ende nochmals ins Spiel zurückgebracht. Beim Penalty habe ich einfach versucht, ein Lächeln aufzusetzen, meine Stärken zu vertrauen und nicht zu viel zu überlegen. Es war eine starke Leistung von uns, aber es hat wieder nicht gereicht. Die mentale Vorbereitung auf das morgige Spiel wird nicht einfach sein, aber das Turnier und unser Weg sind für uns noch nicht zu Ende»
Jan Zaugg, Schweizer Torschütze: «Es war definitiv unser bestes Spiel an diesem Turnier. Wir starteten gut, auch wenn wir früh mit 0:1 in Rückstand gerieten. Auch wenn Meier sehr viel eingreifen musste, hatte ich das Gefühl, dass wir sehr gut im Spiel waren. Das 4:4 war ein richtiges Scheiss-Glückstor. Ich wusste schon im vornerein, dass ich einen Penalty schiessen werde - Parsjö-Tegner kannte ich nicht so gut. Aber auch gegen Rehn wäre es schlussendlich eine Lotterie gewesen.»
Robin Nilsberth, zweifacher Torschütze für Schweden: «Es war ein spannendes Spiel mit vielen Gesichtern. Wir nutzten unsere zahlreichen Chancen nicht, weil Pascal Meier eine überragende Partie zeigte. Für uns war es ein sehr schwieriges Spiel, ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir es gewinnen konnten. Beim 3:4 hatten wir keine Zeit um nervös zu sein - beim Penaltyschiessen, da war ich aber nervös! Das Rencontre mit Maurer war ein Versehen, ich habe mich in der ersten Drittelspause bei ihm entschuldigt und die Szene auch mit den Schiedsrichtern besprochen. Sie meinten aber, es sei kein Foul gewesen. Dass mich danach die Schweizer-Fans auspfiffen, war für mich kein Problem. Es war eher aufregend, weil es dies in unserer Sportart nur ganz selten gibt.»
Christoph Meier: «Von mir ausgesehen, hätten wir das Spiel schon vor der Verlängerung entscheiden müssen. Im Penaltyschiessen kann es immer auf beide Seiten kippen. Vier Gegentore gegen Schweden finde ich in Ordnung, gegen Tschechien kriegten wir mehr. Das 4:4 war ärgerlich, wir haben aber auch in der Verlängerung weiter versucht, ein Tor zu erzielen und nicht aufs Penaltyschiessen gehofft. Trotz allem müssen wir Morgen irgendwie bereit sein, auch wenn es für die Tschechen nach der eher klaren Niederlage gegen Finnland wohl etwas einfacher sein wird, den Schalter umzulegen. Spielen wir aber so wie heute, bin ich überzeugt, dass wir uns Morgen an Tschechien revanchieren können.»
Mikael Hill, Trainer Schweden: «Es war natürlich nicht unser Plan, dass das Spiel so eng ausgeht. Ich sage dies nicht nur, um höflich zu sein: die Schweiz hatte einen hervorragenden Plan und brachte uns mehr ins straucheln als uns lieb war. Pascal Meier zeigte eine Leistung, wie ich sie noch selten von einem Torhüter gesehen habe. Trotzdem weiss ich nicht, was im letzten Drittel mit uns los war. Klar hatten wir etwas Abschlusspech, in der Defensive sahen wir uns aber mit ziemlich vielen Problemen konfrontiert. Als wir auf zwei Linien runtergingen, wurde es etwas besser. Das Liniencoaching (Svahn-Linie gegen Braillard-Linie, Anm.d.Red.) war ein Teil unseres Plans - genauso wie der Torhüterwechsel im Penaltyschiessen. Das waren aber schlussendlich Details. Manchmal gehen diese Sachen auf, manchmal nicht.»